Am Samstag bestreitet Borussia Dortmund das wichtigste Spiel des Jahres: den Final der Champions League gegen Real Madrid (21 Uhr, im Blick-Liveticker). «Es gibt jetzt nur noch ein einziges Thema, und das ist dieser Final», sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl (44) am Dienstag. Und fügte an: «Ich würde mir wünschen, dass wir uns auf dieses Spiel konzentrieren.»
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Wünsche können wahr werden. Tun sie aber nicht immer. So auch nicht in diesem Fall. Und das haben die Dortmunder selber zu verantworten. Einen Tag nach Kehls Aussage präsentiert der Klub einen neuen Sponsor: In den nächsten drei Jahren wird er vom Rüstungskonzern Rheinmetall unterstützt. Über den genauen Betrag wurde Stillschweigen vereinbart, gemäss «Handelsblatt» soll der Klub pro Jahr einen einstelligen Millionen-Betrag bekommen.
Bewusst für Diskurs öffnen
Dortmund betritt mit dieser Zusammenarbeit Neuland. Noch nie hatte ein Bundesligist einen Rüstungskonzern als Sponsor. «Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie», wird BVB-Boss Hans-Joachim Watzke auf der Homepage zitiert. «Gerade heute, da wir jeden Tag erleben, wie Freiheit in Europa verteidigt werden muss.» Er betont, dass wir uns «mit dieser neuen Normalität» auseinandersetzen sollten. Deswegen öffne sich «Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs».
Auf Social Media sorgt der neue Sponsor für heftige Reaktionen. Denn Rheinmetall ist nicht irgendein Unternehmen, sondern Deutschlands grösster Waffenhersteller – und Profiteur von Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine. Seit dessen Beginn hat sich der Aktienkurs verfünffacht.
«Es klebt Blut an dem Geld»
Kein Wunder, schlägt das Ganze hohe Wellen. Unter dem Post auf X gibt es nur vereinzelte Stimmen, die den Deal gut finden. Die grosse Mehrheit wählt Worte wie «ekelhaft», «schämt euch» und «widerlich». «Man kann doch nicht mit einem Unternehmen kooperieren, das vom Leid und Krieg in dieser Welt profitiert», schreibt ein User. Und ein anderer meint: «Es klebt Blut an dem Geld. Nun beschmiert sich der BVB damit.»
Einige gehen noch weiter und kündigen dem BVB ihre Fan-Liebe – und die Mitgliedschaft. Und wollen gar, dass am Samstag Real Madrid triumphiert. Zudem drückt eine Gruppe mit einer Kundgebung vor der Geschäftsstelle ihren Unmut aus.
Diese Nebengeräusche trüben die Vorfreude auf den Final. Und Befürworter wie Gegner fragen sich wohl, wieso der Deal nicht erst nächste Woche verkündet wurde.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Bayern München | 10 | 26 | 26 | |
2 | RB Leipzig | 10 | 10 | 21 | |
3 | Eintracht Frankfurt | 10 | 10 | 20 | |
4 | Bayer Leverkusen | 10 | 5 | 17 | |
5 | SC Freiburg | 10 | 2 | 17 | |
6 | Union Berlin | 10 | 1 | 16 | |
7 | Borussia Dortmund | 10 | 0 | 16 | |
8 | Werder Bremen | 10 | -4 | 15 | |
9 | Borussia Mönchengladbach | 10 | 1 | 14 | |
10 | FSV Mainz | 10 | 1 | 13 | |
11 | VfB Stuttgart | 10 | 0 | 13 | |
12 | VfL Wolfsburg | 10 | 1 | 12 | |
13 | FC Augsburg | 10 | -7 | 12 | |
14 | 1. FC Heidenheim 1846 | 10 | -2 | 10 | |
15 | TSG Hoffenheim | 10 | -6 | 9 | |
16 | FC St. Pauli | 10 | -5 | 8 | |
17 | Holstein Kiel | 10 | -13 | 5 | |
18 | VfL Bochum | 10 | -20 | 2 |