Die Super League ist um ein Megatalent reicher. Mehr noch: Sie hat einen neuen wertvollsten Spieler. Simone Pafundi (17) heisst der Teenager, der von Serie-A-Klub Udinese für zwölf Monate an Aufsteiger Lausanne-Sport ausgeliehen wird. Er bringt einen Marktwert von 8 Millionen Euro mit und löst damit FCL-Captain Ardon Jashari (21; 6,5 Mio. Fr.) zuoberst in der Rangliste der wertvollsten Spieler ab.
Pafundi - noch nie gehört? Hier ein paar Eckdaten: Dass der 1,66 m kleine Fussballkünstler über reichlich Talent verfügt, ist unumstritten. Im Mai 2022 debütierte er in der Serie A. Vier Monate später machte er sich mit 16 Jahren und 247 Tagen zum jüngsten Debütanten Italiens seit über 100 Jahren. Zum Vergleich: Lionel Messi, mit dem die italienische Presse Pafundi auch schon verglichen hat, war «schon» 18, als er erstmals für Argentinien auflief.
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Doch weshalb bekommt bei einem Juwel wie Pafundi ausgerechnet der Tabellenzehnte der Super League den Zuschlag? Und nicht ein Klub aus einer Topliga, wo sie doch ebenfalls heiss auf ungeschliffene Diamanten sind?
Der Grund ist Lausannes Klubbesitzer Ineos. Der Chemiekonzern setzt bewusst und konsequent auf junge talentierte Spieler. Zudem bietet er dem offensiven Mittelfeldspieler mit seinem Netzwerk, zu dem neben den Waadtländern auch Nizza und 25 Prozent von Manchester United gehören, attraktive Perspektiven. Sprich: Findet sich Pafundi in Lausanne schnell zurecht und entfaltet sein Potenzial, könnte ihm das langfristig einen Vertrag bei Manchester United bescheren.
Wird er der teuerste Schweizer Transfer?
Ein Zukunftsversprechen wie Pafundi hat natürlich seinen Preis. Gemäss Transferguru Fabrizio Romano hat sich Lausanne eine Kaufoption für 15 Millionen Franken gesichert. Ein astronomischer Preis für Schweizer Verhältnisse, der alles Bisherige in den Schatten stellt. Zum Vergleich: 2009 überwies der FC Basel rund 6 Millionen Franken für den Nati-Rekordtorschützen Alex Frei nach Dortmund, bis heute der teuerste Super-League-Einkauf.
Ob Lausanne, pardon Ineos, dereinst die 15 Millionen hinlegt? Ja, aber dafür muss er liefern. Denn seit seinem Nati-Debüt stockt Pafundis Entwicklung. Im Sommer 2023 setzte ihn nach der U20-WM eine Schambeinentzündung ausser Gefecht. Und in dieser Spielzeit hat er bislang nur 60 Minuten für Udinese gespielt. Zu wenig.
Macht er es wie Calafiori und Gnonto?
Deshalb hat sich Pafundi nach insgesamt 11 Kurzeinsätzen für Udinese auf Klubsuche begeben. Mehrere Serie-B-Klubs sind Schlange gestanden. Doch er hat sich die Worte von Italien-Trainer Luciano Spalletti (64) zu Herzen genommen: «Junge Spieler sollten nicht auf der Bank sitzen. Zudem ist es besser, Erfahrungen im Ausland zu sammeln als in der Serie B.»
Damit Pafundi tatsächlich zu Spielzeit kommt, haben Udinese und Lausanne eine spezielle Vereinbarung getroffen: Bis im Sommer muss er mindestens 50 Prozent der Spiele bestritten haben, sonst haben die Nordostitaliener eine Option, ihn zurückzuholen.
Und Pafundi? Der will in der Schweiz den Weg gehen wie andere Italiener, die von hier aus den Sprung auf die grosse Bühne schafften. Ex-FCB-Verteidiger Riccardo Calafiori (21), Ex-FCZ-Wirbelwind Wilfried Gnonto (20) und Ex-Sion-Dauerläufer Federico Dimarco (26) lassen grüssen: Sie alle sind heute in Topligen aktiv.
Kommentar zu Klubnetzwerken im Fussball
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |