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Akanji vor dem Leipzig-Kracher
«RB hat nicht das Recht, Platz zwei zu beanspruchen»

BVB-Verteidiger Manuel Akanji (25) blickt auf das kommende Duell mit RB Leipzig. Und macht sich Gedanken zum Sturm aufs Kapitol in Washington.
Publiziert: 08.01.2021 um 19:01 Uhr
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Manuel Akanji (Mitte) jubelt: Er hat soeben das 1:0 für Dortmund gemacht.
Foto: Borussia Dortmund/Getty Images

Manuel Akanji (25) ist bei Dortmund unumstrittener Stammspieler. Letzte Woche köpfelte er den BVB gegen Wolfsburg (2:0) zum Sieg, nachdem er schon Ende Oktober beim 3:0 gegen Schalke traf. «Gegen Schalke stand ich einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Seither habe ich aber das Gefühl, dass ich in einem Flow bin», sagt er.

Am Samstagabend kommts zum heissen Tanz bei RB Leipzig. Und vorher spricht der Nati-Star bei «Sport1».

Akanji über...

... die Entlassung von Lucien Favre und ob man sich zu spät getrennt hat: «Das glaube ich nicht. Er hat hervorragende Arbeit abgeliefert. Wir sind zwei Mal unter ihm Zweiter geworden. Er hat mir persönlich viel geholfen und mir viel Spielzeit gegeben, dafür bin ich dankbar. Die Entscheidung war sicher nicht einfach für den Vorstand. Der Nachfolger stand mit Edin aber, glaube ich, schon länger fest. Er war die naheliegendste Lösung.»

... die Wochen der Wahrheit mit den Gegnern Leipzig, Leverkusen und Gladbach in den nächsten fünf Spielen: «Ja, das kann man so sagen, zumal diese drei Spiele alle auswärts stattfinden. Wir haben in der Hinrunde zu viele Punkte liegen lassen. Das können wir uns ab sofort, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, nicht mehr leisten. Wir wollen jetzt gegen die direkten Konkurrenzen zeigen, dass wir Borussia Dortmund sind und was in uns steckt!»

... den Leipzig-Kracher: «Ehrlich gesagt finde ich noch nicht, dass Leipzig das Recht hat, den Platz als zweite Kraft hinter Bayern in Anspruch zu nehmen. Ich habe in meinen fast drei Jahren mit Dortmund noch nie gegen Leipzig verloren. Wir haben über Jahre hinweg bewiesen, dass wir hinter Bayern die Nummer zwei sind. Das wollen wir am Wochenende mit einem Sieg untermauern.»

... Kritik in der letzten Saison: «Ich finde nicht, dass ich eine ganz und gar schlechte Saison gespielt habe. In der Hinrunde waren einige Spiele von mir sicherlich nicht so gut. Ich bin sehr selbstkritisch mit mir umgegangen. In der Rückrunde habe ich, wie ich finde, bessere und konstant gute Leistungen gezeigt. Aus den schlechten Spielen habe ich gelernt. Ich analysiere jeden einzelnen Fehler und versuche sie abzustellen.»

... die Geburt seines Sohnes: «Wenn ich vom Training oder von Spielen nach Hause komme, schalte ich mittlerweile total ab. Ich grüble nicht mehr nach. Ich schaue in die Augen meines Sohnes und vergesse sofort alles drumherum. Der Kleine lenkt einen richtig ab. Ich geniesse die Zeit mit ihm und meiner Frau sehr. Er hat mich schon verändert.»

... den Namen seines Sohns Aayden Malik und was Jadon Malik Sancho damit zu tun hat: «Er heisst mit ganzem Namen Aayden Malik Adebayo Akanji. Jadon spielt dabei sogar tatsächlich eine Rolle. Ich habe ihn vor der Geburt gefragt, ob es okay ist, wenn ich meinen Sohn so taufe. Obafemi, mein zweiter Vorname, heisst im Afrikanischen so viel wie ‹vom König geliebt›. Malik kommt aus dem Arabischen und bedeutet König. Ich fand diesen Zusammenhang schön. Also habe ich Jadon vor einem Jahr im Trainingslager in Marbella im Winter gefragt, ob das okay ist. Für ihn war das sehr cool. Er nennt ihn nur noch Malik (lacht).»

... den Sturm aufs Kapitol in Washington und ob er Sorge hat: «Ja, das habe ich. Es ist unglaublich, wie weit solche Extremisten im Zeitalter der Demokratie überhaupt gekommen sind. Als Halb-Afrikaner frage ich mich ausserdem, was passiert wäre, wenn ‹der Schwarze› über den Zaun geklettert wäre und das Kapitol gestürmt hätte. Das möchte ich mir gar nicht ausmalen. Es wurden in der Vergangenheit Menschen in den USA schliesslich schon für viel weniger erschossen oder Opfer von polizeilicher Gewalt. Das bringt einen schon zum Nachdenken. Das Land ist, wie unsere Gesellschaft in dieser Hinsicht auch, tief gespalten. Das ist beängstigend.» (abö)

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