SFV führt inoffizielles U23-Team
Die Schweiz hat eine geheime Frauen-Nati!

20 Spielerinnen aus der Women's Super League trafen sich letzte Woche in Lyss. Der Grund? Ein offenbar hochgeheimes Pilotprojekt beim SFV – die neue U23-Nati der Frauen.
Publiziert: 30.09.2023 um 17:28 Uhr
1/6
Nati-Trainerin Inka Grings: Die U23-Nati unterhalb der A-Auswahl ist ein Pilotprojekt, das diskret behandelt wird.
Foto: Europa Press via Getty Images
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Die Women’s Super League pausierte wie gewohnt in der jüngsten Nati-Pause. Doch 20 Spielerinnen aus der Schweizer Liga trainierten letzte Woche nicht in ihren Klubs. Sie rückten stattdessen in Lyss BE zu einem äusserst diskreten Nati-Zusammenzug ein.

Die Schweiz hat eine geheime Frauen-Nati. Es ist ein neues U23-Projekt und bildet die Zwischenstufe zwischen dem A-Team von Trainerin Inka Grings und der U19, den ältesten Juniorinnen.

Doch der SFV machte weder zum Aufgebot noch zum Testspiel gegen die YB-Frauen irgendwelche offizielle Angaben. Dass das erste Spiel der Schweizer U23-Geschichte 3:3 ausging? Das war nur auf dem privaten Frauenfussballportal abseits.ch zu erfahren. Die Nati-Tore erzielten Stephanie Waeber (22, YB) und die beiden St. Gallerinnen Yael Aeberhard (19) und Géraldine Ess (21).

Der Trainer und der SFV-Verantwortliche schweigen

Anruf bei Charles Grütter (60). Er trainierte früher die YB- und Aarau-Frauen – und ist nun Coach der geheimen Nati. «Das ist eine inoffizielle Geschichte», sagt Grütter vorsichtig und verweist an David Meister, den technischen Leiter beim SFV für die U-Teams der Frauen.

Aber auch Meister schweigt. Auch ein Blick auf die SFV-Website hilft nicht wirklich weiter. Zwar existiert seit neustem ein Menüpunkt für die U23-Frauen, aber die Inhalte fehlen grossteils. 

Erst im Umfeld der A-Nati ist mehr zum Geheimprojekt zu erfahren. Es habe schon unter Grings’ Vorgänger Nils Nielsen ähnliche Zusammenzüge gegeben. Denn das Problem ist längst erkannt: Bei den Frauen fehlt die letzte Nachwuchsstufe als Entwicklungsschritt, wie sie bei den Männern mit der U21 schon seit Urzeiten existiert. 

Andere Nationen haben längst eine U23 eingeführt

Nun legte Grings die U23 als inoffizielles Pilotprojekt neu auf. Es gehört zu einer der Massnahmen, damit die Schweiz im Frauenfussball den Anschluss nicht verliert. Denn Nationen wie Norwegen, England, Holland oder Portugal unterhalten längst auch U23-Teams.

Übrigens ganz ohne Geheimhaltung, auch wenn sie gegeneinander nur Freundschaftsspiele austragen können in Ermangelung offizieller Fifa- oder Uefa-Wettbewerbe. Doch diese Teams gibts eben auch, weil eines Tages diese Altersklasse offiziell eingeführt werden könnte und man dann auf die EM- oder WM-Qualispiele vorbereitet sein will. 

Beim SFV bleibt vorerst aber alles in der Testphase. Weil es ohne Fifa- und Uefa-Segen bis auf weiteres keine offiziellen U23-Länderspiele gibt, werden die Aufgebote, Trainings und Testspiele weiterhin äusserst diskret bleiben.

UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Österreich
Österreich
0
0
0
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Niederlande
Niederlande
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Norwegen
Norwegen
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belgien
Belgien
0
0
0
1
England
England
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
UEFA Nations League, Women 2025, League A, Group 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Italien
Italien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Wales
Wales
0
0
0
UEFA Nations League, Women 2025, League C, Group 6
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Lettland
Lettland
0
0
0
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
0
0
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?