Aufschwung im Frauenfussball
Mehr Trainerinnen dank neuer Ausbildungs-Idee

Auf einen Schlag werden fünfmal so viele Frauen zu Fussballtrainerinnen ausgebildet wie sonst in einem Jahr. Was steckt dahinter? Blick klärt auf.
Publiziert: 11.07.2024 um 18:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2024 um 09:11 Uhr
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In sechs Tagen werden die Frauen zu Trainerinnen ausgebildet.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Nicola AbtReporter Sport

In dieser Woche ereignet sich im Stadion Wankdorf historisches. Erstmals findet in der Region Bern ein Trainerinnenkurs C Basic statt. Schweizweit ist es der Zweite. «Ein weiterer Meilenstein», frohlockt Franziska Schild, Leiterin Fussballentwicklung des Fussballverbandes Bern-Jura. Sie hat mit ihrem Team den Anlass organisiert. 

«Der Mehrwert eines solchen Kurses liegt darin, dass wir Frauen gewinnen können, die unter anderen Umständen nicht diesen Weg eingeschlagen hätten.» Bisher wurden Trainerinnen in den gleichen Kursen wie Männer ausgebildet. Nicht selten war eine Frau alleine und hatte Mühe, den Anschluss zu finden. Oder Angst, bei den Übungen auf dem Platz abzufallen. 

Bedenkliche Frauenquote

Kursteilnehmerin Lea Steiner (17) ergänzt: «Hier muss man sich als Frau nicht beweisen. Sonst ist es oft so, dass wir zuerst etwas erreichen müssen, um wahrgenommen zu werden.» In der Region Bern-Jura sind lediglich acht Prozent der Trainer weiblich (Stand: Januar 2024). «Mit dem Frauen-Kurs erhoffen wir uns einen Aufschwung», erklärt Schild.

Der Start ist vielversprechend. 36 Teilnehmerinnen werden vom Montag bis am Samstag geschult. «Das sind etwa fünfmal so viele, wie bisher pro Jahr ausgebildet wurden», erklärt Schild. Mit dem Diplom C Basic dürfen sie in Zukunft Teams bis zur 3. Liga der Männer und 1. Liga der Frauen trainieren. Vorausgesetzt, sie bestehen am letzten Ausbildungstag die Theorieprüfung. Das Diplom C Basic ist gleichzeitig der J+S Leiterkurs.

Zukunft von Dickenmann offen

Das bekannteste Gesicht unter den Teilnehmerinnen ist Lara Dickenmann (38). Steht die ehemalige Nationalspielerin bald an der Seitenlinie? Im Gespräch mit Blick winkt sie ab. «Ich werde vorerst keine Trainerkarriere starten», sagt sie lächelnd. Dieser Kurs steht schon länger auf ihrer Pendenzenliste.

Nach ihrem Aus als General Managerin bei den GC-Frauen habe sie nun endlich Zeit dafür gefunden. «In der Rolle als Sportchefin führe ich Trainer. Ich möchte in ihrem Tätigkeitsbereich eine Wissensbasis haben. Diese kann ich mir in diesem Kurs aneignen.» Wo und in welcher Funktion sie in Zukunft arbeiten wird, weiss sie noch nicht. Klar ist nur: «Ich will im Fussball bleiben.»

Ambitionierte Ziele

Diese neue Ausbildungsform in der Region Bern-Jura freut den Schweizer Fussballverband. Dieser hat im Rahmen eines «Legacy-Projekts» ambitionierte Wachstumsziele formuliert. Die Heim-EM 2025 im eigenen Land soll einen langfristigen und nachhaltigen Wandel bringen.

Das Ziel bis 2027: Mehr als 4000 Frauen arbeiten als Trainerinnen, Schiedsrichterinnen und Funktionärinnen im Fussball. Heute sind es knapp 2000. Gleichzeitig soll die Zahl der registrierten fussballspielenden Frauen von 41'100 auf 80'000 erhöht werden. Weitere Ziele sind die Verdoppelung der Zuschauerzahlen in der Womens Super League und dass sich die Frauen-Nationalteams regelmässig für internationale Endrunden qualifizieren. 

Punktesammeln und Preise gewinnen

Grundsätzlich umfasst das «Legacy-Projekt» drei Bereiche: Förderung des Breitenfussballs, des Elitefussballs und der Aktivierung vor und während des Heim-Turniers. Im Elitefussball bedeutet das konkret die Stärkung der Axa Womenʼs Super League, einschliesslich Standards, Austragungsorten und Sichtbarkeit. Zudem soll die Nachwuchsförderung ausgebaut werden. 

Im Breitenfussball sorgt eine «Legacy Challenge» für zusätzliche Anreize. Die Idee dahinter? Setzen die Vereine Angebote des Schweizerischen Fussballverbands und der Regionalverbände zur Förderung von Mädchen und Frauen im Fussball um, erhalten sie Punkte. Mit diesen können sie rund um die Heim-EM und darüber hinaus Preise gewinnen. Zum Beispiel Eintrittskarten oder Auftritte von Spielerinnen sowie Trainingsausrüstung. 

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Gruppe A1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Italien
Italien
6
5
9
2
Niederlande
Niederlande
6
0
9
3
Norwegen
Norwegen
6
3
7
4
Finnland
Finnland
6
-8
5
Gruppe A2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
6
13
15
2
Dänemark
Dänemark
6
6
12
3
Belgien
Belgien
6
-13
4
4
Tschechische Republik
Tschechische Republik
6
-6
4
Gruppe A3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
1
12
2
England
England
6
3
11
3
Schweden
Schweden
6
2
8
4
Irland
Irland
6
-6
3
Gruppe A4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
9
15
2
Island
Island
6
6
13
3
Österreich
Österreich
6
-2
7
4
Polen
Polen
6
-13
0
Gruppe B1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweiz
Schweiz
6
11
15
2
Türkei
Türkei
6
0
9
3
Ungarn
Ungarn
6
1
7
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-12
4
Gruppe B2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schottland
Schottland
6
12
16
2
Serbien
Serbien
6
7
13
3
Slowakei
Slowakei
6
-6
4
4
Israel
Israel
6
-13
1
Gruppe B3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
12
16
2
Nordirland
Nordirland
6
1
10
3
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
6
-5
7
4
Malta
Malta
6
-8
1
Gruppe B4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Wales
Wales
6
15
14
2
Ukraine
Ukraine
6
7
11
3
Kroatien
Kroatien
6
-5
9
4
Kosovo
Kosovo
6
-17
0
Gruppe C1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Weißrussland
Weißrussland
6
19
18
2
Georgien
Georgien
6
-1
10
3
Litauen
Litauen
6
-5
7
4
Zypern
Zypern
6
-13
0
Gruppe C2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Slowenien
Slowenien
6
26
18
2
Lettland
Lettland
6
-8
9
3
Nordmazedonien
Nordmazedonien
6
-7
7
4
Moldawien
Moldawien
6
-11
1
Gruppe C3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Griechenland
Griechenland
6
13
16
2
Montenegro
Montenegro
6
11
10
3
Färöer
Färöer
6
2
9
4
Andorra
Andorra
6
-26
0
Gruppe C4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
6
15
18
2
Bulgarien
Bulgarien
6
-2
7
3
Armenien
Armenien
6
-10
6
4
Kasachstan
Kasachstan
6
-3
4
Gruppe C5
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Albanien
Albanien
4
4
9
2
Luxemburg
Luxemburg
4
-1
5
3
Estland
Estland
4
-3
2
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