Felix Magath hackt Holz nach Ligaerhalt mit Hertha BSC
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«Das ist mein Job zuhause»:Felix Magath hackt Holz nach Ligaerhalt mit Hertha BSC

Felix Magath im Interview
«Ich bin heute der bessere Trainer als bei Bayern»

Er rettete Hertha, nun haut Felix Magath (68) drauf – ob beim Holzhacken oder beim Vorwurf, er sei zu alt. Warum er Medizinball-Sprüche für diskriminierend hält. Wie es ihn prägte, ohne Vater aufzuwachsen. Wieso man Uli Hoeness nicht einfach Bergwandern schicken kann.
Publiziert: 04.06.2022 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.06.2022 um 07:57 Uhr
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Felix Magath platziert das Holz.
Foto: ULMER
Andreas Böni aus Stuttgart

Montag, 23. Mai. Felix Magath (68) rettet Hertha BSC in der Relegation in extremis vor dem Abstieg. 2:0-Sieg in Hamburg nach einem 0:1 zu Hause. Ob der Retter nach seinem Heldenstück mit der Mannschaft feiere, wird er gefragt. Seine Antwort auf Sky: «Ich gehe nach Hause und hacke Holz.»

Eine Woche später. Felix Magath hackt Holz. Fachmännisch, im Garten des Restaurants Harmonie in der Nähe von Stuttgart. Danach sitzt er mit einer Cola am Tisch, in Griffweite die Halspastillen. «Falls unser Gespräch zu lange dauert und die Stimme versagt.» Es werden knapp zwei Stunden. Und die Bundesliga-Legende wird emotional – gerade, wenn es um den Vorwurf geht, er sei zu alt.

Blick: Herr Magath, wie kam eigentlich dieser Spruch mit dem Holzhacken?
Felix Magath:
Spontan. Und im Ernst: Das ist mein Job daheim. So kam ich nach der erfolgreichen Rettung nach Hause und machte das, was ich davor auch gemacht habe: Ich hackte Holz.

Heizen Sie denn mit Holz?
Ich verbrenne es in meinem Kamin, ja.

Sie bezeichnen die Rettung von Hertha BSC als schwierigste Aufgabe Ihrer Karriere. Warum?
Als ich acht, neun Wochen vor Saisonende zur Hertha kam, herrschte Hoffnungslosigkeit und auch Teilnahmslosigkeit. In der Stadt, im Klub, teilweise sogar in der Mannschaft. Es gab kaum jemanden, der einen Pfifferling auf Hertha gesetzt hätte. Kaum einer war davon überzeugt, dass diese Mannschaft in der Bundesliga bleibt.

Herrschte diese Depression auch in der Mannschaft?
Die Stimmung war sehr schlecht. Die Mannschaft hatte im Jahr 2022 noch kein einziges Bundesligaspiel gewonnen und war die Schiessbude der Liga.

Wo sahen Sie die Probleme?
Es gab jede Menge. Eine Mannschaft wird nie im Tabellenkeller stehen, wenn sie keine Probleme hat. Das Wichtigste war, zuerst die Defensive zu stabilisieren.

Sie schenkten den Spielern viel Vertrauen. Kevin-Prince Boateng sagte, er hätte die Aufstellung im entscheidenden Spiel gemacht. Wie geht das?
Dazu muss ich etwas ausholen. Anders als andere Trainer-Kollegen habe ich zu den Spielern emotional immer etwas Abstand gehalten. Weil ich sagte: Ich will möglichst objektiv entscheiden können. Kein Trainer kann alle dreissig oder mehr Spieler gleich sympathisch finden. Also suchte ich mir Assistenz-Trainer, die mehr im Austausch mit den Spielern waren. Das war und ist meine Grundeinstellung. Für mich ist es aber auch selbstverständlich, dass die Spieler immer auf mich zukommen konnten, wenn sie ein Problem haben. Und es gibt eine weitere Einschränkung …

… wie beispielsweise mit Boateng.
Genau. Ich käme nicht auf die Idee, einen Spieler zu fragen, der gerade Profi geworden ist, wie er die Mannschaft beurteilt. Aber mit den Erfahrenen tausche ich mich natürlich aus. Das war bei Boateng so. Und das war früher bei Stuttgart mit Krassimir Balakov oder Zvonimir Soldo genau so. Ich erinnere mich, dass sie mir einen Spieler nahelegten, den ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gebracht hätte.

Persönlich

Felix Magath wird 1953 in Aschaffenburg geboren, wo seine Mutter als Verkäuferin arbeitete. Sein Vater, der ebenfalls Felix heisst, leistete dort seinen Dienst als Soldat der US Army – kehrt ein Jahr nach der Geburt des Kindes nach Puerto Rico zurück.

Magath wurde später Profi beim Hamburger SV, wo er 306 Spiele zwischen 1976 und 1986 machte. Legendär war der Sieg im Final des Europapokals der Landesmeister (heute Champions League): 1:0 im Jahr 1983 gegen Juventus Turin nach Tor Magath.

Für Deutschland spielte er 43 Mal, wurde 1980 Europameister und 1982 und 1986 Vize-Weltmeister.

1986 wird Magath Sportdirektor beim Hamburger SV. Und startet danach eine beispiellose Trainerkarriere. Hamburg, Nürnberg, Bremen, Frankfurt, Stuttgart, Bayern, Wolfsburg und Schalke heissen seine Stationen in der Bundesliga. Er wird unter anderem drei Mal Deutscher Meister. Danach geht er zu Fulham nach England und Shandong Luneng Taishan in China – bevor er nun die Hertha rettete.

Magath wohnt in München, ist in zweiter Ehe verheiratet und hat sechs Kinder.

Felix Magath wird 1953 in Aschaffenburg geboren, wo seine Mutter als Verkäuferin arbeitete. Sein Vater, der ebenfalls Felix heisst, leistete dort seinen Dienst als Soldat der US Army – kehrt ein Jahr nach der Geburt des Kindes nach Puerto Rico zurück.

Magath wurde später Profi beim Hamburger SV, wo er 306 Spiele zwischen 1976 und 1986 machte. Legendär war der Sieg im Final des Europapokals der Landesmeister (heute Champions League): 1:0 im Jahr 1983 gegen Juventus Turin nach Tor Magath.

Für Deutschland spielte er 43 Mal, wurde 1980 Europameister und 1982 und 1986 Vize-Weltmeister.

1986 wird Magath Sportdirektor beim Hamburger SV. Und startet danach eine beispiellose Trainerkarriere. Hamburg, Nürnberg, Bremen, Frankfurt, Stuttgart, Bayern, Wolfsburg und Schalke heissen seine Stationen in der Bundesliga. Er wird unter anderem drei Mal Deutscher Meister. Danach geht er zu Fulham nach England und Shandong Luneng Taishan in China – bevor er nun die Hertha rettete.

Magath wohnt in München, ist in zweiter Ehe verheiratet und hat sechs Kinder.

Wer war es?
Alexander Hleb. Ich brachte ihn auch auf ihren Rat hin, er startete durch und schaffte es bis zum Star bei Arsenal. Und deswegen war für mich auch Boateng ein so wichtiger Ansprechpartner, weil er einfach die grösste Persönlichkeit mit der meisten Erfahrung war.

In der Bundesliga geht der Trend zu jungen Trainern. Macht es Sie stolz, dass Sie Hertha mit 68 gerettet haben?
Ich war ja ein paar Jahre raus aus der Bundesliga. Ich wollte auch mir selbst beweisen, dass ich so eine schwierige Situation immer noch lösen kann. Ich war mir sicher, das zu schaffen, aber hundertprozentig sicher kannst du dir eben nie sein. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist diese Tendenz, in vielen Bereichen auf Erfahrung zu verzichten. Man eignet sich über Jahre etwas an im deutschen Fussball – und dann verschenkt man diese Erfahrung sehr häufig.

Sie sagten einst: «Wofür würden sich die Klub-Bosse wohl entscheiden, wenn sie persönlich vor einer schweren Herzoperation stünden? Für den jungen Arzt, der gerade mit Auszeichnung sein Studium beendet hat? Oder für den erfahrenen Arzt und Operateur, der jede schwierige Situation kennt und bereits gemeistert hat?»
Da frage ich mich wirklich, wie es so weit kommen konnte. Dass man nicht nur im Fussball heute zu oft sagt: Okay, wir nehmen denjenigen, der gerade mit der Bestnote seinen Abschluss gemacht hat, und dem übertragen wir dann wichtigste Aufgabe mit der grössten Verantwortung.

Also sind Sie heute der bessere Trainer als damals, als Sie mit Bayern München 2005 und 2006 das Double holten?
Ich habe nie aufgehört, mich zu entwickeln und zu lernen.

Also ist die Antwort ja.
Die Antwort ist ja. Ich hoffe, dass ich mit meinem aktuellen Wissensstand und meiner Erfahrung heute der bessere Trainer als damals bei Bayern bin.

Kann man das Denken in der Fussballbranche im Moment fast als Altersdiskriminierung ansehen?
Ich bin einfach überrascht, dass man Erfahrung nicht mehr als positive Eigenschaft sieht und an vielen Stellen überhaupt nicht mehr zu brauchen scheint.

Können Sie mit dem Wort Laptop-Trainer also wenig anfangen?
Das Wort kommt ja nicht von mir. Und ich bin weit davon entfernt, einen Keil zwischen uns Trainer zu treiben. Innovation hat in diesem Sport genauso einen Platz wie die Erfahrung. Aber: Ich glaube nicht, dass es dem Spiel gerecht wird, wenn man versucht, aufgrund von Daten vorher haargenau zu planen, wie alles ablaufen soll. Ein Fussballspiel entwickelt sich, und es entstehen Situationen, in denen vor allem der Faktor Mensch bei Entscheidungen in Sekundenbruchteilen gefragt ist. Mir hat mal einer gesagt – und ich glaube, er hat recht – dass es eine gleiche Situation im Fussball, auf der ganzen Welt, in allen Spielen, eigentlich nie gibt. Und deswegen glaube ich nicht, dass es sinnvoll ist, den Spielern die Freiheit zu nehmen, selbst zu entscheiden, was auf dem Feld passieren muss. Davon sind Standardsituationen natürlich ausgenommen. Denn die kann man planen.

Also haben Sie nie mit Daten gearbeitet?
Doch, natürlich. Seit über 20 Jahren greife ich auf Spieldaten zurück und gerade bei Hertha wieder. Aber Daten sind als Hilfe da. Wenn ich den ganzen Tag nur mit Zahlen arbeite, sehe ich irgendwann den Wald vor Bäumen nicht mehr. Wenn ich als Trainer ein Fussballspiel sehe, dann weiss ich, wer viel lief und wer wenig. Ob es jetzt 11,2 Kilometer oder 9,8 waren, weiss ich nicht. Aber das ist dann ja auch nicht aussagekräftig. Und lassen Sie mich noch etwas zu den Tests sagen.

Bitte …
Fussball ist so komplex, weil es mit Menschen zu tun hat. Aber in vielen Klubs wird zu sehr auf die Daten geschaut statt auf den Menschen. Es werden zum Beispiel Spieler direkt aus dem Trainingsbetrieb genommen, weil die Laktatwerte nicht stimmen. Vergessen wird dabei oft die Psyche. Wenn zum Beispiel einem Spieler gerade die Freundin weggelaufen ist, dann könnte es sein, dass er sich nicht so gut fühlt. Und es könnte sein, dass er im Training auch nicht ganz so gute Werte erzielen kann, weil er die Nacht vorher wenig geschlafen hat. Die Reaktion vieler Datenanalysten ist dann: Da stimmt was nicht, wir müssen sofort eingreifen und die Trainingsarbeit reduzieren. Aber das Warum wird vernachlässigt.

Zusammen mit dem Wort Magath wird immer sofort der Medizinball erwähnt.
Und der ist leider oft zu negativ behaftet. Ganz ehrlich, ich glaube, das hat mit Zeitgeist zu tun. Das ist letztlich ein Problem der Gesellschaft oder Ihrer Branche, den Medien. Dass man so ein Beispiel hernimmt und damit dann auch einen Menschen diskreditiert. Indem man mich auf den Medizinball reduziert, wollen mich manche in die Ecke einer veralteten Trainingsphilosophie stellen. Und dabei ist es ganz einfach zu erklären.

Wie Sie auf die Methoden kamen?
Als ich anfing, Fussball zu spielen, hatten die meisten Vereine kein Geld. So musste man kreativ trainieren, mit dem, was es gab: Sprossenwände zum Beispiel in der Schulturnhalle oder eben mit dem Medizinball. Ich habe dann auch später als Trainer einfach alles genutzt, was ich im Training gebrauchen konnte, und der Medizinball hat hervorragende Dienste geleistet, weil er ein sehr gutes Trainingsinstrument für die Rumpfstabilisation ist. Er wurde irgendwie zum Symbol, obwohl ich ihn vielleicht nur in einem Prozent meiner Trainingsarbeit eingesetzt habe.

Kam er bei Hertha auch zum Einsatz?
Einmal im Rahmen eines Trainings-Zirkels in den ersten drei Wochen. Also vielleicht bei 0,5 Prozent meiner Trainingsarbeit bei Hertha BSC.

Der Spitzname «Quälix» stört Sie dementsprechend auch?
Überhaupt nicht, das ist ein Markenzeichen und eine Auszeichnung. Wenn Sie Leistung bringen wollen, müssen Sie über Ihre Grenzen gehen. Das können Sie nicht nebenbei machen, das ist dann eben auch anstrengend.

Ihr Frankfurter Spieler Jan Age Fjörtoft witzelte nach dem spektakulären Klassenerhalt 2001: «Ob Magath die Titanic gerettet hätte, weiss ich nicht. Aber die Überlebenden wären topfit gewesen.»
Schauen Sie, das stört mich tatsächlich. Es wird oft von Magath und dem Medizinball geredet. Aber selten davon, dass meine Mannschaften kaum Probleme mit Verletzungen hatten. Dass beim Magath meistens alle fit waren. Viel lieber schreibt man über Spieler, die sich mal in einem Training übergeben mussten. Das ist sehr selten vorgekommen, und solche Zuspitzungen werden mir und meiner Trainingsarbeit einfach nicht gerecht. Kevin Kuranyi ist das in der Vorbereitung zwar mal passiert. Aber er hat nach einer Pause einfach, so gut er konnte, weitertrainiert. Und so hat er seine ganze Karriere bestritten. Er kam als Jugendlicher nach Deutschland in eine Gastfamilie und konnte kaum ein Wort deutsch. Er hat sich in der Jugend durchgebissen und es bis zum Nationalspieler geschafft. Er hat Widerstände überwunden und seine Ziele erreicht. Davor habe ich grossen Respekt. Und nur, wenn man bereit ist, an die eigenen Grenzen zu gehen, kann man ganz Grosses erreichen.

Sie wuchsen selber aber auch hart auf. Von sechs bis elf waren Sie im Knabenhort, wurden von katholischen Ordensschwestern erzogen. Hat Sie das bezüglich Disziplin geprägt?
Natürlich. Ich wuchs in einer Zeit auf, wo man viel Respekt hatte vor dem Alter und vor Menschen, die etwas geleistet hatten. Und leider war es in dieser Zeit auch normal, dass einem in der Schule schon mal ein Schlüsselbund entgegenflog, wenn du nicht aufgepasst hast.

Sie haben Wurzeln in Puerto Rico, daher ist Ihre Haut ein wenig dunkler.
Ach, ich weiss nicht so genau, wie das mit den Wurzeln ist. Ich habe natürlich auch die Gene von meinem Vater, aber als ich ein Jahr alt war, musste er als Soldat zurück in die USA. Am Schluss wusste er schon, wie man Fussball schreibt und welche Rolle der Fussball in meinem Leben einnahm, aber er war mehr der musische Typ und damit beschäftigt, in seiner Freizeit Gitarre zu spielen.

Wie kam er nach Deutschland?
Er war Soldat der US Army und leistete seinen Militärdienst in Aschaffenburg, wo er meine Mutter kennenlernte, aber eben nicht lange bleiben konnte. Das hatte zwei Konsequenzen: Zum einen dachte ich viel nach, weil ich als Einzelkind mit einer berufstätigen Mutter damals zu Hause kaum einen Spiel- und Gesprächspartner hatte. Zum Zweiten ging ich deshalb früh in den Fussballverein, weil mein Bedürfnis nach Gemeinschaft gross war. Mit meinem Vater an der Seite hätte ich mich wahrscheinlich anders entwickelt.

Sie sagten mal, dass Ihr Leben dann zielgerichteter verlaufen wäre. «Dann wäre meine Mutter zu Hause gewesen. Ich hätte vernünftig für die Schule gearbeitet, einen normalen Beruf erlernt und wäre nicht in den Fussball abgedriftet.»
Ich nahm einfach oft lieber den Ball und ging raus, als Hausaufgaben zu machen. Und als ich dann im Fussball immer besser wurde, habe ich das lieber gemacht als die Schule oder einen normalen Beruf zu erlernen. Zum Fachabitur hat es aber glücklicherweise trotzdem gereicht.

Wann trafen Sie Ihren Vater wieder?
Mit 14, 15 Jahren. Er hat meine Mutter besucht, ab da hatten wir regelmässig Kontakt. Und als Fussballer, der dann auch Geld verdiente, besuchte ich ihn fast jedes Jahr in der Karibik, und wir näherten uns an. Ich habe ihn geschätzt, und er war sicher am Ende auch stolz auf mich.

Reden wir noch über die Schweiz. War ein Wechsel hierher mal ein Thema?
Eigentlich nicht. Der Schweizer Fussball ist wahrscheinlich in weiten Teilen für meine Arbeitsweise nicht optimal. In der Schweiz wird doch noch lieber Eishockey gespielt und Ski gefahren, nicht?

Fussball ist schon klar die Nummer 1 im Sport.
Okay. Aber der Fussball hat nicht die Bedeutung wie hier in Deutschland. Und einige Schweizer Spieler, die ich trainierte, waren dann vielleicht zu schnell mit etwas weniger zufrieden, was nicht so zu den höchsten Anforderungen im Profifussball passt.

Stéphane Henchoz war der erste in Hamburg.
Ein super Spieler. Ich hätte ihm zugetraut, einer der besten Innenverteidiger der Welt zu werden. Wenn nicht sogar der beste. Wäre er von der Mentalität her etwas härter gegen sich selbst gewesen, hätte er noch viel weiterkommen können. Aber er fand unser Training beim HSV zu hart. Er war zufrieden – und hat ja in den Jahren in Liverpool auch eine schöne Karriere gemacht.

Hakan Yakin hatten Sie bei Stuttgart.
Technisch ein super Spieler. Aber läuferisch war das leider etwas zu wenig für die Bundesliga …

Und Marco Streller, den Sie auch beim VfB hatten?
Er hatte bessere physische Möglichkeiten als Hakan. Auch er hätte mehr aus sich herausholen können. Irgendwie hatte ich bei ihm immer das Gefühl, dass er nie den Ehrgeiz hatte, noch mehr erreichen zu wollen. Er war zufrieden, wenn er eine gute Rolle spielte. Aber ich will meine Schweizer Ex-Spieler nicht kritisieren, nur, dass das richtig rüberkommt. Ausserdem hatte ich bei Wolfsburg ja meinen Schweizer Meister-Goalie.

Diego Benaglio hielt 2009 mit Ihnen die Schale hoch.
Genau. Ihn hatte ich schon in Stuttgart als dritten Goalie. Und ihn Wolfsburg holte ich ihn dann von der Blumeninsel Madeira zu uns. Er hat dann eine tolle Karriere gemacht als Kapitän in Wolfsburg und in der Nationalmannschaft.

Das grosse Bundesliga-Thema ist im Moment Robert Lewandowski. Macht es Sinn, ihn gegen seinen Willen zu halten?
Schauen Sie, das ist ein Grundsatz-Problem. Ältere Spieler, die viel für einen Verein getan haben, werden manchmal auch zum Problem. Für einen Trainer ist das kaum lösbar. Ich glaube, dass man als Verein so ein Thema wie die Vertragslaufzeiten frühzeitig aktiv angehen und nicht warten sollte, bis man dazu gezwungen wird. Agieren statt reagieren ist auch in solch einem Fall immer besser. So, wie es jetzt ist, ist es eine unschöne Situation für alle Beteiligten. Er war bis zuletzt super erfolgreich bei Bayern München. Normalerweise müssten alle nur zusammen glücklich sein.

Wie sehen Sie Bayern aus der Ferne nach den Abgängen von Uli Hoeness und Karl-Heinz Rummenigge?
Schauen Sie unsere ehemalige Bundeskanzlerin an. Wenn jemand über einen längeren Zeitraum eine Position innehat, dann ist es anschliessend für den, der nachkommt, immer problematisch. Und es geht ja auch gar nicht, dass Uli Hoeness plötzlich von der Bildfläche verschwindet. Er hat den FC Bayern seit 1980 aufgestellt und zu dem gemacht, was er heute ist. Und jetzt von ihm zu verlangen, er soll von heute auf morgen gehen? Das wird ihm nicht gerecht. Seine Nachfolger können ihn ja nicht einfach zum Bergwandern schicken.

Sie sprechen von hohen Ansprüchen an sich selbst. Wie geht das auf mit dem harten Trainerjob und Familie?
Meine Frau trieb mich immer an. Sie war Managerin bei Unilever, als wir uns in Hamburg kennenlernten. Sie arbeitete Tag für Tag mindestens zwölf Stunden, wälzte am Wochenende Akten. Wir waren gleich ehrgeizig, darum passte es.

Wie lange darf sich Ihre Frau freuen, dass Sie bei ihr bleiben?
Das weiss ich noch nicht, vielleicht würde mich eine Nationalmannschaft reizen. Ich muss mich jetzt erst mal von diesen Wochen erholen. Und werde mir dann in Ruhe Gedanken machen, wie es mit konkret weitergehen soll. Das Holz ist bald gehackt, und dann freue mich wieder auf den Fussball.

Legendäre Sprüche von Felix Magath

«Es wird nicht ganz zur Routine, weil ich ja mittlerweile auch die Mütter gewechselt habe.» Auf die Frage, ob Geburten ab dem fünften Kind schon zur Routine werden.

«Ich hätte mir die Haare gewaschen.» Auf die Frage, was er an Christoph Daums Stelle mit seinen Haaren gemacht hätte.

«Ja, bis morgen früh um acht.» Nach einem grossen Sieg auf die Frage, ob er seiner Mannschaft jetzt frei geben würde.

«Hätte er die Mentalität eines Schleswig-Holsteiners, könnte er ein noch grösserer Fussballer werden, als er schon ist.» Über Ex-HSV-Star Rodolfo Esteban Cardoso.

«Grundsätzlich ist es mir egal, was meine Spieler essen und trinken. Hauptsache sie nehmen mir bei McDonalds keinen Platz weg.»

«Ich habe viel mit Mario Basler gemeinsam. Wir sind beide Fussballer, wir trinken beide gerne mal einen, ich allerdings erst nach der Arbeit.»

«Schach ist für mich neben Fussball der schönste Sport, weil es aufgrund der Figuren auch ein Mannschaftssport ist.»

«Das Positive war, dass wir hinten zu null gespielt haben. Das Negative war, dass wir auch vorne zu null gespielt haben.»

«Der Vorteil von Trainern wie Branko Zebec und Ernst Happel war ihre kuriose Sprache. Die Spieler mussten sich stark konzentrieren, um zu verstehen, was sie meinten. Deshalb kam ihre Botschaft so gut rüber.»

«Es wird nicht ganz zur Routine, weil ich ja mittlerweile auch die Mütter gewechselt habe.» Auf die Frage, ob Geburten ab dem fünften Kind schon zur Routine werden.

«Ich hätte mir die Haare gewaschen.» Auf die Frage, was er an Christoph Daums Stelle mit seinen Haaren gemacht hätte.

«Ja, bis morgen früh um acht.» Nach einem grossen Sieg auf die Frage, ob er seiner Mannschaft jetzt frei geben würde.

«Hätte er die Mentalität eines Schleswig-Holsteiners, könnte er ein noch grösserer Fussballer werden, als er schon ist.» Über Ex-HSV-Star Rodolfo Esteban Cardoso.

«Grundsätzlich ist es mir egal, was meine Spieler essen und trinken. Hauptsache sie nehmen mir bei McDonalds keinen Platz weg.»

«Ich habe viel mit Mario Basler gemeinsam. Wir sind beide Fussballer, wir trinken beide gerne mal einen, ich allerdings erst nach der Arbeit.»

«Schach ist für mich neben Fussball der schönste Sport, weil es aufgrund der Figuren auch ein Mannschaftssport ist.»

«Das Positive war, dass wir hinten zu null gespielt haben. Das Negative war, dass wir auch vorne zu null gespielt haben.»

«Der Vorteil von Trainern wie Branko Zebec und Ernst Happel war ihre kuriose Sprache. Die Spieler mussten sich stark konzentrieren, um zu verstehen, was sie meinten. Deshalb kam ihre Botschaft so gut rüber.»

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