Im europäischen Top-Fussball geht eine Ära zu Ende. Cristiano Ronaldo verlässt nach dominanten Jahren in der spanischen, englischen und italienischen Liga die ganz grosse Bühne und wechselt in die Wüste.
Am Freitag wurde der Wechsel von CR7 zum Saudi-Klub Al-Nassr offiziell verkündet. Für den Klub aus der Hauptstadt Riad ist der Mega-Deal ein Coup, der ihn auf einen Schlag auf der halben Welt zum Begriff macht.
Im Schatten des Stadtrivalen
Gegründet wurde Al-Nassr im Jahr 1955. Erste nationale Titel heimste die Mannschaft dann ab Mitte der 60er-Jahre ein. Die letzte von insgesamt neun Meisterschaften feierte der Klub 2019.
Zwar gehört Al-Nassr (übersetzt: «Sieg») heute zu den bedeutendsten Klubs in Saudi-Arabien. Dennoch steht das Team meist im Schatten des grossen Dominatoren und Stadtrivalen Al-Hilal. Das Engagement von Ronaldo ist darum auch eine klare Kampfansage: Al-Nassr will zur unangefochtenen Nummer 1 in der Region werden.
Seit diesem Sommer steht der 58-jährige Franzose Rudi Garcia (unter anderem Ex-Marseille-, -Lyon- und -Roma-Trainer) an der Seitenlinie bei Al-Nassr. Unter seiner Leitung mussten «die Ritter», wie das Team auch genannt wird, in den ersten zehn Saisonspielen bisher erst eine Niederlage einstecken. Zwei Punkte beträgt aktuell der Rückstand auf Spitzenreiter Al-Shabab.
Hebt Ronaldo den Mini-Zuschauerschnitt?
Auflaufen wird der 37-jährige Ronaldo nun auch nicht mehr in Stadien wie dem Old Trafford, dem San Siro oder der Münchner Allianz Arena. Die neue Heimat des Portugiesen heisst jetzt Mrsool Park, wo 25'000 Zuschauer Platz finden. Im Schnitt sind bei den Heimspielen von Al-Nassr akutell rund 7700 Zuschauer im Stadion. Dieser Wert dürfte nach der Verpflichtung des neuen Superstars wohl deutlich steigen.
Ein grosser Traum des Klubs ist der Gewinn der AFC Champions League, dem Pendant zur europäischen Königsklasse der Uefa. Zumindest in diesem Jahr wird es – auch mit Ronaldo – ein Traum bleiben. Al-Nassr ist in der aktuellen Ausgabe des Wettbewerbs nicht vertreten. (cat)