Es läuft die 23. Minute, als halb München den Tor-Schrei schon auf den Lippen hat. Thomas Müller stiehlt sich in typischer Thomas-Müller-Manier in den Strafraum, kommt aus sechs Metern zum Abschluss, scheitert aber am überragenden Gladbach-Goalie Moritz Nicolas. Der wehrt erst mit dem Fuss ab, ehe er auch im Nachfassen Herr der Lage ist.
Von einer «Weltklasse-Parade» spricht der deutsche Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Auch in der Folge zeigt Nicolas, warum er seit Ende September die Nummer 1 bei Gladbach ist. Er pariert acht Schüsse, hat 58 Ballkontakte, ist auch bei hohen Bällen präsent. Dass er den Sieg-Penalty von Harry Kane nicht hält, liegt daran, dass der Engländer praktisch nie verschiesst – und in seiner Karriere schon 85 Elfmeter verwandelt hat. Nur ein einziges Mal zeigt Nicolas eine Unsicherheit, als er die Situation in der 70. Minute beim Herauslaufen unterschätzt, ansonsten bleibt er ohne Fehl und Tadel.
Das sind keine guten Neuigkeiten für Jonas Omlin. Der ist zwar offiziell noch immer Captain der Fohlen, könnte in dieser Saison sportlich aber keine Rolle mehr spielen. Zu Beginn noch gesetzt, schlägt sich der Innerschweizer seit Ende September mit einer Wadenverletzung rum. Zwei Monate später ist er zwar wieder fit, schaffts aber nicht mehr zurück in die Startelf. Weil Gerardo Seoane keinen Anlass für einen Wechsel sieht.
Nicolas beim Anhang sehr beliebt
Zwar betont der Trainer, dass er mit Nicolas und Omlin zwei Goalies auf Augenhöhe habe, erstgenannter aber geniesst derzeit das volle Vertrauen. Und er zahlts zurück. Dass Nicolas bereits seit seiner Jugend bei Gladbach spielt, ist sicher kein Nachteil. Dass er im nur 80 Kilometer entfernten Gladbeck aufgewachsen ist, ebenfalls nicht. Dass er in der Schlussphase die Spannung hochhält und drei Top-Chancen der Bayern entschärft, trägt ebenfalls dazu bei, dass er in der Gunst des Publikums einen hohen Stellenwert geniesst.
Erst pariert er gegen Goretzka, dann gegen Coman, dann gegen Gnabry. Bis zum Schluss dürfen die Gladbacher wegen Nicolas auf einen Punktgewinn hoffen.
Und Omlin? Der dürfte nach diesem Spiel die Gewissheit haben, dass er so bald nicht mehr auf den Rasen zurückkehren wird.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 |  Bayern München | 18 | 41 | 45 | |
2 |  Bayer Leverkusen | 18 | 20 | 41 | |
3 |  Eintracht Frankfurt | 18 | 18 | 36 | |
4 |  VfB Stuttgart | 18 | 10 | 32 | |
5 |  RB Leipzig | 18 | 5 | 31 | |
6 |  FSV Mainz | 18 | 8 | 28 | |
7 |  VfL Wolfsburg | 18 | 8 | 27 | |
8 |  SC Freiburg | 18 | -9 | 27 | |
9 |  Werder Bremen | 18 | -3 | 26 | |
10 |  Borussia Dortmund | 18 | 1 | 25 | |
11 |  Borussia Mönchengladbach | 18 | -2 | 24 | |
12 |  FC Augsburg | 18 | -12 | 22 | |
13 |  Union Berlin | 18 | -10 | 19 | |
14 |  FC St. Pauli | 18 | -7 | 17 | |
15 |  TSG Hoffenheim | 18 | -12 | 17 | |
16 |  1. FC Heidenheim 1846 | 18 | -15 | 14 | |
17 |  VfL Bochum | 18 | -21 | 12 | |
18 |  Holstein Kiel | 18 | -20 | 11 |