Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Die Freude ist gross, als Riola Xhemaili (20) und weitere Spielerinnen aus der Bundesliga im Säntispark-Hotel in Abtwil SG zum Nati-Zusammenzug eintrudeln. In der Lobby gibts Umarmungen im Sekundentakt. Xhemaili kehrt in die Nati zurück.

Wirklich lange weg war das Riesenoffensivtalent eigentlich nicht – aber nach der überraschenden Nichtnomination für die WM verpasste Xhemaili das grosse Highlight des Jahres in Neuseeland.

In der Lobby redet die Solothurnerin exklusiv mit Blick erstmals öffentlich über die WM-Ausbootung und ihre ersten Wochen beim VfL Wolfsburg, bei einem der besten Frauen-Teams der Welt: «Ich bin mit einem sehr guten Gefühl eingerückt, auch wenn natürlich in den letzten Monaten in der Nati von fröhlich bis enttäuscht ganz verschiedene Emotionen dabei waren. Es war turbulent. Aber ich bin sehr happy, zurück zu sein.»

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Durchzogenes Zeugnis für Nati-Trainerin Grings

Doch wie war das Wiedersehen mit Trainerin Inka Grings, die Xhemaili physische Mängel vorhielt und meinte, dass sie mehr an sich arbeiten müsse? «Das Treffen mit Inka war ganz normal. Ich habe mich gefreut, sie wiederzusehen, wie auch alle anderen im Staff», versichert die Bundesliga-Spielerin.

Grings hatte vor dem WM-Abflug Xhemaili gleich zweimal nicht berücksichtigt. Das erste Mal bei der Kaderbekanntgabe und das zweite Mal, als die verletzte Iman Beney (17) ersetzt werden musste. Xhemaili: «Die Argumentation blieb ja dieselbe. Wenn du für die Trainerin nicht fit genug bist, ist das einfach so. Man muss eine solche Entscheidung akzeptieren, auch wenn man nicht 100 Prozent damit einverstanden ist. Ich musste damit klarkommen, um weitermachen zu können. Ich habe Motivation daraus gezogen.»

Spass in Wolfsburg wiedergefunden

Man spürt: Xhemaili hat die Episode abgehakt und ist heiss auf ihre Nati-Rückkehr gegen Italien (Freitag, 19.30 Uhr in St. Gallen) und Weltmeister Spanien (Dienstag in Cordoba). Das liegt auch am neuen Klub. Wolfsburg sei in allen Bereichen ein anderes Level: «Es sagt alles, wenn man das Triple zum Ziel setzen kann!»

Die Schweizerin spielt nun mit Weltklassespielerinnen, gleich drei VfL-Stars sind auf der Shortlist für den Ballon d’Or. «Die Vorbereitung war anstrengend. Aber ich habe in Wolfsburg den Spass am Fussball wiedergefunden. Wir arbeiten viel an Details, das gefällt mir sehr», sagt Xhemaili.

Ist sie denn jetzt fitter als im Juni? «Das fragen mich nun alle. Ich war ja nicht unfit. Ich war einfach nicht so fit wie andere, die mehr Spielpraxis hatten. Aber ich bin immer noch die gleiche Rio wie vor drei Monaten.»

Im Aufgebot für die erste Bundesliga-Runde fehlt sie aber. Dafür spielt Xhemaili 90 Minuten in der zweiten Mannschaft, um vor der Nati Spielpraxis zu erhalten, statt bei den Profis nicht oder zu kurz zu spielen. «Der Klub hat einen Plan für mich. Es ist schön, das zu spüren», sagt sie. Bald wird Xhemaili wissen, welchen Plan Grings für sie hat.

8:14

Baustellen der Schweizer-Nati:Unrealistisch, dass FCZ-Spielerinnen WM-Niveau haben?

Gruppe A1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Italien	6	5	9
	2	Niederlande	6	0	9
	3	Norwegen	6	3	7
	4	Finnland	6	-8	5

Gruppe A2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Spanien	6	13	15
	2	Dänemark	6	6	12
	3	Belgien	6	-13	4
	4	Tschechische Republik	6	-6	4

Gruppe A3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Frankreich	6	1	12
	2	England	6	3	11
	3	Schweden	6	2	8
	4	Irland	6	-6	3

Gruppe A4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Deutschland	6	9	15
	2	Island	6	6	13
	3	Österreich	6	-2	7
	4	Polen	6	-13	0

Gruppe B1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schweiz	6	11	15
	2	Türkei	6	0	9
	3	Ungarn	6	1	7
	4	Aserbaidschan	6	-12	4

Gruppe B2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Schottland	6	12	16
	2	Serbien	6	7	13
	3	Slowakei	6	-6	4
	4	Israel	6	-13	1

Gruppe B3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Portugal	6	12	16
	2	Nordirland	6	1	10
	3	Bosnien und Herzegowina	6	-5	7
	4	Malta	6	-8	1

Gruppe B4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Wales	6	15	14
	2	Ukraine	6	7	11
	3	Kroatien	6	-5	9
	4	Kosovo	6	-17	0

Gruppe C1

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Weißrussland	6	19	18
	2	Georgien	6	-1	10
	3	Litauen	6	-5	7
	4	Zypern	6	-13	0

Gruppe C2

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Slowenien	6	26	18
	2	Lettland	6	-8	9
	3	Nordmazedonien	6	-7	7
	4	Moldawien	6	-11	1

Gruppe C3

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Griechenland	6	13	16
	2	Montenegro	6	11	10
	3	Färöer	6	2	9
	4	Andorra	6	-26	0

Gruppe C4

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Rumänien	6	15	18
	2	Bulgarien	6	-2	7
	3	Armenien	6	-10	6
	4	Kasachstan	6	-3	4

Gruppe C5

		Mannschaft	SP	TD	PT
	1	Albanien	4	4	9
	2	Luxemburg	4	-1	5
	3	Estland	4	-3	2