«Ich erhielt Morddrohungen von Zwölf-, Dreizehnjährigen»
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Skandal in der Bundesliga:Frankfurts Abraham rennt Freiburg-Streich über den Haufen

Schockgeständnis von Ex-Bebbi Abraham nach Streich-Rempler
«Ich erhielt Morddrohungen von Zwölfjährigen»

David Abraham will am 10. November 2019 im Spiel gegen Freiburg einen Einwurf schnell ausführen. Dabei rennt er Freiburg-Coach Christian Streich unsanft über den Haufen. Für den Frankfurt-Captain waren aber nicht die folgenden Spielsperren das Schlimmste.
Publiziert: 17.11.2020 um 10:22 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2020 um 10:59 Uhr
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David Abraham (34) rennt in der vergangenen Bundesliga-Saison in der Hitze des Gefechts Freiburg-Coach Christian Streich über den Haufen.
Foto: imago images

Etwas mehr als ein Jahr ist vergangen, seit David Abraham (34) in der Bundesliga beim Auswärtsspiel gegen SC-Freiburg mit einer Aktion ohne Ball für Aufsehen sorgte.

Es liefen die letzten Minuten, Frankfurt lag 0:1 in Rückstand und Abraham wollte bei einem Einwurf das Spiel schnell machen, um noch den Ausgleichstreffer zu ermöglichen. Doch der Ball, der von einem Freiburg-Spieler ins Aus befördert wurde, bleibt hinter Freiburg-Coach Christian Streich liegen. In der Hitze des Gefechts rennt der Frankfurt-Captain Streich mit Anlauf unzimperlich über den Haufen. Daraufhin kommt es auf dem Feld zu Rudelbildungen, Wortgefechten und Platzverweisen.

Mehr als die Sperre schockten ihn die Reaktionen im Internet

In einem «kicker»-Interview blickt der Ex-Bebbi nun nochmals auf das Geschehene zurück. Er gibt zu, dass es eine schlechte und dumme Aktion, ein Fehlverhalten gewesen sei, betont aber, dass es ohne böse Absicht geschah. Streich und Abraham hätten sich nach dem Spiel beim Kabinen-Eingang ausgesprochen. Somit sei die Sache vom Tisch gewesen. Der Argentinier glaubt, dass das Thema von den Medien danach unnötig und künstlich aufgebauscht wurde.

Doch es folgte ein offizielles Nachspiel: Abraham musste als Strafe zur öffentlichen Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht antraben. Dieses entschied, den Frankfurt-Captain für sieben Wochen zu sperren. Diese Sperre sei zwar für den Innenverteidiger schon schlimm gewesen, aber richtig geschockt haben ihn erst die folgenden Reaktionen im Internet.

«Über die Sozialen Netzwerke bekam ich selbst von Kindern böse Nachrichten und Kommentare. Zwölf-, Dreizehnjährige schrieben mir: 'Ich bringe dich um!' Da sehe ich auch die Eltern in der Pflicht, ein Auge auf ihre Kinder zu haben. So etwas darf nicht passieren», so der 34-Jährige.

Auch etwas für die Erziehung dazugelernt

Aus der Situation habe er gelernt, dass er bei seinem Sohn Alfonso (4) in dieser Beziehung genau hinschauen werde, um zu verhindern, dass er auch mal solche Dinge schreiben wird.

Sein eigenes Fehlverhalten aus dem Freiburg-Spiel beschreibt er übrigens so: «Ich bin doch kein böser Mensch! Die Leute, die mich kennen, wissen, wie ich bin und wie ich ticke. In einem Spiel geht es um alles und ich bin ein temperamentvoller, emotionaler Spieler. Da ist mir der Gegner egal. Ob ich gegen meinen Bruder spiele oder gegen meine Mama, um zu gewinnen, werde ich alles tun. Selbst meinen Sohn lasse ich beim Kartenspielen nicht einfach so gewinnen. So bin ich.»

Abraham wird seine Karriere nach fast 15 Jahren Profi-Fussball in Europa in der Winterpause beenden und danach nach Argentinien zurückkehren, um dort mehr Zeit mit seiner Familie und seinem Sohn verbringen zu können. Das Heimspiel gegen Schalke am 16. Januar wird sein letztes Pflichtspiel für Frankfurt sein. (red)


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