Das steckt hinter der Favre-Absage in Gladbach
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«Verträge waren schon klar»:Das steckt hinter der Favre-Absage in Gladbach

Darum sagte Favre Gladbach ab
Die Verträge mit Gladbach waren schon ausgearbeitet

Die Verträge lagen vor, dann sagte Lucien Favre (64) ab. Die Gründe bleiben im Dunkeln – die offizielle Begründung macht dabei keinen Sinn.
Publiziert: 31.05.2022 um 20:49 Uhr
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Aktualisiert: 01.06.2022 um 08:58 Uhr
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Lucien Favre mit seinen Schweizer Spielern einst bei Gladbach.
Foto: Blicksport
Andreas Böni

Es ist ein Knaller, den Gladbach-Sportchef Roland Virkus am Montagabend verkündet: Lucien Favre (64) will nun doch nicht Gladbach-Trainer werden. «Sie können sicher sein, dass wir alles dafür getan haben. Er hat uns aber gesagt, dass er die Raute im Herzen trägt, aber nicht wieder in Deutschland arbeiten will», sagt Virkus bei der Mitgliederversammlung.

Sinn macht diese Begründung eigentlich nicht. Denn dann hätte man ja die Verhandlungen von Anfang an gar nicht führen müssen. Nach Blick-Informationen ist es so, dass die Gladbach-Bosse mehrfach in die Schweiz flogen, um mit Favre zu reden. Die Verträge lagen ausgearbeitet und unterschriftsreif auf dem Tisch. Die Assistenz-Trainer sollen bereits definiert gewesen sein.

Zweifel am Kader?

So liegt auf der Hand, dass Lucien Favre dann mit seiner Analyse am Kader begonnen hatte und Zweifel bekam. Die Unwägbarkeiten bei Borussia sind gross: Matthias Ginter ging bereits zu Freiburg. Ramy Bensebaini ist ebenfalls auf dem Absprung. Bei den drei Stürmern Breel Embolo, Marcus Thuram und Alhassane Plea weiss man nicht, ob sie ihre bis 2023 laufenden Verträge verlängern oder dann doch noch verkauft werden (müssen). Und bei Goalie Yann Sommer ist nicht ausgeschlossen, dass er plötzlich noch von einem Top-Klub verpflichtet wird.

Dazu kommt, dass der Tabellen-Zehnte der letzten Saison kleinere Brötchen backen muss. In den zwei Corona-Jahren machte Gladbach 100 Millionen Euro weniger Umsatz und erlitt einen Verlust von 30 Millionen Euro. Wenn dies mit einem umsichtigen Finanzchef wie Stephan Schippers passiert, sieht man, wie hart die Corona-Krise den Fussball dann doch getroffen hat.

Das zweite Mal nach Crystal Palace

Bei Lucien Favre ist es nun nach 2021 das zweite Mal, dass er in letzter Sekunde einen Job ablehnt. Das erste Mal war letztes Jahr bei Crystal Palace. Der «Guardian» schrieb damals, man habe «einen Dreijahresvertrag vereinbart. Favre sollte am Donnerstagvormittag seinen Vertrag unterschreiben, Palace hatte bereits eine Arbeitserlaubnis für Favre und seine beiden Assistenten beantragt.» Doch dann habe sich der Trainer, der im Dezember 2020 bei Dortmund gehen musste, doch nicht bereit gefühlt.

Die Favre-Absage in Gladbach ist ein harter Schlag für die Fans. Der Waadtländer rettete den Klub 2011 vor dem Abstieg und führte ihn dann in die Champions League, bevor er 2015 ging. Leider kommt es nun nicht zum nächsten Kapitel.

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