Ein historischer Moment ereignet sich am Samstagabend in Dortmund beim Spiel zwischen Italien und Albanien (2:1). Nedim Bajrami (25), ein bekanntes Gesicht in der Schweiz, schiesst das schnellste Tor in der Geschichte der Europameisterschaft (23 Sekunden). Es war auch das erste der albanischen Nationalmannschaft bei diesem Turnier.
Mit seinem Treffer zum 1:0 kann sich der Spieler von Sassuolo einen langgehegten Traum erfüllen. «Ich habe schon immer davon geträumt, während einer Europameisterschaft für Albanien ein Tor zu erzielen. Seit ich ein kleiner Junge war, habe ich hart dafür gearbeitet», erklärte der Mittelfeldspieler nach dem Spiel dem Uefa-Kanal.
Bajrami wusste nichts von EM-Rekord
Nach 23 Sekunden kann der ehemalige Schweizer U21-Nationalspieler (12 Länderspiele), der bei den Grasshoppers ausgebildet wurde, Gianluigi Donnarumma mit einem schweren Schuss unter die Latte und trotz eines ziemlich komplizierten Winkels bezwingen. Ein Tor, das derzeit um die Welt geht. Der Patzer des italienischen Verteidigers Federico Dimarco, dessen Einwurf völlig missriet, ist ebenso ein Grund wie die historische Bedeutung des Treffers und seine Ästhetik.
Nicht jeder Fussballer schafft es, seinen Namen in die Torschützenliste eines grossen Wettbewerbs einzutragen. Es mit Stil und vor mehreren Zehntausend kochenden Landsleuten in einem internationalen Wettbewerb zu tun, schon gar nicht. «Ich wusste nicht, dass ich das schnellste Tor der EM-Geschichte geschossen habe», lächelt der Mittelfeldspieler, der für Sassuolo in der letzten Saison zwei Tore in 29 Partien geschossen hat. «Jetzt müssen wir weiterarbeiten und uns auf das Spiel gegen Kroatien vorbereiten.»
Ob sich da auch Murat Yakin oder Pierluigi Tami, die beide Bajrami in seinen jungen Jahren bei GC trainiert und geformt haben, eine Scheibe dieses historischen Momentes abschneiden können?