Der Einstieg von Investoren ist derzeit das grosse Thema in Fussball-Deutschland. Bei beinahe jedem Spiel der 1. und 2. Bundesliga protestieren die Fankurven mit diversen Aktionen gegen die Abstimmung und sorgen für Spielunterbrüche.
Auch im deutschen TV ist der Investoreneinstieg in den Fussball jetzt Thema. In der Talkshow «Hart aber fair» diskutierten Gäste aus Sport und Politik am Montagabend über die brisante Thematik. Auch Martin Kind (79), der Geschäftsführer von Zweitligaclub Hannover 96, war Teil der Runde.
Stimme von Kind nicht öffentlich
Kind ist eines der grossen Feindbilder der deutschen Fanszene. Denn viele Fans sind sich sicher, dass er hinter dem Rücken seines Vereins – Hannover 96 soll gegen den Deal gewesen sein – für den Investoren-Deal gestimmt und so für die nötige Mehrheit gesorgt hat. Im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen will Kind sein Votum aber nicht öffentlich machen.
«Ich habe ein anderes Demokratieverständnis, ich habe auch ein anderes Verständnis für Spielregeln», erklärte er am Montagabend in der TV-Sendung. Dass viele Klubs ihre abgegebene Stimme nach der eigentlich geheimen Abstimmung veröffentlicht haben, lehne er ab.
«Ihre Rumeierei»
Die Seite der Fans wird im Studio von Thomas Kessen, Mitglied des Fanverbandes «Unsere Kurve», vertreten. Und dieser schiesst scharf gegen Kind: «Herr Kind hat gerade die Möglichkeit, sehr viel Schaden vom deutschen Fussball abzuwenden. Dass wir überhaupt an diesem Punkt sind, das schadet dem deutschen Fussball schon massiv. Wir reden hier darüber, ob Herr Kind mit Ja oder mit Nein gestimmt hat und ob er sich an die Weisung des Vereins gehalten hat.»
Während Kessen spricht, grätscht Kind dazwischen und fragt nach: «Selbst wenn es so wäre, was würde es ändern?» Der Fan-Vertreter erklärt, dass die Fans dann wenigstens Gewissheit hätten. Dies sei es nämlich genau, was hinter den Fan-Protesten stecke: «Dass die demokratische Akzeptanz nicht gegeben ist oder zumindest massiv angezweifelt wird. Insbesondere wegen Ihres Verhaltens und wegen Ihrer Rumeierei in der Diskussion danach.»
Neue Sitzung diese Woche
Die harten Worte von Kessen werden vom Publikum im Studio mit einem Applaus quittiert. Und Kind, der etwas geschockt wirkt, antwortet bloss: «Ok, ich nehme das zur Kenntnis.»
Sicher ist: Das letzte Wort im Investoren-Drama ist noch nicht gesprochen. Laut der Deutschen Presse-Agentur plant das DFL-Präsidium, sich diese Woche noch einmal eingehend mit dem laufenden Investorenprozess zu beschäftigen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |