Jetzt ist Grolimund unser Trumpf
Dieser Schweizer träumt vom EM-Titel

Patrik Grolimund war nie Profi und hat nie Profis im Klub trainiert. Aber jetzt besetzt der Berner bei der deutschen Frauen-Nati von Martina Voss-Tecklenburg eine Schlüsselposition.
Publiziert: 21.07.2022 um 13:17 Uhr
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Patrik Grolimund an der Seite von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg: Der Schweizer ist Co-Trainer des DFB-Teams, aber nicht nur.
Foto: imago/Hartenfelser
Matthias Dubach

Die Schweizerinnen sind nach dem frühen EM-Out schon in den Ferien. Aber trotz Nati-Abschied haben wir in England weiterhin einen Trumpf im Titelkampf! Der Berner Patrik Grolimund (41) arbeitet im Staff des deutschen Teams, das sich in den Gruppenspielen zum heissen Titelanwärter machte und am Donnerstag im Viertelfinal auf Österreich trifft.

Groli-wer? Der unbekannte Schweizer weist die vielleicht speziellste Trainer-Laufbahn unseres Landes auf. In der Schweiz hatte er neben der Arbeit als Dozent in Magglingen vor allem U-Teams trainiert. Auf Aktivstufe waren es lediglich die Amateurklubs Breitenrain und Solothurn, wo er in der 1. Liga einst entlassen wurde. Doch jetzt arbeitet der Sportwissenschaftler beim grössten nationalen Sport-Verband der Welt!

Beim DFB ist Grolimund Co-Trainer von Martina Voss-Tecklenburg (54), die mit ihm bereits beim SFV zusammenarbeitete und Grolimund dann 2019 mit nach Deutschland mitnahm.

Grolimund lebt in Magglingen

«Wir hatten in Magglingen erst gerade eine Wohnung gekauft, als Martinas Angebot kam, sie zum DFB zu begleiten», sagt Grolimund am Telefon zu Blick. Den Job nahm er sofort an. Aber der Lebensmittelpunkt der Familie mit seiner deutschen Frau Sabine und den eingeschulten Kindern blieb oberhalb von Biel.

Als YB-Junior hatte er in der Schweizer U15- und U16-Nati gespielt, dann aber nach der U21 von YB wegen Verletzungen den Profi-Traum begraben müssen. «YB-Fan bin ich aber bis heute geblieben.»

Grolimund studierte dann Sport und Gesellschaftswissenschaften. Mit einem bestimmten Ziel. «Ich wollte immer im Fussball arbeiten. Dass ich sogar mal beim DFB lande, war aber natürlich nicht planbar», sagt Grolimund und ergänzt mit Blick auf Mentorin Voss-Tecklenburg: «Sie hat mir viele Türen geöffnet.»

Auch in der Trainerausbildung tätig

Denn der Berner ist nicht nur Assistenztrainer im deutschen Frauen-Team, sondern beim DFB auch in der Führungscrew der Uefa-Pro-Lizenz-Ausbildung. Und dann ist da auch der Job, der Grolimund an der EM praktisch rund um die Uhr beschäftigt: Er ist «Head of Performance & Developement». Grolimund erklärt den neudeutschen Titel so: «Ich kümmere mich um alle Details, damit Martina und die Spielerinnen voll performen können.»

Da gehts um Themen wie Belastungssteuerung, Teamgefüge, Trainingsinhalte usw. Ein Beispiel: Grolimund arbeitet am freien Tag mit Lea Schüller und Lina Magull auf dem Trainingsplatz an deren Comeback fürs Ösi-Spiel. «Ich behalte das grosse Ganze im Auge und nehme Einfluss, wo es nötig ist», sagt der Schweizer über seine Arbeit im Hintergrund. Das grosse Ganze? Das ist natürlich der EM-Titel, auch wenn das beim deutschen Team noch niemand konkret aussprechen will!

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