Günter Netzer ist tief betroffen, als er am Sonntag von Gerd Müllers (†75) Tod erfährt. «Obwohl man sich fast darauf einstellen musste, hat mich die Nachricht sehr traurig gemacht. Es sind sofort viele Erinnerungen hochgekommen», sagt der ehemalige Gladbach-, Real- und GC-Star.
Es sind Erinnerungen an früher, denn in den letzten Jahren konnten auch ehemalige Teamkollegen wie Netzer den «Bomber der Nation», der an Demenz litt, nicht mehr besuchen. «Wir sollten ihn so in Erinnerung behalten, wie er gewesen war», sagt Netzer (76).
«Gerd war ein total lieber und netter Kerl, der trotz aller Erfolge immer mit beiden Füssen auf dem Boden geblieben ist. Ein super Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt gestanden ist», so Netzer.
«Gerd war das grösste Phänomen!»
Der Mensch Gerd Müller sei super gewesen. Der Fussballer Gerd Müller war es auch. Netzer: «Franz Beckenbauer war der grösste deutsche Fussballer aller Zeiten – und Gerd war das grösste Phänomen. Sein Instinkt und seine Intuition waren so ausgeprägt, wie bei keinem anderen Fussballer. Man darf nicht vergessen, dass er in einer Zeit Fussball spielte, in welcher viel härter und ruppiger verteidigt wurde – und Gerd ist da vorne immer in der Mitte gestanden und hat die Tore gemacht.»
Manchmal aber hat er die Bälle aber nicht nur ins Netz «gemüllert», sondern auch aufgelegt. Wie an jenem 15. November 1972 beim Länderspiel gegen die Schweiz in Düsseldorf. Deutschland siegte 5:1 nach vier Müller-Toren und einem Geniestreich des Duos Netzer/Müller. Netzer spielt Müller nach einem Sprint übers halbe Feld im Strafraum an, dieser nimmt den Ball mit links an und steckt ihn mit der rechten Hacke durch in den Lauf von Netzer, dieser schiebt gekonnt zum 4:0 ein. Es wird in Deutschland zum «Tor des Jahres» 1972 gewählt. Netzer erinnert sich daran, als sei es gestern gewesen. «Das war herrlich. Gerd wusste nicht, was ich mache. Das war nur ein Beispiel seines unglaublichen Instinkts, den er tausendfach gezeigt hat.»
«Er hatte ein tolles Fussballer-Leben»
Die Vorstellung, dass sich Müller am Ende seines Lebens nicht mehr an diesen und andere Höhepunkte habe erinnern können, stimmt Netzer traurig. «Gerd hat ein tolles Fussballer-Leben gehabt.»
Wann sich die Fussball-Welt vom früheren «Bomber der Nation» verabschieden kann, ist noch offen. Netzer: «Ich gehe davon aus, dass der FC Bayern alles organisieren wird.»
Was haben die Schweizer nur gelitten an diesem 15. November in Düsseldorf beim 1:5 gegen Deutschland und der grossen Show des Gerd Müllers. Vier Tore und ein Traum-Assist auf Günter Netzer. Karli Odermatt erinnert sich an den Tag, als es im eigenen Kasten nur noch «müllerte». Die FCB-Legende: «Der Gerd war einfach unheimlich. Schnell, wendig, trickreich. War er am Boden, ist er bereits wieder gestanden. Wir konnten ihn einfach nicht halten – er war ein Jahrhundertstürmer.»
Der Servettien Gilbert Guyot (73) habe damals die unmögliche Aufgabe gehabt, Müller zu decken, erinnert sich Odermatt. «Aber er hatte einfach keinen Stich.» Doch nicht nur Guyot sei vorgeführt worden und nicht nur Müller habe brilliert, so Odermatt weiter. «Was war Deutschland für eine Mannschaft damals: Beckenbauer, Breitner, Hoeness, Netzer, Müller und wie sie alle hiessen. Das war für uns eine Nummer zu gross!»
Was haben die Schweizer nur gelitten an diesem 15. November in Düsseldorf beim 1:5 gegen Deutschland und der grossen Show des Gerd Müllers. Vier Tore und ein Traum-Assist auf Günter Netzer. Karli Odermatt erinnert sich an den Tag, als es im eigenen Kasten nur noch «müllerte». Die FCB-Legende: «Der Gerd war einfach unheimlich. Schnell, wendig, trickreich. War er am Boden, ist er bereits wieder gestanden. Wir konnten ihn einfach nicht halten – er war ein Jahrhundertstürmer.»
Der Servettien Gilbert Guyot (73) habe damals die unmögliche Aufgabe gehabt, Müller zu decken, erinnert sich Odermatt. «Aber er hatte einfach keinen Stich.» Doch nicht nur Guyot sei vorgeführt worden und nicht nur Müller habe brilliert, so Odermatt weiter. «Was war Deutschland für eine Mannschaft damals: Beckenbauer, Breitner, Hoeness, Netzer, Müller und wie sie alle hiessen. Das war für uns eine Nummer zu gross!»