Der FC Zürich jubelt schon wieder über einen Meistertitel. Nach den Männern sind es nun die Frauen, die sich Schweizer Meister nennen können. Als die Zürcher Spielerinnen die Trophäe auf dem Rasen in Lausanne stemmen, steht das Publikum im Stade de la Tuilière auf und applaudiert den Genferinnen. «Servette!», «Servette!», «Servette!», ruft die Haupttribüne im Chor. Die Ovationen tun den unglücklichen Finalistinnen, die am Montag im Penaltyschiessen geschlagen worden sind, gut.
Kommentar zum Frauen-Fussball in der Schweiz
«Mehrere Fehlentscheidungen der Schiedsrichterin»
«Servette ist Meister der Herzen», sagt Servettes Trainer Eric Sévérac, der zum Zeitpunkt des Interviews sehr aufgebracht ist. Dann holt er zum Rundumschlag aus. «Dieses Finale ist durch mehrere Schiedsrichterfehler entschieden worden. Das ist schade, wenn man bedenkt, wie sehr sich meine Spielerinnen aufgeopfert haben. Sie hätten den Sieg verdient gehabt. Wir haben uns mit zwölf Gegnerinnen, den elf Zürcherinnen und der Schiedsrichterin auseinandergesetzt.»
Der Trainer spricht dabei insbesondere die rote Karte an, die seine Spielerin Michèle Schnider nach einer Stunde Spielzeit erhalten hat. «Ein nicht zu glaubender Platzverweis», findet Sévérac.» Auch die auf diese Saison hin eingeführte Playoff-Formel ist Sévérac ein Dorn im Auge. «Ich habe es von Anfang an gesagt: Es ist eine komplette Ketzerei. Wir haben die reguläre Saison gewonnen. Es gibt bereits den Schweizer Cup, um in einem Finale, um einen Titel zu spielen. Es ist nicht fair, eine Meisterschaft auf diese Weise zu entscheiden.»
Eine verrückte Saison
Ganz leer gehen die Genferinnen aber nicht aus. Weil sie die Regular Season gewonnen haben, spielen sie in der nächsten Saison in den Playoffs der Champions League. «Wir haben in dieser Saison tolle Erfahrungen gemacht, auch im Europacup, wo wir uns stark verbessert haben», betont Sévérac.
Der Trainer blickt dann bereits in die Zukunft und gibt sich dabei ehrgeiziger denn je. «Wir werden uns den Titel, der uns gehört, zurückholen.» Zudem versichert er, dass seine Spielerinnen auch auf den Schweizer Cup aus seien. Denn dieser Titel fehlt dem Verein noch.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Basel | 10 | 16 | 22 | |
2 | Servette FC Chenois | 10 | 11 | 21 | |
3 | BSC Young Boys | 10 | 18 | 20 | |
4 | FC St. Gallen 1879 | 10 | 12 | 19 | |
5 | FC Zürich | 10 | 7 | 19 | |
6 | Grasshopper Zürich | 10 | 4 | 14 | |
7 | FC Aarau | 10 | -6 | 14 | |
8 | FC Luzern | 10 | -10 | 8 | |
9 | FC Rapperswil-Jona | 10 | -22 | 4 | |
10 | Frauenteam Thun Berner Oberland | 10 | -30 | 2 |