BVB-Goalie nach Pleite gegen Fischers Union stinksauer
«Nur mit schönem Fussballspielen funktioniert das einfach nicht»

Dortmund entliess Trainer Lucien Favre, um mit Edin Terzic die Abwärtsspirale zu stoppen, die Wende zu schaffen. Doch ausgerechnet Urs Fischer zeigte mit seinen Berlinern auf, wie schwierig das werden wird.
Publiziert: 19.12.2020 um 09:54 Uhr
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Aktualisiert: 26.12.2020 um 12:55 Uhr
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Bürki und Hummels versuchen sich gegen Union-Stürmer Awoniyi zu wehren.
Foto: freshfocus

Am Ende gabs Geschrei und Jubel. Aber nicht von den Berliner Zuschauern in der «Alten Försterei», die mussten wegen der Pandemie fast alle zu Hause bleiben. Es waren die Ersatzspieler, die kreischend den Kollegen Applaus zollten. Das kleine Union Berlin schlug in seiner zweiten Saison in der 1. Bundesliga das grosse und ambitionierte Dortmund 2:1.

Urs Fischer genoss den Erfolg auf seine zurückhaltend kühle Art. Schon Bayern München vermochte er und sein Team mit einer unangenehmen, effizienten Spielweise zu Hause ein Remis abzutrotzen. Gegen Dortmund reichten zwei Standardtore. Union Berlin wird zum Angstgegner der Grossen. Urs Fischer zum angesehenen, gewieften Trainer, der sich auch für grössere Aufgaben empfiehlt.

Fischer rächt Favre

Nach der Entlassung von Lucien Favre und dem Sieg unter Favres Nachfolger Terzic in Bremen träumte man in Dortmund leise von einem Flick-Effekt. Dass Dortmund den Schalter umstellen kann, wie damals Bayern München mit Hansi Flick nach der Kovac-Entlassung, und plötzlich zu einem Sturmlauf in der Tabelle ansetzt. Ausgerechnet Urs Fischer lässt nun diese Träume vorläufig platzen und rächt damit auch ein bisschen seinen Landsmann und früheren Trainer beim FCZ, als Fischer noch Spieler, Captain und Assistent war und Lucien Favre sein Chef.

Moukoko erzielt historisches Tor

Die Pleite von Dortmund relativierte leider auch das Tor des blutjungen Stürmers Youssoufa Moukoko, der im Alter von 16 Jahren und 28 Tagen zum zwischenzeitlichen Ausgleich traf und nun jüngster Torschütze der Bundesliga ist. Moukoko spielte erstaunlich, traf den Pfosten und später ins Tor und war zeitweise Dreh- und Angelpunkt seines Teams. Das sagt schon viel über die Leistung seiner Kollegen.

Goalie Roman Bürki war nach dem Spiel denn auch ziemlich angesäuert und redete Klartext. «Wir spielen sehr uneffizient. Wir haben zwar oft den Ball, schlussendlich muss dann aber auch mal was rausspringen. Mit schönem Fussballspielen allein funktioniert das einfach nicht.» Angesprochen darauf, dass Dortmund offensichtlich den Anschluss an die Spitze verliert, sagte der Schweizer: «Wir haben im Moment ganz andere Probleme als die Tabelle.»


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