Eigentlich wären Vivianne Miedema (27, Niederlande) und EM-Heldin Beth Mead (28, England) gerade an der Frauen-WM für ihre Nationen auf Torejagd. Stattdessen weilen die beiden Arsenal-Offensivstars, die privat ein Paar sind, auf der Partyinsel Ibiza. Beide fallen mit einem Kreuzbandriss für die Endrunde in Australien und Neuseeland aus.
Miedema und Mead sind allerdings nur zwei Spielerinnen auf einer langen Liste, die wegen schwerwiegenden Knieverletzungen bereits im Vorfeld für die WM passen mussten. Zudem hat es am Turnier noch Deutschlands Felicitas Rauch (27) und Englands Keira Walsh (26) erwischt.
Das gibt Miedema zu denken. «Es ist niederschmetternd zu sehen, wie viele Verletzungen in diesem Turnier bisher zu beklagen sind.» Aus diesem Grund hätte sie sich eine Anpassung vonseiten der Fifa gewünscht. «Diese Weltmeisterschaft hätte mit einem 26-köpfigen Kader ausgetragen werden sollen, wie es bei den Männern letztes Jahr der Fall war. So könnte man die Belastung der Spielerinnen verringern und den Trainern die Möglichkeit geben, richtig mit Verletzungen umzugehen», sagt sie gegenüber «The Athletic».
Sie muss sich vom TV abwenden
Für die 27-Jährige ist es als Zuschauerin kaum mitanzusehen. «Bei einigen der WM-Spiele musste ich mich vom Fernseher abwenden und aus dem Zimmer gehen. Es war zu schmerzhaft, den Spielerinnen dabei zuzusehen, wie sie zu Boden gehen, weil sie die gleiche Verletzung haben könnten, die ich habe.»
Nicht schmerzhaft dürfte allerdings der heutige Blick auf die Resultate sein. Miedemas Teamkolleginnen feierten auch ohne ihre Topstürmerin einen 7:0-Kantersieg gegen Vietnam und stehen vor den Titelfavoritinnen aus den USA als Gruppensiegerinnen fest. (mou)