Bald auch Shaqiri wieder da?
So profitiert die Super League von internationalen Klubnetzwerken

Internationale Klub-Netzwerke: Für Nostalgiker ein Fluch. Für jene Fans, die keinen Wert auf Vereinstreue legen und einfach guten Fussball sehen wollen, hingegen ein Segen. Weil sie hochinteressante Spieler in die Super League spülen.
Publiziert: 25.01.2024 um 09:40 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2024 um 09:53 Uhr
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Italo-Wunderkind Simone Pafundi wechselt zu Super-League-Aufsteiger Lausanne-Sport.
Foto: FIFA via Getty Images
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Sebastian WendelReporter Fussball

Ineos machte 2017 mit Lausanne-Sport den Anfang. Mittlerweile sind auch GC, der FC Lugano und Yverdon in ausländischem Besitz und Teil eines internationalen Netzwerks.

Solche Konglomerate sind die Zukunft des Fussballs. Aus Schweizer Sicht bedeuten sie: Weil die Vereine der Super League nicht zur Bel-Etage gehören, sind sie in der Nahrungskette unten angesiedelt. Also Durchlauferhitzer für die zahlreichen Talente, die sich innerhalb einer Kooperation tummeln. Oder Parkplatz für jene Profis, die den Ansprüchen der Premium-Klubs eines Netzwerks nicht genügen.

Nizza und ManUtd dahinter

Das italienische Wunderkind Simone Pafundi (17) ist der vorläufige Höhepunkt an Talenten, die via Super League den Sprung auf die grosse Bühne schaffen wollen. Dass Pafundi ohne die Ineos-Finanzkraft und ohne die Verstrickung von Lausanne-Sport zu den Topklubs Nizza und Manchester United den Weg zum Super-League-Aufsteiger gefunden hätte, ist unvorstellbar!

Das gilt auch für andere Spieler. Pafundis künftiger Teamkollege Antoine Bernede (24) etwa, ausgebildet bei Paris St. Germain, hat sich vom prall gefüllten Portemonnaie und der Perspektive im Ineos-Verbund anlocken lassen. Ebenso sein Landsmann Noë Dussenne (31), im letzten Sommer vom belgischen Spitzenklub Standard Lüttich gekommen.

Yverdon, bis im vergangenen Sommer ein Provinzklub, der um jeden Rappen kämpfen musste, kann sich nun einen algerischen Nationalspieler leisten. Und mit Paul Bernardoni (26) einen Goalie im besten Alter ins Tor stellen, der knapp 200 Spiele in der Ligue 1 vorweisen kann.

Shaqiri wieder in Lugano?

Im Tessin hat sich mit Renato Steffen (32) sogar ein Nati-Spieler für den FC Lugano entschieden. Weil der ihm dank des Investments von US-Milliardär Joe Mansueto ein Gehalt zahlen, das er in der Super League sonst nirgends bekäme. Und weil dem früheren YB- und FCB-Star nun die Tür für einen Wechsel zum Partnerklub Chicago Fire offen steht. Es gibt schlimmere Aussichten für einen Karriereausklang. Den umgekehrten Weg könnte dereinst Xherdan Shaqiri (32) einschlagen. Sollte der nach dem Chicago-Abenteuer nochmals in der Schweiz spielen wollen. Zumindest hat er die Beziehungen schon mehrmals genützt, um sich während der Ligapause in den USA in Lugano fitzuhalten.

Mit Blick auf GC lässt sich festhalten: Die neuen Besitzer aus Los Angeles sind mit Bayern München verbandelt. Gut möglich also, dass der deutsche Serienmeister seine Rohdiamanten zur Schleifung künftig nach Zürich schickt.

Credit Suisse Super League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
FC Zürich
FC Zürich
14
7
26
2
FC Basel
FC Basel
14
20
25
3
FC Lugano
FC Lugano
14
6
25
4
Servette FC
Servette FC
14
2
25
5
FC Luzern
FC Luzern
14
4
22
6
FC St. Gallen
FC St. Gallen
14
6
20
7
FC Lausanne-Sport
FC Lausanne-Sport
14
2
20
8
FC Sion
FC Sion
14
0
17
9
BSC Young Boys
BSC Young Boys
14
-5
16
10
Yverdon Sport FC
Yverdon Sport FC
14
-10
15
11
FC Winterthur
FC Winterthur
14
-21
11
12
Grasshopper Club Zürich
Grasshopper Club Zürich
14
-11
9
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