Es geht um Mauschelei-Vorwurf und 500 Millionen
Fifa reicht Strafanzeige gegen Blatter ein

Der Weltfussball-Verband reicht Strafanzeige gegen Ex-Präsident Sepp Blatter ein – es geht ums Fifa-Museum, das Kosten von 500 Millionen Franken verursache.
Publiziert: 22.12.2020 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 22.12.2020 um 11:31 Uhr
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Der Weltfussballverband reicht bei der Zürcher Staatsanwaltschaft Strafanzeige gegen Sepp Blatter ein.
Foto: imago images/Mandoga Media
Andreas Böni

Nächste Runde im Zoff zwischen der Fifa und Ex-Präsident Sepp Blatter. Der Weltfussballverband reicht bei der Zürcher Staatsanwaltschaft eine weitere Anzeige wegen mutmasslicher ungetreuer Geschäftsbesorgung ein.

Konkret geht es ums Fifa-Museum, das 2013 zusammen mit der Swiss Life AG lanciert wurde. Die Fifa liess das Projekt prüfen und stellte nach eigenen Angaben viele schwerwiegende Unregelmässigkeiten fest. Es geht um Indizien auf strafbare Handlungen durch mehrere Funktionäre und Unternehmen. Sie übergibt daher den Fall an die Zürcher Staatsanwaltschaft.

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Beschuldigt werden mehrere Mitglieder der früheren Fifa-Geschäftsleitung, auch Ex-Präsidenten Sepp Blatter, der auch die Idee für das Projekt hatte. Eine von der Fifa in Auftrag gegebene Prüfung zeigt nun Details zum Projekt.

So steckte die Fifa 140 Millionen Franken in die Renovation und Modernisierung eines Gebäudes, das ihr nicht gehörte. Die Fifa schloss danach mit der Eigentümerin des Gebäudes (Swiss Life AG) für eine Mindestdauer von 30 Jahren (bis 2045) einen Mietvertrag ab, der mindestens 360 Millionen Franken kosten wird, was laut Fifa nicht marktgerecht sei.

Weitere Vorwürfe sind Interessenskonflikte und Fälle mutmasslicher Vetternwirtschaft. Und dass für die Beauftragung des Generalunternehmers sowie verschiedener Subunternehmer und Zulieferer keine Ausschreibungen durchgeführt wurden. Was laut Fifa die Kosten in die Höhe trieb, zum Beispiel für die Innenarchitektur wurde 25 Millionen Franken ausgegeben.

Blatter-Anwalt weist Vorwürfe zurück

Bis 2045 werde das Projekt die Fifa 500 Millionen Franken kosten. Viel zu viel, ist der Weltverband überzeugt – und reicht deswegen wegen Unregelmässigkeiten Strafanzeige ein.

«Das sind eine halbe Milliarde Schweizer Franken, die in die Förderung des globalen Fussballs hätten fliessen können und müssen», schreibt die Fifa dazu. «Angesichts der massiven Kosten für dieses Museum sowie der allgemeinen Arbeitsweise der ehemaligen Fifa-Geschäftsleitung sollte eine forensische Prüfung Aufschluss darüber geben, was wirklich passiert ist», sagt der stellvertretende Generalsekretär (Administration), Alasdair Bell.

Sepp Blatters Anwalt Lorenz Erni nimmt gegenüber BLICK wie folgt Stellung: «Die Vorwürfe sind haltlos und werden vehement zurückgewiesen.»

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