«Er kannte nicht mal unsere Namen.» Der Belgier Benito Raman (26) schiesst gegenüber der belgischen Zeitung «Les Sports» heftig in Richtung Christian Gross (67).
Angetreten ist der Schweizer mit der Mission Rettung. Er ist krachend gescheitert und hat während den elf Spielen, die er an der Seitenlinie der Schalker stand, offenbar für mächtig Unruhe gesorgt. «Unter ihm ist nichts passiert. Keine Taktik, keine ruhigen Phasen», sagt Raman, der seit diesem Sommer für den RSC Anderlecht in seiner Heimat stürmt. Er erzählt: «Am Tag vor dem Spiel gegen die Bayern haben wir auf Mini-Fussballtore gespielt und uns taktisch nicht vorbereitet.» Das Spiel ging 0:4 verloren. «Und einmal fragte Gross einen Spieler, der lange Zeit verletzt war: Ah, bist du verletzt?»
Spieler übernahmen das Zepter
Die erfahrenen Spieler hätten sich ziemlich schnell absichtlich gegen die Anweisungen von Gross gestellt. Sie hätten sich vor Spielen zusammengesetzt und eine eigene Taktik entwickelt. «Der Trainer will, dass wir so spielen, aber wir werden es so machen», lauteten gemäss Raman die Anweisungen.
Raman schoss in 55 Spielen 12 Tore. Weiter für die Königsblauen aufzulaufen war für den Belgier jedoch überhaupt keine Option. «Wenn ich noch ein halbes Jahr auf Schalke geblieben wäre, hätte ich aufgehört Fussball zu spielen. Ich hatte die Nase voll.» So war er froh, in seine Heimat wechseln zu können.
Gross ohne Regeln
Schon Ende Juli zeigte ein Bericht der «Sport Bild» auf, dass unter Christian Gross wohl nur wenig Struktur vorhanden war. So seien etwa Teile des Trainerstabs erst unmittelbar vor den Trainings aufgetaucht. Dimitrios Grammozis (43), der die Schalker nach Gross übernahm, war zudem schockiert, wie Spieler mit den Staff-Mitgliedern umgingen.
Grammozis musste einigen Spielern tatsächlich beibringen, die Funktionäre und Betreuer zu respektieren. So lautet beispielsweise eine Devise, dass Spieler ihre getragenen Sachen selbst zusammenlegen sollen, um dem Zeugwart Arbeit abzunehmen. Unter Gross glich nämlich die Kabine zum Teil «einem Saustall».
Christian Gross war einer von fünf Trainern in der Abstiegssaison auf Schalke. Unter dem Schweizer gab es nur einen Sieg in elf Spielen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | 1. FC Köln | 17 | 8 | 29 | |
2 | Karlsruher SC | 17 | 3 | 29 | |
3 | Hamburger SV | 17 | 16 | 28 | |
4 | SV 07 Elversberg | 17 | 9 | 28 | |
5 | 1. FC Magdeburg | 17 | 6 | 28 | |
6 | SC Paderborn 07 | 17 | 5 | 28 | |
7 | Hannover 96 | 17 | 5 | 27 | |
8 | 1. FC Kaiserslautern | 17 | 4 | 27 | |
9 | Fortuna Düsseldorf | 17 | 5 | 26 | |
10 | SV Darmstadt 98 | 17 | 8 | 25 | |
11 | 1. FC Nürnberg | 17 | 1 | 22 | |
12 | Hertha BSC | 17 | 0 | 22 | |
13 | Schalke 04 | 17 | -1 | 20 | |
14 | SpVgg Greuther Fürth | 17 | -9 | 20 | |
15 | SC Preußen 06 Münster | 17 | -5 | 16 | |
16 | SSV Ulm 1846 | 17 | -4 | 14 | |
17 | Eintracht Braunschweig | 17 | -20 | 13 | |
18 | SSV Jahn Regensburg | 17 | -31 | 9 |