DFB-Trainerin Voss-Tecklenburg
Den Führungsstil aus der Schweizer Zeit legte sie ab

Martina Voss-Tecklenburg ist durch ihre Nati-Ära mit der Schweiz verbunden geblieben. Nun spielt sie mit Deutschland um den EM-Finaleinzug.
Publiziert: 27.07.2022 um 12:43 Uhr
|
Aktualisiert: 27.07.2022 um 14:47 Uhr
1/6
Mit guter Laune auf Titelkurs: Deutschland-Trainerin Martina Voss-Tecklenburg (r.) im Training mit Tabea Wassmuth.
Foto: imago/Beautiful Sports
Matthias Dubach

Als Martina Voss-Tecklenburg (54) Anfang 2012 ihre erste Pressekonferenz als Schweizer Nati-Trainerin gab, passierte das praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit: Es war ein einziger Journalist anwesend. Am Mittwoch hingegen schaut ihr ein ganzes Land zu!

Voss-Tecklenburg steht mit ihrem deutschen Team im EM-Halbfinal gegen Frankreich. Gut möglich, dass der deutsche EM-Rekord von 9,5 Millionen TV-Fans aus dem Viertelfinal gleich wieder gebrochen wird.

Die Trainerin hat Deutschland eher unerwartet wieder an die Spitze gebracht. Unerwartet, weil die Deutschen seit dem Olympia-Triumph 2016 eine titellose Durststrecke durchmachten und die Monate vor der EM nicht geräuschlos abliefen.

Grosse Erwartungshaltung in Deutschland

Doch nun wäre der Finaleinzug und natürlich der Titel die Rückkehr nach ganz oben. Dort, wo man sich im deutschen Selbstverständnis eben sieht. Voss-Tecklenburg sagte vor der EM zu Blick: «Deutschland hat immer um Titel gespielt und hat nun schon länger nichts mehr gewonnen. Da ist die Erwartungshaltung einfach gross.»

Ihr Erfolg fühlt sich auch ein kleines bisschen wie ein Schweizer Erfolg an. Voss-Tecklenburg ist durch ihre sechs Jahre beim SFV in eine ähnliche Rolle gewachsen wie Ottmar Hitzfeld – ein deutscher Erfolgscoach mit starkem Schweiz-Bezug. Voss-Tecklenburg hält bis heute engen Kontakt zu vielen ehemaligen Weggefährten: «Es gibt eine grosse Verbundenheit zur Schweiz.»

Wandlung zu mehr Lockerheit

Mit dem eher strengen und kontrollorientierten Führungsstil – der in der Schweiz zum Aufbau von professionellen Strukturen nötig war – ist Voss-Tecklenburg in ihrer Heimat allerdings fast gescheitert. Nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Out mit Deutschland an der WM 2019 wandelte sie sich aber, wurde lockerer und entspannter.

Es war das richtige Rezept, um nach dem Schweizer Frauenfussball auch die DFB-Elf wieder wachzuküssen. Sie selber sagt: «Es tut den Spielerinnen gut, dass sie nicht das Gefühl haben, die Martina steht da immer mit dem erhobenen Zeigefinger!»

Den Zeigefinger zeigt Voss-Tecklenburg an der EM zwar immer noch. Aber nun ist es eine Jubelgeste!

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Finnland
Finnland
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Norwegen
Norwegen
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belgien
Belgien
0
0
0
1
Italien
Italien
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Polen
Polen
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Niederlande
Niederlande
0
0
0
1
Wales
Wales
0
0
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?