Letzte Woche an einem Internationalen Kongress. Die EM ist auch dort Thema. Das reicht von: Soccer? Not popular. Bis zu jenen, die den ganzen Tag darauf blangen, dass es endlich 18 Uhr werde, um den besten TV-Platz in der Hotellobby in Beschlag zu nehmen.
Diskussion? La France. Oui, oui, Mbappé, Benzema. Oder Belgien. Lukaku, De Bruyne. E l’Italia. Si, si. Rossi, Altobelli, Cannavaro. Und die Schweiz? Ääh, ja. Berge, Schokolade, Banken. Und an der Euro seid ihr auch dabei?
Mmh. Und ja, Banken haben wir, in der Tat. Doch bis am Montag war der Reflex: UBS, CS, Raiffeisen und Bär. Seit Montag ist der Reflex: Gavranovic, Mbabu, Fassnacht, Vargas, Mehmedi, Schär. Unsere neue Nationalbank. Und, ja: Wir sind an der EM nicht nur dabei. Fragt Mbappé und Benzema.
Was unsere (Ersatz-)Bank zu diesem grössten Sieg aller Zeiten beigetragen hat, ist schlicht fabulös! Gavra kommt rein, hat Pech bei einem Offsidetor und schiesst uns dann in die Verlängerung. Mbabu legt die französische Problemseite schonungslos offen, ermöglicht Seferovic mit einer Flanke in Beckham-Qualität das 2:3. Fasi erobert sowohl den Ball vor dem 2:3 wie vor dem 3:3. Schauen Sie sich den verduzten Gesichtsausdruck von Paul Pogba an, als ihm der YB-Spieler den Ball abluchst.
Der junge Vargas bringt unbekümmert Schwung in die Offensive und hat die Eier, einen Elfer zu schiessen. Wie auch Schär. Und Mehmedi versenkt den entscheidenden, den fünften, den letzten Penalty. Er sieht dabei zwar aus, wie wenn er kurz vor einem Zusammenbruch steht und es nicht bis zum Penaltypunkt schafft. Und dann diese Coolness.
Eine Bank, unsere Nationalbank. Das weiss mittlerweile auch der Rest von Europa. Vielleicht sogar die Soccer-Jungs.