So sollte das chinesische «Superstadion» aussehen
0:53
Platz für 100'000 Zuschauer:So sollte das chinesische «Superstadion» aussehen

China-Projekt gescheitert
Das einstige Mega-Stadion ist nur noch eine Ruine

Es hätte das grösste Fussballstadion der Welt werden sollen – jetzt ist das Bauprojekt Guangzhou Evergrande nur noch die Erinnerung an das Scheitern eines Traums.
Publiziert: 06.09.2023 um 14:05 Uhr
1/6
In den 2010er-Jahren wechselten Stars wie Paulinho (l.) zu Guangzhou Evergrande in China.
Foto: AFP

Um das Jahr 2016 herum war die Chinese Super League das, was in etwa die Saudi-Liga heute ist. Europäische Stars wurden mit horrenden Lohnsummen nach Asien gelockt – die Liga profitierte im Gegenzug durch die Aufmerksamkeit, die Transfers wie Oscar, Hulk, El Sharaawy, Paulinho und Co. gebracht haben. 2020 folgte gar Ex-Nati-Star Blerim Dzemaili (37) dem Ruf der Chinesen – in zehn Monaten kommt der mittlerweile Zurückgetretene beim Zweitligisten Shenzhen auf keinen Einsatz.

Das China-Projekt ist allerdings krachend gescheitert, spätestens seitdem ab der Saison 2021 eine Gehaltsobergrenze für die Spieler eingeführt wurde. Krachend gescheitert bzw. abgestürzt ist auch der langjährige Liga-Dominator Guangzhou FC, ehemals bekannt als Guangzhou Evergrande. Zwischen 2011 und 2019 holte der Klub achtmal die Meisterschaft, war kaum zu stoppen.

1,57 Milliarden Euro in den Sand gesetzt

Als Höhepunkt sollte der Bau einer neuen Heimstätte folgen: das «Guangzhou Evergrande Football Stadium» – ein Mega-Projekt, das 2020 gestartet wurde. 100'000 Zuschauer sollten Platz haben, gleichbedeutend mit dem grössten Fussballstadion der Welt. Die Kosten wurden auf rund 1,57 Milliarden Euro geschätzt. Ein Stadion der Superlative.

Dann der grosse Absturz. Nach dem Bankrott von Hauptsponsor Evergrande fehlten plötzlich die finanziellen Mittel, um sportlich zu bestehen und als Klub überhaupt zu überleben. Der Bau des Stadions wurde Mitte 2022 abgebrochen, ein paar Monate später steigt der einst so grosse Verein ab. Mittlerweile spielt man in der zweiten Liga im unteren Mittelfeld mit und muss mit der bisherigen Heimstätte, dem Tianhe-Stadion, mit einer Kapazität von «nur» 54'000 Zuschauern vorliebnehmen.

Eröffnet hätte das Rekord-Stadion im Dezember 2022 werden sollen. Übrig bleibt eine grosse Baustelle – fast schon eine Ruine –, umzingelt von Kranen und nicht gebrauchten Materialien. Es ist ein Sinnbild des Absturzes, das Ende einer Erfolgsgeschichte. (mou)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?