«Ich freue mich riesig für ihn», sagt Ilja Kaenzig (49) über FCZ-Sportchef Marinko Jurendic (45), der zu Augsburg wechselt und Sportvorstand wird. Kaenzig ist beim VfL Bochum CEO und war bei Leverkusen und Hannover der erste Schweizer, der in der Bundesliga den sportlichen Bereich managte.
20 Jahre später ist Jurendic der vierte Schweizer auf einem vergleichbaren Posten. Neben Kaenzig waren es Martin Andermatt (61) als Ober-Sportchef im Hannover-Aufsichtsrat und der aktuelle Mainz-Sportvorstand Martin Schmidt (56). Dazu kommt Wahl-Schweizer Peter Knäbel (56) beim HSV und Schalke.
Und nun eben Jurendic. Doch sein Besuch in der WWK-Arena am Mittwoch für die Vertragsunterschrift bis 2026 bleibt vorerst der letzte. Der FCZ-Meistermacher wechselt offiziell erst am 1. August nach Deutschland.
Arbeitet Jurendic sogar noch seinen Nachfolger ein?
Bis dahin gibts eine ziemlich skurrile Übergangszeit. Jurendic bleibt noch mindestens einen Monat im FCZ-Dienst, wird weiterhin die Kaderplanung vorantreiben und an Terminen wie dem Trainingsstart und im Camp noch immer dabei sein. Deshalb redet Jurendic auch öffentlich noch nicht über Augsburg.
Im besten Fall für den FCZ arbeitet er sogar noch seinen Nachfolger ein. Wird womöglich zumindest interimistisch Chefscout Thomas Bickel reaktiviert? Offen.
Dass Jurendic trotz neuem Job noch für Zürich weiterschuftet, hat zwei Gründe. Einerseits liegts an ihm selber. Es wäre ein untypischer Zug für den detailversessenen Zentralschweizer, keine geordnete Übergabe zu machen. Der zweite Grund: Weil Jurendic in Augsburg eine neu geschaffene Stelle antritt, läuft der Betrieb dort bis 1. August wie bisher mit Manager Stefan Reuter im Lead weiter.
Doch mit Jurendic setzt dann auch der FCA als einer der letzten Bundesligaklubs auf das Modell mit Sportdirektor, der unter einem strategischen Sportboss arbeitet. Also unter Reuter – der bei Kritik weiter im Mittelpunkt stehen wird und weniger Jurendic. «In Deutschland ist es normal geworden, dass man mit Sportdirektoren arbeitet, die nahe an der Mannschaft dran sind», sagt Kaenzig «In dieser Funktion machst du sehr viel organisatorische Arbeit im Hintergrund.»
In Augsburg heisst es, dass der unbekannte Schweizer nach dem Fast-Abstieg durchaus als Hoffnungsträger empfangen wird. Kaenzig hält Augsburg sowieso für einen idealen Einstiegsort für einen Neuling. Der FCA ist trotz zwölf Jahren in der Bundesliga ein vergleichsweise kleiner Klub geblieben, dazu kommt die Schweiz-ähnliche Mentalität im südlichen Bayern. Aber zuerst bleibt Jurendic noch ein paar Wochen in Zürich.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |