Die Insel steht Kopf
Holländerin ist die beliebteste Frau in England

Mit zwei verschiedenen Nationen den EM-Titel holen? England-Trainerin Sarina Wiegman fehlt nur noch ein Sieg, um Geschichte zu schreiben.
Publiziert: 30.07.2022 um 16:08 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2022 um 21:20 Uhr
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Dauer-Jubel an der EM: Gastgeber England mit Trainerin Sarina Wiegman (2.v.r.) marschiert mit lauter Siegen in den Final.
Foto: keystone-sda.ch
Matthias Dubach

Das alles war 1966 nach der gewonnenen Fussball-WM ausserhalb der englischen Vorstellungskraft. Dass es 56 Jahre dauern könnte bis zum nächsten grossen Titel für England. Dass es das Frauen-Nationalteam sein wird mit dieser goldenen Chance. Und auch, dass hinter diesem geschichtsträchtigen Erfolg nicht ein englischer Trainer, sondern eine Frau aus Holland stehen wird.

Sarina Wiegman (52), verheiratet mit Nachwuchs-Trainer Marten Glotzbach und Mutter zweier erwachsener Töchter, ist momentan die beliebteste Frau Englands. Den «Lionesses» fehlt an der Heim-EM nur noch ein Sieg zum Titel-Triumph – dem ersten englischen seit 1966.

Bereits 2017 hatte Wiegman ein ganzes Land glücklich gemacht. Sie führte Holland an der Heim-EM 2017 zum sensationellen Titelgewinn und stand auch 2019 im WM-Final (Niederlage gegen USA).

Sie liess eine Wohlfühloase umbauen

Das Verblüffende: Sowohl vor dem EM-Titel mit Holland als auch vor der Euro mit England war Wiegman jeweils nur einige Monate vorher erst ins Amt gekommen. Aber mit ihrer menschlichen Art hat sie auch die zuvor kriselnden Engländerinnen verwandelt.

Final-Rekordkulisse im Wembley

VIP-Gäste – England bekommt im Final gegen Deutschland Unterstützung aus dem Königshaus. Prinz William wird auf der VIP-Tribüne sitzen. Auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz will nach London kommen.

Rekordkulisse – Im ausverkauften Wembley wird mit 87´000 Fans ein neuer Rekord für einen EM-Final (Männer und Frauen) aufgestellt. Letztes Jahr war die Kapazität im EM-Final in London die Kapazität wegen Corona beschränkt (67´000). Der Allzeit-Rekord stammt von 1964, als in Madrid 79115 Fans den EM-Final Spanien – UdSSR sahen.

Fernsehen – Der EM-Final am Sonntag (Anpfiff 18.00 Uhr) kommt live auf SRF2, die Expertinnen sind Lara Dickenmann und Inka Grings.

Nati-Auftritt – Bei den Schweizer Frauen ist schon der Herbst mit den entscheidenden WM-Quali-Spielen im Fokus. Der SFV hat nun die Partie am 6. September gegen Moldawien ins Stade de la Tuilière in Lausanne vergeben.

VIP-Gäste – England bekommt im Final gegen Deutschland Unterstützung aus dem Königshaus. Prinz William wird auf der VIP-Tribüne sitzen. Auch der deutsche Kanzler Olaf Scholz will nach London kommen.

Rekordkulisse – Im ausverkauften Wembley wird mit 87´000 Fans ein neuer Rekord für einen EM-Final (Männer und Frauen) aufgestellt. Letztes Jahr war die Kapazität im EM-Final in London die Kapazität wegen Corona beschränkt (67´000). Der Allzeit-Rekord stammt von 1964, als in Madrid 79115 Fans den EM-Final Spanien – UdSSR sahen.

Fernsehen – Der EM-Final am Sonntag (Anpfiff 18.00 Uhr) kommt live auf SRF2, die Expertinnen sind Lara Dickenmann und Inka Grings.

Nati-Auftritt – Bei den Schweizer Frauen ist schon der Herbst mit den entscheidenden WM-Quali-Spielen im Fokus. Der SFV hat nun die Partie am 6. September gegen Moldawien ins Stade de la Tuilière in Lausanne vergeben.

Sie liess etwa einen kargen Raum im Trainingszentrum zur Wohlfühloase herrichten. «Die Atmosphäre im Team hat sich verändert. Wir alle fühlen uns näher, nun sind wir eine grosse Familie», sagt Goalie Hannah Hampton bei der BBC.

Wiegman kann aber auch laut werden. «Aber ihre Kritik betrifft immer nur das Fussballerische, nie die Person», schildert Verteidigerin Millie Bright.

Ein Zwilling wie Voss-Tecklenburg

Dabei arbeitete die frühere holländische Natispielerin, die wie ihr deutsches Final-Gegenüber Martina Voss-Tecklenburg einen Zwillingsbruder hat, zu Beginn ihrer Trainerkarriere bei Den Haag noch mit starren Regeln. Alle Spielerinnen mussten etwa im Training zum selben Zeitpunkt trinken. Aber sie lernt schnell, dem Team Freiraum zu geben.

Ab 2014 ist sie bei Holland Nati-Assistentin und macht gleichzeitig die Ausbildung zur Uefa-Pro-Lizenz. Das nötige Praktikum absolviert sie bei den Profis von Sparta Rotterdam. Wiegman überzeugt bei der Stipvisite derart, dass sie bei Sparta den Job als U23-Trainerin kriegt und damit die erste Frau als Trainerin im holländischen Profifussball wird.

Aber weil sie bald die holländische Nati übernimmt, kehrt sie den Männern wieder den Rücken. Mit beispiellosem Erfolg!

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Gruppe A1
Mannschaft
SP
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1
Italien
Italien
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5
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2
Niederlande
Niederlande
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0
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3
Norwegen
Norwegen
6
3
7
4
Finnland
Finnland
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-8
5
Gruppe A2
Mannschaft
SP
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1
Spanien
Spanien
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13
15
2
Dänemark
Dänemark
6
6
12
3
Belgien
Belgien
6
-13
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4
Tschechische Republik
Tschechische Republik
6
-6
4
Gruppe A3
Mannschaft
SP
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PT
1
Frankreich
Frankreich
6
1
12
2
England
England
6
3
11
3
Schweden
Schweden
6
2
8
4
Irland
Irland
6
-6
3
Gruppe A4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
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9
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2
Island
Island
6
6
13
3
Österreich
Österreich
6
-2
7
4
Polen
Polen
6
-13
0
Gruppe B1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
6
11
15
2
Türkei
Türkei
6
0
9
3
Ungarn
Ungarn
6
1
7
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-12
4
Gruppe B2
Mannschaft
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PT
1
Schottland
Schottland
6
12
16
2
Serbien
Serbien
6
7
13
3
Slowakei
Slowakei
6
-6
4
4
Israel
Israel
6
-13
1
Gruppe B3
Mannschaft
SP
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PT
1
Portugal
Portugal
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12
16
2
Nordirland
Nordirland
6
1
10
3
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
6
-5
7
4
Malta
Malta
6
-8
1
Gruppe B4
Mannschaft
SP
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1
Wales
Wales
6
15
14
2
Ukraine
Ukraine
6
7
11
3
Kroatien
Kroatien
6
-5
9
4
Kosovo
Kosovo
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0
Gruppe C1
Mannschaft
SP
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1
Weißrussland
Weißrussland
6
19
18
2
Georgien
Georgien
6
-1
10
3
Litauen
Litauen
6
-5
7
4
Zypern
Zypern
6
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0
Gruppe C2
Mannschaft
SP
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1
Slowenien
Slowenien
6
26
18
2
Lettland
Lettland
6
-8
9
3
Nordmazedonien
Nordmazedonien
6
-7
7
4
Moldawien
Moldawien
6
-11
1
Gruppe C3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Griechenland
Griechenland
6
13
16
2
Montenegro
Montenegro
6
11
10
3
Färöer
Färöer
6
2
9
4
Andorra
Andorra
6
-26
0
Gruppe C4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
6
15
18
2
Bulgarien
Bulgarien
6
-2
7
3
Armenien
Armenien
6
-10
6
4
Kasachstan
Kasachstan
6
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4
Gruppe C5
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Albanien
Albanien
4
4
9
2
Luxemburg
Luxemburg
4
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5
3
Estland
Estland
4
-3
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