«Grings hat im Achtelfinal taktisch zwei Möglichkeiten»
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Nati gegen Spanien oder Japan:«Grings hat im Achtelfinal taktisch zwei Möglichkeiten»

Nati-Auswechslungen irritieren
Grings' Wechseltaktik sorgt für Kopfschütteln

Die Schweiz steht im WM-Achtelfinal. Als Gruppensiegerin. Dennoch gibt es nach dem 0:0 gegen Neuseeland Diskussionsbedarf.
Publiziert: 30.07.2023 um 20:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2023 um 22:23 Uhr
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Nach 70 Minuten kommt Alisha Lehmann für Géraldine Reuteler.
Foto: Getty Images
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Als Blick Ana-Maria Crnogorcevic (32) an der Pressekonferenz nach dem Spiel fragt, ob sie ihre Auswechslung nachvollziehen kann, schaut sie lächelnd zu der neben ihr sitzenden Inka Grings (44). «Dann sage ich jetzt, dass ich den Wechsel nicht verstanden habe.» Crnogorcevics Aussage wird zwar unterschiedlich interpretiert, lässt aber nur einen Schluss zu: Die Wechseltaktik der Nati-Trainerin stösst bei den Cracks nicht auf viel Verständnis.

Bereits die erste Auswechslung von Grings sorgt für Verwunderung. Nach 70 Minuten bringt sie Stürmerin Alisha Lehmann (24). Aber nicht für Seraina Piubel (23), die zwar viel gelaufen ist, sich aber kaum einmal in Szene setzen konnte, sondern für Géraldine Reuteler (24). «Ich hätte gerne weitergespielt», sagt Reuteler, «aber es war der Entscheid der Trainerin.» Piubel rückt eins nach hinten, läuft aber am Limit.

Gefahr einer Gelbsperre

In der 85. Minute darf dann auch sie runter, zusammen mit Ramona Bachmann (32). Diese tut nichts dergleichen, als auf der Tafel die Nummer 10 erscheint. Damit holt sie ein paar Sekunden raus – bewusst, wie Bachmann sagt – ehe sie den Platz verlässt. Grings klatscht mit ihr ab, spricht ihr aber noch sekundenlang ins Ohr.

Später begründet die Deutsche die Auswechslung ihrer besten Offensivkraft mit der Gefahr einer Gelbsperre, da Bachmann aus dem Startspiel vorbelastet ist. Diese kann die Begründung zwar akzeptieren. Aber auch sie hätte gerne weitergespielt.

Als Grings Crnogorcevic in der Nachspielzeit vom Platz holt, dauert die Nachspielzeit noch immer mindestens vier Minuten. Damit fehlt die auch in der Defensive beste Kopfballspielerin in den Schlussminuten. Prompt gibt es noch einmal eine gefährliche Freistoss-Situation. Die neuseeländische Keeperin Victoria Esson ist völlig alleinstehend, als sie mit dem Kopf den Ball neben das Tor setzt.

Drei Minuten später ist Schluss. Der Jubel ist gross, auch bei Grings. Sie kommt mit einem blauen Auge davon, rettet doch ihr Team den Punkt und damit den Gruppensieg über die Zeit. Ende gut, alles gut. Für internen Gesprächsstoff wird die Wechseltaktik aber mit Gewissheit sorgen.

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