Stellen Sie sich vor, ein Fussballer muss aus finanziellen Gründen neben dem Sport noch arbeiten und sucht deshalb Stelleninserate nach einem geeigneten Job ab. Undenkbar? Ja, bei den Profis im Männer-Fussball. Alltag hingegen in der Women's Super League.
Die allermeisten Spielerinnen in der höchsten Schweizer Liga sind keine Profis. Bei ihnen ist die Leidenschaft grösser als der Lohn, der im Normalfall nur aus etwas Spesen besteht.
Auch Top-Verteidigerin Naomi Mégroz (23), bei Cupsieger FCZ Stammspielerin, im provisorischen Nati-Kader für die EM und am Montag im Playoff-Final gegen Meister Servette, verdient sich den Lebensunterhalt abseits des Rasens.
Sie ist am Empfangsdesk eines Fitnesscenters in Zürich-Oerlikon für die Kundenwünsche zuständig. «Ich mache unter der Woche meistens die Morgenschicht von 6 Uhr morgens bis 15 Uhr, zudem arbeite ich meistens am Sonntag», sagt Mégroz über ihr 70-Prozent-Pensum.
Servette
Leonie Fleury – Gastgewerbe
Laura Droz – Gastgewerbe
Paula Serrano – KV
Amandine Soulard – KV
Elodie Nakkach – Informatikerin
Michèle Schnider – KV
Alyssa Lagonia – Assistentin bei der Uefa im Frauenfussball-Ressort
Laura Tufo – Studentin
Laura Felber – Studentin
Nathalia Spälti – Studentin
Thais Hurni – Studentin
Ilona Guede Redondo – Studentin
Ines Sebayang – Studentin
Alyssa Grivaz – Studentin
Marta Peiro – Studentin
Ines Texeira – Profi
Tessa Manon – Profi
Monica Soraia – Profi
Daina Bourma – Profi
Sandy Maendly – Profi
Natalia Padilla – Profi
Jade Boho Sayo – Profi
Laura Aros – Profi
Malena Ortiz – Profi
Zürich
Lydia Andrade – KV
Noemi Benz – KV
Kim Dubs – Abgeschlossene Matura, Studentin
Annina Enz – Studentin
Riana Fischer – KV
Fabienne Humm – KV
Rahel Kiwic – KV
Anna Matsushita – KV
Martina Moser – KV, Teammanagement FCZ
Rahel Moser – Studentin
Livia Peng – Abgeschlossene Matura
Alissia Piperata – KV
Seraina Piubel – KV
Lesley Ramseier – abgeschlossenes Studium, jetzt KV
Julia Stierli – Physio
Meriame Terchoun – KV
Caterina Regazzoni – abgeschlossene Matura
Soraya Wulff – KV
Naomi Mégroz – KV
Nadine Riesen – abgeschlossene Lehre als Dentalassistentin, machte Praktikum als FaGe
Laura Vetterlein – Master Studium Marketing, arbeitet nun als KV
Leandra Flury – KV
Sandra Bruderer – KV
Marie Höbinger – Studentin
Servette
Leonie Fleury – Gastgewerbe
Laura Droz – Gastgewerbe
Paula Serrano – KV
Amandine Soulard – KV
Elodie Nakkach – Informatikerin
Michèle Schnider – KV
Alyssa Lagonia – Assistentin bei der Uefa im Frauenfussball-Ressort
Laura Tufo – Studentin
Laura Felber – Studentin
Nathalia Spälti – Studentin
Thais Hurni – Studentin
Ilona Guede Redondo – Studentin
Ines Sebayang – Studentin
Alyssa Grivaz – Studentin
Marta Peiro – Studentin
Ines Texeira – Profi
Tessa Manon – Profi
Monica Soraia – Profi
Daina Bourma – Profi
Sandy Maendly – Profi
Natalia Padilla – Profi
Jade Boho Sayo – Profi
Laura Aros – Profi
Malena Ortiz – Profi
Zürich
Lydia Andrade – KV
Noemi Benz – KV
Kim Dubs – Abgeschlossene Matura, Studentin
Annina Enz – Studentin
Riana Fischer – KV
Fabienne Humm – KV
Rahel Kiwic – KV
Anna Matsushita – KV
Martina Moser – KV, Teammanagement FCZ
Rahel Moser – Studentin
Livia Peng – Abgeschlossene Matura
Alissia Piperata – KV
Seraina Piubel – KV
Lesley Ramseier – abgeschlossenes Studium, jetzt KV
Julia Stierli – Physio
Meriame Terchoun – KV
Caterina Regazzoni – abgeschlossene Matura
Soraya Wulff – KV
Naomi Mégroz – KV
Nadine Riesen – abgeschlossene Lehre als Dentalassistentin, machte Praktikum als FaGe
Laura Vetterlein – Master Studium Marketing, arbeitet nun als KV
Leandra Flury – KV
Sandra Bruderer – KV
Marie Höbinger – Studentin
Ab 6 Uhr morgens «im Stollen», am Abend eines von vier wöchentlichen Trainings – die Tage sind lang. Im Leben einer Super-League-Fussballerin gibts kaum Freizeit oder Regenerationszeit. Die Zeit für die Familie nimmt sich Mégroz bewusst. «Am Montag und Dienstag hüte ich meistens meinen kleinen Neffen. Das lasse ich mir nicht nehmen, auch wenn ich so selbst an meinen freien Tagen früh aufstehen muss», sagt die Zürcher Oberländerin, die in Langnau am Albis lebt und so einen kurzen Weg zum Baby ihres Bruders in Bonstetten ZH hat.
SonntagsBlick trifft Mégroz im neuen «Home of FCZ», da ihr Arbeitgeber ein Fotoshooting an ihrem Arbeitsplatz untersagt hat. Den Job bei der Fitness-Kette gibt sie aber sowieso bald auf.
Arbeitgeber muss flexibel sein
Denn Mégroz hat die Stelleninserate studiert – und einen Glückstreffer gelandet. Die FCZ-Spielerin: «Das Altersheim in Zürich-Altstetten, wo ich schon während meiner Sportler-KV-Lehre ein Praktikum gemacht habe, hat eine Stelle am Empfang ausgeschrieben. Ich habe sofort angerufen!»
Servette
Vollständiger Name: Servette FC Chênois Féminin
Gründung: 1974 als Frauenteam beim Club Sportif Chênois
Anschluss an Servette: 2017
Aufstieg in die Super League: 2018
Meistertitel: 1 (2021)
Cupsiege: –
Champions-League-Teilnahmen: 1 (2021/22)
Trainer: Eric Sévérac (51, Sz, seit 2017)
Heimstätte Liga: Stade de la Fontenette, Carouge
Heimstätte Champions League: Stade de Genève, Genf
Zürich
Vollständiger Name: FC Zürich Frauen
Gründung: 1970 als Frauenteam beim SV Seebach
Anschluss an FCZ: 2008
Aufstieg in die Super League: Seit Gründung der Frauen-Liga 1970 A-klassig
Meistertitel: 22 (2019, 2018, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2010, 2009, 2008, 1998, 1994, 1993, 1991, 1990, 1988, 1987, 1985, 1983, 1982, 1981, 1980)
Cupsiege: 15 (2022, 2019, 2018, 2016, 2015, 2013, 2012, 2007, 1993, 1990, 1989, 1988, 1987, 1986, 1981)
Champions-League-Teilnahmen: 11 (2019/20, 2018/19, 2017/18, 2016/17, 2015/16, 2014/15, 2013/14, 2012/13, 2010/11, 2009/10, 2008/09)
Trainerin: Inka Grings (43, De, seit 2021)
Heimstätte Liga: Heerenschürli, Zürich-Schwamendingen
Heimstätte Champions League: Letzigrund, Zürich
Servette
Vollständiger Name: Servette FC Chênois Féminin
Gründung: 1974 als Frauenteam beim Club Sportif Chênois
Anschluss an Servette: 2017
Aufstieg in die Super League: 2018
Meistertitel: 1 (2021)
Cupsiege: –
Champions-League-Teilnahmen: 1 (2021/22)
Trainer: Eric Sévérac (51, Sz, seit 2017)
Heimstätte Liga: Stade de la Fontenette, Carouge
Heimstätte Champions League: Stade de Genève, Genf
Zürich
Vollständiger Name: FC Zürich Frauen
Gründung: 1970 als Frauenteam beim SV Seebach
Anschluss an FCZ: 2008
Aufstieg in die Super League: Seit Gründung der Frauen-Liga 1970 A-klassig
Meistertitel: 22 (2019, 2018, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2010, 2009, 2008, 1998, 1994, 1993, 1991, 1990, 1988, 1987, 1985, 1983, 1982, 1981, 1980)
Cupsiege: 15 (2022, 2019, 2018, 2016, 2015, 2013, 2012, 2007, 1993, 1990, 1989, 1988, 1987, 1986, 1981)
Champions-League-Teilnahmen: 11 (2019/20, 2018/19, 2017/18, 2016/17, 2015/16, 2014/15, 2013/14, 2012/13, 2010/11, 2009/10, 2008/09)
Trainerin: Inka Grings (43, De, seit 2021)
Heimstätte Liga: Heerenschürli, Zürich-Schwamendingen
Heimstätte Champions League: Letzigrund, Zürich
Der Chef ist noch derselbe wie früher, die FCZ-Spielerin kriegt den 70-Prozent-Job. Und weil der Chef sie bereits kennt, kriegt sie eben auch wieder die Flexibilität zugesichert, auf die jede Fussballerin bei der Arbeit angewiesen ist.
Denn für Nati- oder Champions-League-Auswärtsspiele braucht Mégroz immer wieder an Arbeitstagen frei. Ebenso hebt Mégroz hervor, dass sie beim künftigen Job im Gegensatz zum aktuellen sitzend arbeiten kann. «Wenn du den ganzen Tag im Stehen arbeitest, spürst du am Abend im Training die Beine schon», sagt sie.
Mégroz arbeitete auch als Bundesliga-Profi
Der Weg raus aus der Doppelbelastung mit Fussball und Arbeit ist klar: Ein Wechsel ins Ausland und dort Profi werden. Was Mégroz 2019 mit ihrem Transfer in die Bundesliga nach Freiburg geschafft hat. Doch die Zürcherin geniesst nur zwei Monate lang das Profileben. Sie sagt: «Mir fehlte eine Beschäftigung neben dem Fussball.»
Also wird sie Teilzeit-Barista in einem Freiburger Café. Zwar geht es Mégroz vor allem darum, die freien Stunden sinnvoll zu nutzen. Aber sie nimmt auch den finanziellen Zustupf gerne. Denn auch als Profi muss sie die Wohnung, das Auto und die Handy-Rechnung selber bezahlen.
Weil sie in ihrer zweiten Bundesliga-Saison nicht mehr regelmässig zum Zug kommt, entschliesst sie sich 2021 zur Rückkehr nach Zürich, wo sie auch wieder international spielen kann.
Den Profi-Traum hat Mégroz aber nicht aufgegeben. Es nochmals in der Bundesliga zu versuchen, «oder in der Premier League in England zu spielen», treibt sie jeden Tag an. Auch am Montag im Playoff-Final in Lausanne.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | FC Basel | 10 | 16 | 22 | |
2 | Servette FC Chenois | 10 | 11 | 21 | |
3 | BSC Young Boys | 10 | 18 | 20 | |
4 | FC St. Gallen 1879 | 10 | 12 | 19 | |
5 | FC Zürich | 10 | 7 | 19 | |
6 | Grasshopper Zürich | 10 | 4 | 14 | |
7 | FC Aarau | 10 | -6 | 14 | |
8 | FC Luzern | 10 | -10 | 8 | |
9 | FC Rapperswil-Jona | 10 | -22 | 4 | |
10 | Frauenteam Thun Berner Oberland | 10 | -30 | 2 |