Nati-Captain Xhaka feiert Titel mit seiner Familie
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Jöö-Moment in den Katakomben:Nati-Captain Xhaka feiert Titel mit seiner Familie

Der Nati-Captain hielt Wort
Granit Xhakas Karriere-Krönung

Dass der Begriff «Vizekusen» Geschichte ist, hat viel mit Granit Xhaka zu tun. Der erste Meistertitel der Werkself ist der vorläufige Höhepunkt seiner eindrucksvollen Karriere.
Publiziert: 15.04.2024 um 10:34 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2024 um 21:27 Uhr
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Bayer Leverkusen ist erstmals Deutscher Meister.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Als der Wechsel von Granit Xhaka (31) im letzten Sommer von Arsenal nach Leverkusen fix wird, rümpfen einige die Nase. Auch der Blick schreibt von «einem sportlichen Abstieg». Vom Spitzenklub der Premier League, der besten Liga der Welt, zu dem vom Weltkonzern Bayer alimentierten, als «Pillenklub» verschrienen Bundesligisten, dem trotz seiner Konstanz und sportlichen Erfolge ein Loser-Image anhaftet.

«Alle, die mich kennen, wissen genau: Ich denke gross. Das wird in Leverkusen nicht anders sein», sagt Xhaka im Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. «Ich bin reifer, ich kehre als gestandener Mann mit sehr viel Erfahrung im Gepäck nach Deutschland zurück. Mit Bayer will ich sehr viel erreichen – auf jeden Fall zurück in die Champions League, Titel holen. Ich bin von einer tollen Zukunft überzeugt.»

Wie Sforza 1998 mit Kaiserslautern

Der Nati-Captain hält Wort. Bereits in seiner ersten von vertraglich fünf vereinbarten Saisons gewinnt er mit Bayer jenen Titel, an den in Leverkusen viele schon nicht mehr geglaubt haben: die Meisterschale. Und dies fünf Runden vor Schluss, womit die Hegemonie der Bayern nach elf Jahren endet. Der letzte Schweizer, der eine ähnlich tragende Rolle bei einem Titelgewinn in einer Top-Liga innehatte, war Ciriaco Sforza. Dieser führte 1998 den damaligen Aufsteiger Kaiserslautern sensationell zum Titel.

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Xhaka ist zusammen mit Jonathan Tah und Florian Wirtz die tragende Säule der Bayer-Elf. Als Trainer Xabi Alonso in den letzten Wochen aufgrund der Mehrfachbelastung immer mehr rotiert, spielte einer immer: Granit Xhaka. In jedem Liga-Spiel steht er in der Startaufstellung. Und als er (und Wirtz) in der Europa League auswärts gegen Karabach eine knappe Stunde auf der Bank sitzen, schrammt Leverkusen nur dank zwei Toren in der Schlussphase an der ersten Saisonniederlage vorbei.

Die Zahlen sprechen für sich: Keiner steht so oft auf dem Platz. Keiner läuft so viel. Keiner hat so viele Ballkontakte wie Xhaka. Rund 117 pro Spiel und damit 21 mehr als der Nächstbeste. Und mit rund 93 Prozent angekommener Pässe ist er ligaweit die Nummer 2. In einem Interview mit Schweizer Medien im Februar sagt er: «Ich werde nicht jünger. Aber auch nicht älter.» Oder einfacher gesagt: So gut war Granit Xhaka noch nie.

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Perfekt geplante Karriere

Der Meistertitel mit Leverkusen, der Erste in der Fremde, ist der Höhepunkt einer umsichtig geplanten Karriere. Als frisch gebackener U17-Weltmeister (2009) setzt sich Xhaka beim FC Basel durch und wird mit ihm zweimal Meister. Der Schritt ins Ausland ist mit Bedacht gewählt. Anstatt (zu) früh in die Premier League gehts 2012 nach Gladbach unter die Fittiche von Lucien Favre. Bundesliga-gestählt folgt 2016 der Sprung in die Premier League.

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Bei Arsenal setzt sich Xhaka nach anfänglichen Schwierigkeiten durch. Er gewinnt zweimal den FA Cup, wird Captain – und kämpft sich zurück, als er bei den Fans und Coach Emery zwischenzeitlich in Ungnade fällt und nur noch wegwill aus London. Auch deshalb verlässt er im letzten Sommer das Emirates Stadium durch die grosse Türe.

Für Leverkusen ist Xhaka der Wunschtransfer. Dieser lässt seinen Worten Taten folgen und setzt ein Zeichen, als er einige Tage früher als vereinbart im Sommer-Training erscheint. Vom ersten Spiel an ist der Schweizer Rekord-Internationale (123 Länderspiele) der Chef auf dem Platz. 42 Partien später ist Leverkusen weiter ungeschlagen. Noch immer hat Bayer die Chance auf die perfekte Saison. Damit hätte wohl niemand gerechnet. Womöglich sogar nicht einmal Granit Xhaka.

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