Fifa hat Gewinnschwelle an der WM erreicht
Die Frauen-WM in Australien und Neuseeland beschert der Fifa Rekordeinnahmen in der Höhe von 570 Millionen Dollar. Der Präsident Gianni Infantino sagte in Sydney, das Turnier habe somit die Gewinnschwelle erreicht.
«Es sind einige Stimmen laut geworden, dass es zu viel kostet, dass wir nicht genug Einnahmen haben werden, und dass wir subventionieren müssen», sagte der Walliser. Tatsächlich lägen die Einnahmen aber bei über einer halben Milliarde Dollar, was zu einem ausgeglichenen Ergebnis führe.
«Es gibt nicht viele Turniere, selbst im Männerfussball, die mehr als eine halbe Milliarde einbringen», sagte Infantino. «Das zeigt, dass unsere Strategie nicht so schlecht ist. Aber wir müssen uns weiter verbessern.»
Allerdings: Auf die Forderungen, das Preisgeld für die Spielerinnen auf das Niveau der Männer-WM zu heben, ging Infantino nur am Rande ein. Bei der WM der Frauen lagen die Prämien bei 110 Millionen Dollar, bei der Männer-WM in Katar 2022 waren 440 Millionen ausgeschüttet worden. (SDA)
Lauren James für zwei Spiele gesperrt
Die Engländerin Lauren James (21) erhielt im WM-Achtelfinal gegen Nigeria wegen eines Fouls an ihrer Gegenspielerin Michelle Alozie (26) die Rote Karte. Aufgrund des harten Fouls, wurde sie nun von der FIFA für zwei Spiele gesperrt.
Demnach fällt die 21-Jährige im WM-Viertelfinal England gegen Kolumbien aus. Sollte England das Halbfinal erreichen, scheidet sie auch für dieses Spiel aus. Auf Twitter hat sich James bereits bei Alozie für ihr Foul entschuldigt: «Alle meine Liebe und mein Respekt für dich. Es tut mir leid, was passiert ist. Auch für unsere England-Fans und meine Teamkollegen ist es meine grösste Ehre, mit und für dich zu spielen.»
Lauren James gehörte bisher mit je drei Toren und Assists zu den herausragenden WM-Akteurinnen Englands.
Nur noch eine Trainerin im WM-Viertelfinal
Die WM-Achtelfinals sind gespielt. Von den anfänglich zwölf angereisten Cheftrainerinnen befindet sich nur noch Sarina Wiegmann (53) von der englischen Nationalmannschaft im Turnier. Somit ist sie die einzige Frau gegenüber sieben Männern, die im Viertelfinal an der Seitenlinie stehen wird. Die gebürtige Holländerin gehört mit drei Auszeichnungen zur Fifa-Welttrainerin des Jahres im Frauenfussball zu den besten ihres Fachs. Einer ihrer grössten Erfolge ist der überraschende Europameistertitel 2017 als holländische Cheftrainerin. 2022 gewann sie den Titel mit England erneut, wo sie seit 2021 das Traineramt innehat. Als Spielerin gewann Wiegmann zweimal die holländische Meisterschaft und den Pokal.
Trump verhöhnt US-Star Rapinoe: «Guter Schuss!»
Donald Trump (77) und Megan Rapinoe (38) werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Nach dem jüngsten WM-Out im Achtelfinal gegen Schweden, bei dem Rapinoe ihren Versuch im Penaltyschiessen vergibt, schiesst der ehemalige US-Präsident einmal mehr gegen den Fussballstar: «Woke sein ist gleichbedeutend mit Versagen. Guter Schuss, Megan. Die USA gehen in die Hölle!», schreibt Trump auf seiner Social-Media-Plattform «Truth Social». Schuldig für dieses Aus ist gemäss Trump auch Präsident Joe Biden (80). «Die schockierende und völlig unerwartete Niederlage gegen Schweden ist ein Symbol dafür, was unserem Land unter dem Schurken Joe Biden widerfährt.»
Der öffentliche Zoff zwischen Trump und Rapinoe begann an der WM 2019, als sich die US-Stürmerin weigerte, die Nationalhymne zu singen und sich öffentlich gegen Trumps Politik äusserte. Nach dem WM-Out tritt sie von der grossen Bühne ab.
Holland zieht in den Viertelfinal ein
Die Vize-Weltmeisterinnen aus Holland ziehen mit einem Arbeitssieg in den Viertelfinal der Fussball-WM ein. Das Oranje-Team gewinnt den Achtelfinal am Sonntag gegen Südafrika in Sydney mit 2:0 (1:0) und trifft nun am Freitag im neuseeländischen Wellington auf Spanien.
Roord (9.) bringt die Favoritinnen per Abstauber nach einer Ecke frühzeitig auf Kurs, für die ManCity-Spielerin ist es bereits das vierte Turniertor. Danach offenbart Holland Probleme in der Offensive. Es braucht schon die Hilfe der gegnerischen Torhüterin. Südafrikas Kaylin Swart lässt den Distanzschuss von Lineth Beerensteyn in der 68. Minute durchrutschen zum Endstand.
Gegen Spanien müssen die Niederlande allerdings auf eine Stammkraft im Mittelfeld verzichten. Danielle van de Donk sieht im Achtelfinale ihre zweite Gelbe Karte des Turniers und ist somit in der Runde der letzten Acht gesperrt. (AFP)
Japan schlägt Norwegen und steht im Viertelfinal
Nachdem bereits die Schweizer Nati nach dem 1:5-Debakel gegen Spanien ihre Koffer packen musste, ist auch das zweite Team aus der Gruppe A ausgeschieden. Norwegen muss sich im neuseeländischen Wellington Japan mit 1:3 geschlagen geben.
Nach zwei Toren innert fünf Minuten geht der zweite Achtelfinal mit einem Remis in die Pause. Danach profitiert Japan von einem folgenschweren Fehlpass der norwegischen Hintermannschaft und geht kurz nach dem Seitenwechsel in Führung. Neun Minuten vor Schluss setzen die Asiatinnen mit dem 3:1 den Deckel drauf. Die Weltmeisterinnen von 2011 bleiben damit weiterhin makellos (4 Spiele, 4 Siege, 1 Gegentor) und treffen im Viertelfinal entweder auf die USA oder auf Schweden.
Auf der anderen Seite geht für Norwegen ein enttäuschendes Turnier zu Ende. Die Skandinavierinnen wurden als Favoriten gehandelt, konnten aber nie wirklich überzeugen und müssen jetzt bereits die Heimreise antreten.
Zuschauerrekord von 2019 schon gebrochen
Nach zwei Wochen mit Gruppenspielen in Australien und Neuseeland hat die Fussball-WM der Frauen bereits mehr Zuschauer mobilisiert als die gesamte Endrunde 2019 in Frankreich.
1,222 Millionen Zuschauer besuchten die 48 Gruppenspiele - im Schnitt 25'000 Fans pro Spiel. Dies entspricht einem Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zu den Vorrundenspielen der WM in Frankreich. Bei der WM 2019 kamen während des gesamten Turniers rund 1,1 Millionen Zuschauer in die Stadien, allerdings gab es weniger Teams (24 statt 32) und weniger Spiele (52 statt 64).
Die FIFA geht davon aus, dass bis zum Schluss der WM in Ozeanien mehr als 1,9 Millionen Zuschauer die Partien besucht haben werden. 1,715 Millionen Tickets wurden schon verkauft. Die FIFA hatte sich 1,3 Millionen Zuschauer in den Stadien zum Ziel gesetzt.
«Das Turnier war bislang unglaublich. Wir haben unsere Erwartungen in vielerlei Hinsicht übertroffen», sagte Sarai Bareman, die Beauftragte der FIFA für den Frauenfussball. «Fast täglich stellten wir Rekorde auf. In Kolumbien zum Beispiel wurden sogar die Quoten der Männer-WM übertroffen.»
Panama mit erstem WM-Tor – und was für eins
So kann man das erste WM-Tor überhaupt für sein Land mal erzielen! Und dann passierts auch noch in der 2. Spielminute. Mittelfeldspielerin Marta Cox legt sich die Kugel nach einem Foul aus knapp 30 Metern zurecht – und versenkt den Freistoss wunderschön im Winkel (siehe Video). Frankreichs Goalie ist machtlos, bei Panamas Spielerinnen bricht ein riesiger Jubel aus. War das bisher das schönste Tor dieser WM?
Ein frühes Ausrufezeichen der Mittelamerikanerinnen. Doch die Französinnen drehen die Partie, zur Pause führen sie bereits 4:1. Am Ende stehts in einer torreichen Partie 6:3 für den WM-Mitfavoritinnen, die ihr Achtelfinalticket bereits zuvor auf sicher hatten. Panama scheidet punktlos aus seiner ersten Endrunde aus, an dieses Traumtor werden sich die Debütantinnen allerdings noch lange erinnern.
Sexismus-Vorwurf gegen ZDF-Moderator
Unangebrachter Kommentar von ZDF-Moderator Sven Voss (47) während des WM-Gruppenspiels zwischen Australien und Kanada (4:0-Schlussresultat). Als Schiedsrichterin Stéphanie Frappart (39) im Melbourne-Stadion ein Tor der Australierinnen nach VAR-Einsatz zurückgenommen und den Entscheid gemäss der neuen Fifa-Regeln über die Lautsprecher verkündet hat, meinte Voss: «Süsse Stimme, aber das nur nebenbei.» Auf Twitter erntete Voss dafür viel Kritik. Ihm wurde Sexismus vorgeworfen. Zudem wurde die Frage aufgeworfen, ob Voss einen ähnlichen Kommentar auch über einen männlichen Schiedsrichter geäussert hätte.
Gastgeberinnen schicken Kanada nach Hause
Dicke Überraschung in Gruppe B! Für die Olympiasiegerinnen Kanada ist bereits nach der Vorrunde Schluss. Die Nordamerikanerinnen verlieren gegen Australien klar mit 0:4 und verpassen die K.o.-Phase. Hayley Raso trifft im ersten Durchgang doppelt und ebnet so den Weg zum Gruppensieg für die Gastgeberinnen. Die Qualifikation wird von 30'000 Matildas-Fans in Melbourne frenetisch gefeiert. Übrigens: Australiens Superstar Sam Kerr verpasste auch das letzte Gruppenspiel. Ob sie im Achtelfinal wieder fit ist?
Das zweite K.o-Ticket schnappt sich Nigeria. Die Afrikanerinnen sichern sich Platz 2 dank eines 0:0 gegen Irland. Im Achtelfinal treffen Australien und Nigeria auf die ersten Zwei der Gruppe D mit England, Dänemark, China und Haiti. Die Entscheidung in Gruppe D fällt am 1. August ab 13 Uhr.
Kolumbien siegt – Schock aber kurz vor Schluss
An der WM 2023 in Australien und Neuseeland schlägt Kolumbien im Topspiel der Gruppe H überraschend Deutschland. Das entscheidende Tor fällt nach einem Eckball in der siebten Minute der Nachspielzeit durch Verteidigerin Manuela Vanegas. Zuvor glich Alexandra Popp in der 89. Minute für Deutschland per Foulpenalty aus. Das schönste Tor der Partie erzielte das 18-jährige Supertalent Linda Caicedo in der 52. Minute. Erst liess die Stürmerin von Real Madrid an der Strafraumkante zwei Gegenspielerinnen stehen, ehe sie den Ball in die rechte obere Torecke schlenzte (siehe Tweet).
In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel waren es die Deutschen, die eigentlich die besseren Chancen zu verzeichnen hatten. Doch dem EM-Finalist ging für einmal die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor ab.
Das Spiel endete erst nach 104 Minuten. Kurz nach dem 2:1 der Kolumbianerinnen stiess Jorelyn Carabali mit der deutschen Starstürmerin Alexandra Popp zusammen und verletzte sich am Kopf. Minutenlang musste die 26-Jährige gepflegt werden, ehe sie mit der Trage vom Feld getragen wurde. Noch gibts keine Neuigkeiten zu ihrem Gesundheitszustand. (SDA/che)