Foto: Valeriano Di Domenico

So geht der FC Basel damit um
Warum reissen sich Frauen das Kreuzband so oft?

Knieverletzungen haben rund um die Frauen-WM die Schlagzeilen geprägt. Bei der Prävention gehen Klubs wie der FC Basel neue Wege. Ein wichtiger Punkt dabei: ein genaues Beobachten von Gesundheitsparametern und Menstruationszyklus.
Publiziert: 26.09.2023 um 01:37 Uhr
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Aktualisiert: 26.09.2023 um 10:46 Uhr
Dies ist ein bezahlter Beitrag, präsentiert von der AXA
Gianna Ferrara im Training des FC Basel. Sie befindet sich nach einer Knieverletzung im Wiederaufbau.
Foto: Valeriano Di Domenico

Zuerst der Jubel: Die 16-jährige YB-Nachwuchshoffnung Iman Beney darf zur WM nach Australien und Neuseeland. Einen Tag später der Rückschlag: Sie reisst sich im Trainingslager der Nati das Kreuzband. WM futsch!

Es ist einer von vielen Kreuzbandrissen, die rund um die WM Schlagzeilen gemacht haben. Eine ganze Gruppe von Weltklasse-Spielerinnen fehlte wegen genau dieser Verletzungen: bei England Kapitänin Leah Williamson und EM-Torschützenkönigin Beth Mead, bei Frankreich die Top-Stürmerinnen Delphine Cascarino und Marie-Antoinette Katoto, bei Holland Vivianne Miedema. Die Liste wäre noch viel länger. Die zweifache Weltfussballerin Alexia Putellas schaffte es gerade so ins spanische Team zurück, war aber offensichtlich noch nicht in Top-Form. Trotz Titelgewinn ihres Landes.

Drei Spielerinnen, zwei Kreuzbandrisse

Oder dieses Beispiel: Ende 2022 porträtiert Blick.ch drei Spielerinnen der AXA Women’s Super League und fragt sie, wie sie die Winterpause verbringen – die Zeit, in der Fussballerinnen in der Schweiz mehr arbeiten können (oder müssen). Eine Woche nach dem Interview kommt das Mail der im Artikel vorgestellten Sara Nilsson vom FC Aarau: Kreuzbandriss. Im März erleidet eine zweite der drei Spielerinnen die gleiche Verletzung: YB-Sturmhoffnung Malaurie Granges wird nach einer starken Hinrunde von ihrem Knie ausgebremst.

Kim Kulig ist Expertin für Knieverletzungen. Leider. Bei der Heim-WM 2011 in Deutschland ist sie Stammspielerin im Team von Coach Silvia Neid. Kulig, soeben 21 geworden, gilt als Star der Zukunft. In der vierten Minute des Viertelfinals gegen Japan reisst das Kreuzband. 

Sie versucht in den folgenden vier Jahren mehrere Comebacks, schafft es auch wieder in die Nationalelf. Dennoch: Nach vier Knieoperationen muss sie ihre Karriere abbrechen. Zuletzt war sie zwei Saisons lang Co-Trainerin beim Champions-League-Finalisten VfL Wolfsburg, diesen Sommer hat sie das Frauen-Team des FC Basel übernommen.

In Sachen Knieverletzungen ist FCB-Trainerin Kim Kulig (leider) Expertin.
Foto: Valeriano Di Domenico

«Als Juniorin einfach durchgespielt»

«Das Thema Kreuzband war immer schon präsent», sagt Kulig (33) heute. Fünf- bis siebenmal so häufig sind Kreuzbandrisse bei Frauen wie bei Männern, zeigen Studien. Kommt dazu: Die Regenerationszeit ist auch noch länger. Kulig ergänzt: «Zu meiner Zeit gab es aber auch noch kaum individuelle Betreuung. Als Juniorin habe ich einfach durchgespielt: Vorbereitung, Meisterschaft, Pokal, Nationalteam, alles durchgezogen.» Und überlastet. Das Thema sei offensichtlich immer noch aktuell, aber man habe «heute viel bessere Voraussetzungen». 

Das beginnt mit dem Fakt, dass man sich des Problems Kreuzband annehme – und ganz generell Spielerinnen besser beobachtet. Kulig: «Nehmen wir unseren FC Basel. Wir haben auf diese Saison hin 13 neue Spielerinnen geholt. Zunächst haben wir sie alle abgefragt: Welche Verletzungen hattest du schon? Was hast du erlebt?»

Jeden Morgen füllt das komplette Team einen Fragebogen aus. Die Athletiktrainerin der FCB-Frauen, Valentina Mühlebach, zählt Themen auf, die dort abgefragt werden: «Wie fühlst du dich? Wie hast du geschlafen? Bist du gestresst?» Und: «Hast du gerade deine Periode?»

Die tägliche Frage diene nicht nur dem Trainerinnen-Team, sie solle die Spielerinnen auch dazu bringen, ihren Zyklus und dessen Einfluss auf diverse Parameter wie Erholungsfähigkeit oder Belastbarkeit zu beobachten, sagt Mühlebach und ergänzt: «Das Tabu um die Menstruation im weiblichen Sport ist endlich gebrochen.»

Dabei half beispielsweise Ski-Star Mikaela Shiffrin. Sie machte im Januar Schlagzeilen, als sie im TV-Interview darüber sprach, dass sie «gerade nicht den besten Moment in ihrem monatlichen Zyklus» habe. Dass viele Frauen während der Periode Schmerzen haben oder sich schlapper fühlen, ist bekannt. Aber die Zusammenhänge gehen weit darüber hinaus.

Je nach Phase des Zyklus 47 Prozent mehr Risiko

«Zahlreiche Studien zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit von Knieverletzungen je nach Phase des Zyklus erhöht ist», sagt Kulig. Eine englische Studie ergab, dass das Risiko in der späten Follikelphase gegenüber der frühen um 47 Prozent erhöht ist. Heisst: Nachdem die Blutung aufgehört hat, und noch vor dem Eisprung, ist die Gefahr am grössten. «In dieser Phase wird mehr Östrogen ausgeschüttet, was die Beweglichkeit der Bänder im Knie beeinträchtigt.» Die Bänder werden – vereinfacht gesagt: schlaffer, anfälliger. Mühlebach ergänzt: «Wir schauen in dieser Zeit, dass die Spielerinnen mehr Stabilitätsübungen machen.»

Deshalb unterstützt die AXA den Frauenfussball

Seit August 2020 gibt es die AXA Women's Super League. Die AXA ist damit Sponsorin der höchsten Frauenfussball-Liga der Schweiz. Das Markenversprechen «Know You Can» gilt auch für dieses Sport-Engagement – die Spielerinnen der AXA Women's Super League sollen beim Erreichen ihrer Ziele und Träume unterstützt werden. Mit dem Ziel, dass der Frauenfussball die Anerkennung erhält, die er verdient.

Seit August 2020 gibt es die AXA Women's Super League. Die AXA ist damit Sponsorin der höchsten Frauenfussball-Liga der Schweiz. Das Markenversprechen «Know You Can» gilt auch für dieses Sport-Engagement – die Spielerinnen der AXA Women's Super League sollen beim Erreichen ihrer Ziele und Träume unterstützt werden. Mit dem Ziel, dass der Frauenfussball die Anerkennung erhält, die er verdient.

Ins Training fliesst das Selbst-«Screening» der Spielerinnen damit bereits ein. Und in die Aufstellung? Trainerin Kulig: «Das Wissen, ob eine Spielerin gerade ihre Periode hat, beschäftigt mich schon. Ich schaue dann, wie ich die Belastung steuern kann, und beobachte die Spielerinnen wohl noch etwas genauer. Aber Einfluss auf die Aufstellung? Nein.»

Zumal: Der Menstruationszyklus ist nur ein Teil der Erklärung, warum Frauen eine Anfälligkeit auf Knieverletzungen haben. Wichtiger ist, dass sie aufgrund der weiblichen Beckenstellung eine stärkere Tendenz zu X-Beinen haben als Männer. Die Belastung auf die Knie ist grösser, sie knicken leichter ein. Dies ist ein biologischer Fakt, den man nicht ändern kann – egal, wo man gerade im weiblichen Zyklus steht. Der Schweizerische Fussballverband will mit dem Projekt BOP die Verletzungsprävention verbessern. Projektleiterin und Fitnesscoach Mélanie Pauli steht dafür in engem Austausch mit den Klubs.

Athletiktrainerin Mühlebach betont aber auch, dass man den Zyklus nicht einfach nur negativ betrachten darf – nicht im Sport und auch sonst nicht als Frau: «Die Zeit vor dem Eisprung ist eine ‹Powerphase›. Dann kann man einer Spielerin auch mal eine grössere Intensität zumuten. Und letztlich: Der Zyklus gehört bei uns Frauen dazu. Wir sind so oder so immer bereit, zu ‹performen›.»

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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