Die Frauen-WM in Australien und Neuseeland entpuppte sich für die deutsche Nationalmannschaft als Reinfall. Fast vier Monate später kriegt die breite Öffentlichkeit in den neuen Folgen der Doku-Serie «Born of this» erstmals tiefe Einblicke hinter die Kulissen des WM-Debakels (ab Freitag, 20 Uhr, in der ZDF-Mediathek).
Wobei vor allem die inzwischen entlassene Ex-Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55), kurz MTV, nicht gut wegkommt. Allen voran Stürmerin Alexandra Popp (32) kritisiert die Entscheidungen der Deutschen. Demnach haben schon die späten Nominierungen für den WM-Kader, erst nach dem letzten Trainingslager in Herzogenaurach, «Unmut und extrem hohen Druck erzeugt».
Die Ungewissheit habe einen auf dem Spielfeld verunsichert, klagt Sjoeke Nüsken (22). Auch der Teamgeist habe durch den verlängerten Konkurrenzkampf gelitten. Die Absicht hinter der verzögerten Berufung des WM-Kaders erklärt MTV damit, die Druck-Resilienz zu testen: «Wir wollten den Spielerinnen möglichst längste Zeit geben, sich bei uns zu zeigen.»
Unterbringung in Australien ist nicht optimal
Ebenfalls für Stirnrunzeln sorgte schliesslich die WM-Unterkunft in Wyong, 100 Kilometer nördlich von Sydney. «Schön Einöde» nannte Lena Lattwein (23) das Teamhotel. «Nicht optimal» und «extrem weit weg vom Schuss» beschreibt Popp die Unterbringung. Es habe an mehr Freiheit gefehlt. «Da kann man sich überlegen, ob man das nächstes Mal vielleicht anders handhaben kann», sagt Lea Schüller (26). (men)