Auch Klinsmann giftelt
Magath rechnet mit Hertha ab

Grosse Erlösung bei der Hertha Berlin nach der Bundesliga-Rettung am Montag – doch die Misstöne beim Traditionsklub sind nicht verstummt. Im Gegenteil.
Publiziert: 27.05.2022 um 16:01 Uhr
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Der Hertha-Retter teilt aus: Felix Magath.
Foto: imago/Nordphoto

Montag, 22.25 Uhr: Die Rettung ist vollbracht, Hertha Berlin sichert sich in der Relegation gegen den HSV den Klassenerhalt. Felix Magath (68), der Mitte März für diese Mission übernahm, hat erfüllt. 1,5 Millionen Euro Klassenerhalts-Prämie soll er dafür kassieren. Dennoch tritt der Coach nach dem Abschied aus dem Olympiastadion gegen die Hertha nach.

Magath fühlte sich alleine gelassen! Er sagt im «Kicker»: «Ich habe zufällig meinen Vorgänger Tayfun Korkut (Trainer bis Mitte März, die Red.), als er Berlin verlassen musste, in der Hotel-Tiefgarage getroffen. Tayfun sagte mir, dass es für ihn schwer war, weil er überhaupt keine Hilfe hatte. Und ich kann nur sagen: Ich hatte in den neun Wochen auch das Gefühl, keine Hilfe zu haben.»

Magath-Nachfolger trainiert aktuell Moskau

Zu wenig Unterstützung. Zu wenig als Klub gegen den Abstieg gewehrt. Strukturelle Probleme, weil der Abstieg im dritten Jahr in Folge gefährlich nahe war. Das sind Magaths harte Vorwürfe an den Klub, für den er bis anfangs Woche sein Herzblut reinsteckte. ER sagt: «Es gab kein grösstes Problem. Es gab nur Probleme.»

In dieses Haifischbecken als Nachfolger von Magath begibt sich gemäss «Kicker» nun Sandro Schwarz (43). Der Deutsche ist in Russland Trainer von Dynamo Moskau und entschied sich zu Kriegsbeginn im Frühjahr, zu bleiben – im Gegensatz zu anderen deutschen Trainern wie Markus Gisdol (Lokomotive Moskau) und Daniel Farke (FK Krasnodar), die ihre Zelte abbrachen. Schwarz soll nächste Woche bei der Hertha vorgestellt werden.

Auch Klinsmann tritt gegen Hertha

Was erwartet Schwarz in Berlin? Auch Jürgen Klinsmann (57) gibt nach der Rettung seine (düstere) Einschätzung ab. Klinsmann, bis Februar 2020 bei der Hertha, klagt in der «Rheinischen Post»: «Ein echtes Fussballstadion wäre wichtig. Im Olympiastadion fängt Hertha die Saison mit minus zehn bis 15 Punkten an, weil es keine Heimspiel-Atmosphäre gibt.»

Seine weiteren Kritikpunkte: «Für den Erfolg muss alles passen: Die Zusammenstellung des Teams, das Zwischenmenschliche, die Energie im Klub, die Verantwortlichkeiten, die Rolle der Gremien.» Tönt ähnlich wie bei Magath. (str)

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