Kiwi-Stürmerin Jacqui Hand trifft den Pfosten
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Schrecksekunde für die Schweiz:Kiwi-Stürmerin Jacqui Hand trifft den Pfosten

Die Stimmen zum WM-Achtelfinal-Einzug der Nati
«Auf der Bank bin ich Horror, da kriege ich Paranoia»

Die Nati hat es geschafft: Dank eines 0:0 gegen Neuseeland stehen die Schweizerinnen als Gruppensiegerinnen im WM-Achtelfinal. Das sagen die Protagonistinnen nach dem Spiel.
Publiziert: 30.07.2023 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 30.07.2023 um 12:54 Uhr
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Die Schweiz steht im WM-Achtelfinal!
Foto: Getty Images
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Ana-Maria Crnogorcevic (an der PK)

Die «Spielerin des Spiels» erreicht zusätzlich zur Achtelfinal-Qualifikation einen anderen Meilenstein: 150 Länderspiele stehen nun auf Crnogorcevics Konto. Und die Partie stellte sich als Krampf heraus: «Das habe ich so erwartet. Wir hätten es uns aber einfacher machen können. Schlussendlich ist das aber egal.»

Zu ihrer Auswechslung in der heissen Nachspielzeit: «Ich wäre gerne dringeblieben. Auf der Bank bin ich der Horror. Da kriege ich Paranoia, weil es so eng wird. Aber wir haben gewonnen, das ist alles, was zählt.»

Spanien oder Japan im Achtelfinal? «Beide sind sehr ähnlich. Ich kenne die Spanierinnen sehr gut. Bei ihnen muss man aber immer dem Ball nachrennen, deshalb bin ich nicht so scharf auf ein Duell mit ihnen (lacht).»

Geraldine Reuteler (gegenüber Blick)

Zum Spiel: «Ein harter Fight! Ich habe keine Nerven mehr. Wir haben von der ersten bis zur letzten Sekunde gekämpft. Wir haben sehr viel Leidenschaft an den Tag gelegt. Ich bin fast sprachlos. Wir wussten, dass die Neuseeländerinnen wie die Feuerwehr kommen würden, weil sie gewinnen mussten. Trotzdem haben wir ein bisschen Zeit gebraucht, bis wir uns gefunden haben. Zum Glück hat es geklappt!»

Zu den Problemen in der Offensive: «In allen drei Spielen hat man gesehen, dass wir den richtigen Pass verpasst haben, die falsche Entscheidung getroffen haben. Da müssen wir definitiv eine Schippe drauflegen.
Zu ihrer Auswechslung: «Ich hätte natürlich gerne weitergespielt. Aber das ist die Entscheidung der Trainerin. Ich spüre meine Wade zwar ein bisschen, aber ich hätte schon weiterspielen können.»

Spanien oder Japan im Achtelfinal? «Beides Top-Teams, beide spielen Tiki-Taka. Ich bin gespannt, auf wen wir treffen werden. Persönlich würde ich gerne gegen Japan spielen, weil ich gerne gegen ein nicht-europäisches Team spielen würde. Aber das liegt ja nicht in meiner Macht – wir werden uns bestens vorbereiten und alles reinhauen.»

Ramona Bachmann (gegenüber Blick)

«Viele graue Haare» hat diese Zitterpartie gekostet, so der Schweizer Offensivstar. «Es war nicht unsere beste Leistung, aber wir haben unseren Job erledigt.» Zur 71. Minute herrschte für kurze Zeit Chaos auf dem Rasen. Was war passiert? «Als Reuteler ausgewechselt wurde, wussten wir nicht, wer auf ihre Position rückt.» Doch die Schweizerinnen finden sich wieder – und bringen die Nullnummer über die Zeit. «Jetzt wünsche ich mir Japan. Spanien schätze ich stärker ein», so Bachmann zum möglichen Achtelfinal-Gegner.

Viola Calligaris gegenüber Blick

Zu ihrem Debüt an dieser WM: «Ich spielte auf einer ungewohnten Position, aber schlussendlich nimmt man jede Minute an einer WM. Am Schluss spielt es keine Rolle, wir haben den Punkt, das ist das Wichtigste. Ich bin froh, habe ich endlich ein paar Minuten bekommen und bin glücklich über die Teamleistung.»

Über die Schlussphase: «Draussen war es schlimmer zum Zuschauen, als auf dem Platz zu stehen. Denn da kannst du es selbst noch ein bisschen beeinflussen.»

Zum Spiel: «Wir wussten, dass sie Vollgas geben und physisch bereit sein werden. Aber wir wussten auch, wie wir damit umgehen müssen. Wir verteidigten mit allem, was wir hatten.»

Spanien oder Japan im Achtelfinal? «Ich hätte lieber Spanien. Ich habe schon gegen alle dort gespielt. Beide Teams sind aber gut am Ball, Japan noch etwas disziplinierter, weshalb ich Spanien bevorzugen würde. Wir werden wieder leiden, aber als Team und alles geben. Wir gehen auf den Platz, um zu gewinnen. Wir müssen als Team kämpfen und dann schauen wir, wie es ausgeht. Jetzt freue ich mich darauf, mit allen etwas zu feiern.»

Inka Grings (an der PK)

Nati-Trainerin Inka Grings über das 0:0 gegen Neuseeland, das die Schweizerinnen in den WM-Achtelfinal bringt: «Wir waren in vielen Situationen extrem parat. Ich weiss nicht, ob ihre Stürmerinnen überhaupt eine Torchance hatten. Von daher haben wir sehr viel richtig gemacht.»

Gleichzeitig kann die frühere Weltklasse-Stürmerin mit der Offensivleistung ihrer Frauen nicht glücklich sein. «Wir wussten, dass wir wieder zu unseren Umschaltmomenten kommen und die haben wir wiederum nicht gut ausgespielt. Das ist sicherlich etwas, das wir angucken müssen, das können wir uns nicht mehr erlauben. Es gibt ab jetzt nur noch Top-Spiele, da zählt ein Pass, eine Entscheidung und die muss jetzt einfach auch einmal sitzen, damit wir uns selbst belohnen.»

Aber Grings behält das grosse Ganze im Blick: «Nichtsdestotrotz ist die Gefühlslage extrem positiv. Wir sind Gruppensieger ohne Gegentor, Achtelfinale, da klagen wir auf verdammt hohem Niveau. Darauf dürfen wir stolz sein. Wenn wir das Remis so mitnehmen, mit dieser Moral und dieser Bereitschaft und jetzt ins Achtelfinale kommen, dann spiele ich gerne Unentschieden.»

Zu den schlecht ausgespielten Kontern und wie man das im laufenden Turnier verbessert, äussert sich Grings noch konkreter. «Wenn ich das wüsste …», schmunzelt sie. «Jetzt haben wir ein paar Tage mehr Zeit, das Thema aufzunehmen. Die Situationen sind zu klar und zu ärgerlich – wenn wir die richtig ausspielen, gehen wir siebenmal alleine aufs Tor. Jetzt haben wir noch einmal eine Chance, es besser zu machen. Wir werden uns das natürlich anschauen, den Spielerinnen noch einmal zeigen. Mehr kann ich dann auch nicht mehr tun, als die Hoffnung zu haben, dass wir mehr Ruhe in der Aktion haben und eine bessere Lösung finden.»

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