«Eine Welt zusammengebrochen»
Kimmich spricht über Tod seines Freundes Lobinger (†50)

Sich für immer von jemandem zu verabschieden, ist nie einfach. Diese Erfahrung musste auch Joshua Kimmich machen. Im Februar 2023 starb sein guter Freund und Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger an Krebs. Nun spricht der Fussballer darüber.
Publiziert: 22.06.2024 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 22.06.2024 um 18:04 Uhr
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Joshua Kimmich hat letztes Jahr einen guten Freund verloren.
Foto: Getty Images
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Am 16. Februar 2023 hat Tim Lobinger den Kampf gegen den Krebs verloren. Sechs Jahre nach der Diagnose Leukämie verstarb der deutsche Stabhochspringer mit nur 50 Jahren.

Während seines letzten Atemzugs waren acht enge Vertraute an seiner Seite. Darunter neben Ex-Frau Alina auch Joshua Kimmich (29) und seine Frau Lina (32). Mit dem Fussballer verband Lobinger eine tiefe Freundschaft – obwohl Kimmich bei ihrem Kennenlernen nicht dachte, dass es dazu kommen würde.

Erst skeptisch, dann Freunde

Er war damals 18 Jahre jung und fand die Vorstellung komisch, «dass ich mit einem Mann befreundet sein kann, der fast so alt ist wie mein Vater.» Freunde wurden sie erst, als Lobinger nach Kimmichs Wechsel zu Bayern ebenfalls nach München kam. Die weitere Zusammenarbeit liess die beiden Freunde werden. Wie tief sie einander verbunden waren, zeigt auch die Tatsache, dass Kimmich der Patenonkel von Okkert (8) ist, dem Sohn von Alina und Tim Lobinger.

Kurz nach Lobingers Tod schrieb Kimmich auf Instagram emotionale Zeilen: «Ich habe immer zu dir aufgesehen, weil du in allen Bereichen des Lebens eine Inspiration und ein Vorbild für mich bist. Du warst und bleibst mein Antrieb, mein Motor und meine Motivation.»

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«Ich hatte nie den Gedanken, dass der Krebs, der für jeden gefährlich ist, dass der für Tim gefährlich sein kann.»
Joshua Kimmich, Fussballer
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In der ZDF-Dokumentation «Sportstudio Reportage: Joshua Kimmich – Anführer und Antreiber» spricht Kimmich nun erstmals über den Moment, als sein Freund starb. Er gibt zu: «Ich hatte nie den Gedanken, dass der Krebs, der für jeden gefährlich ist, dass der für Tim gefährlich sein kann.» Und doch kam der Tag, an dem es hiess, Abschied nehmen.

Klare Worte des Arztes

Stockend erzählt Kimmich, er sei ins Spital gefahren. Dort sei dann «schon eine Welt zusammengebrochen». Sie seien um Lobingers Bett herum gestanden, er war nicht mehr ansprechbar. Im Gespräch habe der Arzt ihnen klar gesagt: «Tim wird es nicht überleben.» Und den Angehörigen empfohlen, die Geräte abzustellen. Kimmich kämpft mit den Tränen, als er fortfährt: «Ein paar Stunden später wollten sie das dann auch machen, aber da hat Tim quasi selber entschieden, dass es zu Ende ist.»

Der Verlust seines Freundes schmerzt Kimmich sehr. Das machte er schon mit seinem Instagram-Posting deutlich. In diesem versprach er Lobinger aber auch: «Deine Werte werden mich immer prägen und begleiten. Du wirst immer da sein!»

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