Sein letzter Job im Profifussball war Sportdirektor bei Aarau, das Ende mit der Entlassung 2017 unschön. Jetzt ist der frühere FCZ-, Luzern-, Wohlen-, Lugano-, Sion- und Aarau-Trainer Raimondo Ponte (68) längst im Rentenalter – doch nun gibt er acht Jahre nach dem letzten Engagement als Coach überraschend sein Comeback als Trainer.
Ponte übernimmt ab Sommer in der Women's Super League die Aarau-Frauen – eine völlig neue Erfahrung für den Windischer. «Früher hätte ich es nicht für möglich gehalten, mal im Frauenfussball zu arbeiten. Das wäre nicht infrage gekommen. Aber in den letzten Jahren sind da grosse Fortschritte passiert.»
Doch auch Ponte selber wurde überrascht, als ihn das Aarauer Co-Präsidium mit Walter Beerli und Willy Wenger sowie der neue technische Leiter, Marcello Stellato, für den Job zur neuen Saison anfragten. Ponte: «Es reizt mich zu sehen, was ich dem Team beibringen kann.»
Er habe in letzter Zeit zwei, drei Offerten aus dem Männerbereich abgesagt, sagt er. Vor allem aus zwei Gründen: Ponte will nicht mehr den Wohnort wechseln und bei Offerten aus Ligen wie der Promotion League war er wegen der Bedingungen mit den Abendtrainings skeptisch.
Ponte will auch neben dem Platz wirken
Doch die Bedingungen bei den Aarau-Frauen, die als eigenständiger Verein unter dem Label «Red Boots» spielen und nicht Teil des FCA vom Brügglifeld sind, sind ebenfalls wenig professionell. Die meisten Amateur-Spielerinnen arbeiten oder studieren wie fast überall in der Super League neben dem Fussball. Auf der städtischen Breitensport-Anlage Schachen wird gespielt und trainiert, eigene Kabinen oder Plätze gibt es nicht.
Ponte setzt darauf, dass er mit seinem Namen auch neben dem Platz etwas bewirken kann. «Das ist immerhin Super League. Da müssen wir daran arbeiten, dass die Bedingungen entsprechend sind», sagt er.
Was ist sportlich drin? Aarau ist einer der kleinen Super-League-Klubs, der Aufstieg gelang erst vor zwei Jahren. Die Quali für die aktuell laufenden Playoffs gegen Titelfavorit Servette war ein Erfolg. Ponte sagt, dass ein Erfolg wie St. Gallens überraschende Cupfinal-Quali auch mal für den FCA drin liegen kann: «Ich habe ein paar Spiele gesehen. Das Potenzial ist da.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Servette FC Chenois | 13 | 21 | 30 | |
2 | FC Basel | 12 | 21 | 28 | |
3 | FC Zürich | 13 | 10 | 26 | |
4 | BSC Young Boys | 13 | 17 | 24 | |
5 | FC St. Gallen 1879 | 12 | 16 | 23 | |
6 | Grasshopper Zürich | 12 | 5 | 18 | |
7 | FC Aarau | 12 | -9 | 14 | |
8 | FC Luzern | 12 | -14 | 8 | |
9 | FC Rapperswil-Jona | 13 | -32 | 4 | |
10 | Frauenteam Thun Berner Oberland | 12 | -35 | 2 |