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Hertha deklassiert Königsblau:Nächste Schalke-Pleite bei Trainer-Debüt von Gross

Schalker Goalie-Frage
Die pikante Aussage von Christian Gross

Auf Schalke brennt es lichterloh! Christian Gross (66) legt sich derweil in der Goalie-Frage fest und giesst mit der Begründung – wohl unbewusst – noch ein wenig Öl ins Feuer.
Publiziert: 04.01.2021 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2021 um 10:49 Uhr
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Christian Gross hat auf Schalke einen Berg voll Arbeit vor sich.
Foto: imago images/RHR-Foto

Das Schalker Goalie-Theater – es ist eine unfassbare Fussball-Saga. Wir holen kurz aus.

Ursprünglich war da mal Ralf Fährmann (32). Der Mann hielt seinen Kasten während Jahren sauber, war die unbestrittene Nummer 1. Dann kam Toptalent Alexander Nübel (24), verdrängte Fährmann, den die Schalker kurz nach der Degradierung ins Ausland (Norwich und Norwegen) verliehen.

Nübel patzt und geht

Nübel machte aber bald mal seinen Wechsel zu Bayern München bekannt, geriet in den Shitstorm der eigenen Fans, begann zu patzen und fing auch noch eine saftige Rotsperre ein. Nübel sass plötzlich auf der Bank und sein Vertreter Markus Schubert (22) spielte. Aber auch der floppte. Nübel musste wieder ran. Hin und her – ein Sinnbild des Schalker Absturz.

Im Sommer dampfte Nübel dann nach München ab. Auf Schalke suchten sie einen Goalie, dem aus dem Ausland nach Leihende zurückgekehrten Fährmann traute man die Aufgabe nicht mehr zu. Schalke baggerte an Schwolow (28), doch der landete dann bei Hertha.

Und da auf Saisonstart noch immer kein neuer Tormann aufkreuzte, stand beim ersten Spiel gegen die Bayern halt Fährmann in der Kiste. S04 ging in München 0:8 baden, Fährmann traf aber keine grosse Schuld am Debakel.

Fährmann nicht gut genug

Die Bosse von Königsblau arbeiteten aber unbeirrt weiter an einem neuen Goalie und lotsten schliesslich Frederik Rönnow nach Gelsenkirchen. Experten sagten schon damals, man würde besser an anderen Orten investieren.

Im dritten Saisonspiel gegen Leipzig kommt Rönnow in der Pause für den verletzten Fährmann rein. Dann übernahm an der Seitenlinie Manuel Baum von David Wagner und erklärte Rönnow zur neuen Nummer 1, auch wenn Fährmann wieder fit sei.

Blöd nur, dass sich einen Monat später auch Rönnow verletzte, der «verstossene» Fährmann erbte den Platz bis vor Weihnachten wieder. Schalkes Sieglos-Serie wuchs auf 29 Spiele an, der Technische Direktor Reschke musste gehen.

Gross setzt auf Fährmann

Dann der Weihnachtsknall. Christian Gross übernimmt auf Schalke! Und endlich sind beide Torhüter wieder fit. Bis letzten Freitag dachten Schalke-Insider, der Sohn einer Turmspringerin und eines Polizisten setze in der Goalie-Frage auf den mit viel Aufwand verpflichteten Frederik Rönnow. Doch am Samstag um 18.30 Uhr steht Fährmann zwischen den Pfosten! 0:3 gegen Hertha.

Hat sich Gross in der Goalie-Frage festgelegt? Ja, hat er. Wie begründet er seinen Entscheid? Gross: «Ralf hat mehr Erfahrung auf Schalke und als Führungsspieler. Aus meiner Sicht kommuniziert er mehr, was in unserer Situation extrem wichtig ist.»

Breitseite für die Bosse

«Pikante Aussage!» und «schallende Ohrfeige von Gross an die Kaderplaner», schreibt am Montagmorgen nun Deutschlands Fussball-Bibel «Kicker». Warum, ist offensichtlich. Glaubten die Schalker Bosse noch Anfang Saison, sie hätten ein Goalie-Problem, sagt Gross jetzt das Gegenteil. Die Lösung laute in solch einer Situation Erfahrung und Fährmann. Diese Lösung war schon immer da.

Zeit, Aufwand und Geld, das man in die Verpflichtung von Rönnow investiert hat, ist jetzt dahin. Zeit, Aufwand und Geld, das man besser in den Restkader, sprich Feldspieler-Material investiert hätte, ging verloren.

Mühsam muss der Schweizer mit seinen Bossen nun den Kader umbauen. Sead Kolasinac ist schon da und auch an Marco Richter und dem Arbeitslosen Julian Korb soll man dran sein. Für Stinkstiefel, von welchen es auf Schalke einige gibt, sucht man neue Vereine. So soll Kohle für Neuzugänge beschaffen werden.

Gross aber muss den Fokus aufs nächste Spiel setzen. Gewinnen seine Mannen am Samstag (15.30 Uhr) gegen Hoffenheim nicht, ist der Horror-Rekord von 31 sieglosen Spielen von Tasmania Berlin eingestellt.

Wenn Fährmann dank seiner Erfahrung den Schalke-Kaste sauber hält, wäre das schon die halbe Miete. (rab)

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