Skandal – Sané bekommt Ohrfeige von Union-Trainer
8:12
FC Bayern – Union Berlin 1:0:Skandal – Sané bekommt Ohrfeige von Union-Trainer

Entschuldigung bleibt aus
Union-Trainer Bjelica bleibt nach Tätlichkeit gegen Sané stur

Beim Bundesliga-Nachholspiel zwischen Bayern München und Union Berlin (1:0) ist das Sportliche am Ende nur noch eine Randnotiz. Für Aufregung sorgen vielmehr zwei Akteure an der Seitenlinie.
Publiziert: 25.01.2024 um 16:00 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2024 um 16:06 Uhr
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Beim Bundesliga-Nachholspiel zwischen Bayern München und Union Berlin ist es zu einer Auseinandersetzung abseits des Spielfelds gekommen.
Foto: Getty Images
Noah Merz

Mit Negativschlagzeilen neben dem Platz wird Union Berlin normalerweise nicht in Verbindung gebracht. Bis Mittwochabend. Es läuft die 74. Minute in der Allianz-Arena. Standesgemäss liegt Bayern München 1:0 vorne. Die Stimmung ist aufgeheizt. Vor allem bei Nenad Bjelica, dem Trainer von Union Berlin.

Der Kroate zürnt wegen eines zuvor nicht gegebenen Penaltys. Nun rollt ihm der Ball an der Seitenlinie in die Hände. Um den folgenden Einwurf auszuführen, fordert Bayern-Stürmer Leroy Sané vom Union-Coach den Ball. Doch für Bjelica ist das keine Option.

Keine Entschuldigung bei Sané

Es kommt zu einem Wortgefecht zwischen den beiden, woraufhin sich Bjelica zu einer Tätlichkeit hinreissen lässt – er greift dem deutschen Nationalspieler gleich zweimal ins Gesicht. Schiedsrichter Frank Willenborg verweist Bjelica direkt mit Rot auf die Tribüne.

Doch auch im Anschluss der Partie zeigt Bjelica nur wenig Einsicht. Bei Sky äussert er sich zu seinem skandalösen Ausraster. «Ich bin in meiner Zone und will Sané den Ball geben. Er hat mich geschubst, in meinem Raum. Darauf habe ich reagiert.» Zwar gesteht er sein Fehlverhalten ein und kündigt an, sich bei seiner Mannschaft für die Rote Karte entschuldigen zu wollen – aber bei Sané? «Nein, nicht bei Sané», so Bjelica stur: «Er kommt in die Coachingzone, um mich zu provozieren.»

«Vielleicht die Sicherung durchgebrannt»

Mit diesem Verhalten stösst Bjelica auf wenig Rückhalt in seiner Mannschaft. So sagt beispielsweise Union-Spieler Robin Gosens: «Trainer und Spieler haben eine Vorbildfunktion. Emotionen sind okay, aber wenn es körperlich wird, geht das nicht.» Und er ergänzt: «Wir sind gerade sowieso schon in einer Phase, wo wir jeden Support brauchen, wo wir unseren Trainer an der Seitenlinie brauchen, der uns motiviert, coacht und da ist.»

Auch Union-Profi Kevin Vogt zeigt sich kritisch: «Er weiss, dass ihm da vielleicht die Sicherungen durchgebrannt sind. Da darf er sich nicht hinreissen lassen.»

Bjelica gesperrt

Etwas gelassener nimmt Sané den Vorfall hin: «Ich bin bei so etwas nicht nachtragend und die Szene ist für mich schon wieder vergessen. Soweit ich weiss, war er etwas emotional nach der Szene in unserem Strafraum.» Er habe eigentlich nur den Ball verlangt, um den nächsten Angriff zu starten. Allerdings sei es schliesslich etwas wild geworden und Bjelica habe ihm ins Gesicht gegriffen.

Entscheidend ist für Sané aber ohnehin, drei wichtige Punkte im Meisterrennen gewonnen zu haben. Momentan trennen die Bayern vier Punkte von Spitzenreiter Bayer Leverkusen. Für Bjelica hat der Eklat aber Folgen: Er wird drei Spiele gesperrt und muss 25'000 Euro Busse bezahlen. 

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