Nach 0:4 in München
Keine Rückendeckung für Bayer-Trainer Seoane

Darf Gerry Seoane (43) auch nach der Pleite in München Trainer von Bayer Leverkusen bleiben? Eine Frage, die sich viele stellen und auf die Bayer-Sportchef Simon Rolfes keine Antwort geben will.
Publiziert: 01.10.2022 um 09:25 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2022 um 09:58 Uhr
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Der Trainerstuhl von Gerry Seoane in Leverkusen wackelt gewaltig.
Foto: Getty Images

Fünf Niederlagen, zwei Remis, nur ein Sieg und dazu das peinliche Erstrunden-Aus im DFB-Pokal gegen den Drittligisten SV Elversberg – die Bilanz spricht gegen einen Verbleib von Gerry Seoane auf dem Trainerstuhl von Bayer Leverkusen.

Nach dem 0:4 am Freitag bei Bayern München erhält der Schweizer auch von Bayer-Sportchef Simon Rolfes nicht mehr die volle Rückendeckung. «Wir brauchen kurzfristig Erfolge, kurzfristig ein anderes Auftreten. Das ist das Entscheidende, womit wir uns beschäftigen sollten – und nicht mit anderen Dingen», sagt Rolfes auf die Frage, ob Gerardo Seoane weiter fest im Sattel sitze.

Nur so viel: In der Champions League gegen den FC Porto soll Seoane noch auf der Bank sitzen. Ob dies mehr als ein Lippenbekenntnis ist, wird sich am Dienstag zeigen.

Seoane: «Es ist eine Willensfrage»

Seoane, seit Sommer 2021 im Amt und mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet, meint nach dem Spiel in München: «Die Lage ist sehr ernst zu nehmen.» Der ehemalige YB-Meistertrainer vermisst die Einsatzbereitschaft. «Es ist eine Willensfrage. Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir dazu bereit sind, den letzten Meter zu machen.»

Wie der Coach geht auch Sportchef Rolfes mit der Mannschaft hart ins Gericht. «Wir waren chancenlos von der ersten Minute an und haben alles vermissen lassen, was man in einem Bundesligaspiel zeigen muss: Zweikampfverhalten, Laufbereitschaft, fussballerische Komponenten, Mut», sagte Rolfes und ergänzte: «Das ist nicht zu akzeptieren, wie wir gespielt haben.»

Bei aller Kritik an der Mannschaft: Am Ende können nur Siege Seoanes Job retten. Oder wie Leverkusen-Legende Reiner Calmund (73) es gegenüber der «tz» gewohnt salopp formulierte: «Ich bleibe bei meiner Meinung, dass der Trainer einen sehr, sehr guten Job macht. Aber es gibt keinen Ersatz für den Erfolg. Ausserdem darf man nicht vergessen, dass mit Florian Wirtz das Hirn der Mannschaft seit Monaten fehlt. Aber als Coach brauchst du neben Qualität auch Erfolg – sonst kriegst du irgendwann die Briefmarke auf den Arsch geklebt.» (AFP/cmü)

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