«Hölle, Schande»
Skandalspieler rechnet mit Schalke ab

Nach schwierigen Jahren mit fünf Suspendierungen endet für Nabil Bentaleb (26) das Kapitel Schalke. Jetzt rechnet der Algerier ab. Aber so richtig.
Publiziert: 03.06.2021 um 11:40 Uhr
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Wird oft als Skandalspieler bezeichnet: Schalkes Nabil Bentaleb.
Foto: Instagram

Am 30. Juni endet sein Arbeitspapier bei Bundesliga-Absteiger Schalke 04. Und damit sein fünfjähriges-Engagement im Malocher-Klub. Fünfmal wird Nabil Bentaleb suspendiert. Das letzte Mal im vergangenen November – endgültig, so schien es. Aber Ex-FCB-Coach Christian Gross (66) holte den 35-fachen algerischen Nationalspieler aus der Not zurück ins Team. Gerbracht hats nichts. Nicht für Gross, nicht für Schalke, nicht für den Spieler.

«Die härteste Zeit»

Nun rechnet Bentaleb mit seinem Klub ab und spricht davon, dass er «die Hölle» erlebt habe. «Mich kann nach fünf Jahren auf Schalke nichts mehr schockieren», sagt der Mittelfeldspieler in einem Interview mit «Sport1». Es sei «definitiv die härteste Zeit» seiner Karriere gewesen. Bentaleb kriegt den Ruf des Skandal-Profis. «Bevor ich nach Deutschland kam, hatte ich sicher nicht diesen schlechten Ruf. Das hat sich leider so entwickelt. Ich war sofort das schwarze Schaf. Ich war der, der die Stimmung in der Kabine kaputtmacht. Ich war der, der angeblich alle runterzieht».

Bentaleb wechselt 2016 auf Leihbasis von Tottenham Hotspur zum Revierklub und wird ein Jahr später fest verpflichtet. «Mich hat ja damals Christian Heidel geholt. Er hat viel Kritik abbekommen. Man kann über Heidel sagen, was man will, aber unter ihm war Schalke noch stabil. Wir haben ein durchschnittliches erstes Jahr gespielt und sind im zweiten Jahr unter Domenico Tedesco als Vizemeister in die Champions League gekommen.» Nachdem Heidel seinen Posten als Sportvorstand räumte, ging es nur noch bergab, stellt Bentaleb fest. «Es ist eine Schande, was auf Schalke passiert ist.»

Bentaleb gibt zu, auch Fehler gemacht zu haben

Zu seinen Suspendierungen sagt Bentaleb, der sich aktuell in seinem Geburtsort Lille mit einem privaten Fitness- und Konditionstrainer «auf einen Neuanfang» vorbereitet: «Es ist nicht schön, wenn man zu unrecht suspendiert wird. Es fühlt sich an, als würde man bestohlen. Bestohlen in seiner wertvollen Zeit als Profi-Fussballer. Ich durfte nie das machen, was ich so sehr liebe: Fussball spielen und zeigen, was ich kann. Ich wurde in all den Jahren leider nicht fair behandelt.» Der 26-Jährige nimmt sich selber aber nicht ganz raus, gibt auch Fehler zu. Fünf Suspendierungen passieren eben nicht aus Versehen. Bereuen aber tut er nichts: «Nein! Die Zeit bei Schalke war trotzdem sehr lehrreich. Daraus kann ich für den Rest meines Lebens lernen.»

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