«Auch der Champagner perlt von meinem Kopf ab»
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Süssester Sieg von Petkovic:«Auch der Champagner perlt von meinem Kopf ab»

Ex-Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld zieht den Hut
«Die Schweiz wurde von Petkovic überragend gecoacht»

Vladimir Petkovics Vorgänger Ottmar Hitzfeld schlägt 2010 den späteren Weltmeister Spanien. Sein Nachfolger Vladimir Petkovic setzt noch einen drauf und schmeisst gar den aktuellen Weltmeister Frankreich raus. Hitzfeld zieht den Hut!
Publiziert: 29.06.2021 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2021 um 19:22 Uhr
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Nati-Coach Ottmar Hitzfeld und Torschütze Gelson Fernandes schreiben an der WM 2010 mit dem 1:0-Sieg gegen den späteren Weltmeister Spanien Geschichte.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern, Andreas Böni (Text) und Toto Marti (Fotos) aus Bukarest

Ottmar Hitzfeld (72), zweifacher Champions-League-Sieger mit Dortmund und den Bayern, zweifacher Welttrainer, schreibt mit der Nati 2010 an der WM in Südafrika auch Geschichte: Im Startspiel gewinnt die Schweiz gegen den Europameister und späteren Weltmeister Spanien dank Gelsons Tor mit 1:0. Hitzfelds Nachfolger Vladimir Petkovic gelingt jetzt im EM-Achtelfinal gegen den aktuellen Weltmeister Frankreich eine noch bedeutendere Leistung. 3:3 nach 90 Minuten, und das nach einem 1:3-Rückstand! 5:4-Sieg im Penaltyschiessen.

Stolz auf Granit, Ricci und Haris

Hitzfeld zu Blick: «Die Schweiz zeigte gegen Frankreich eine herausragende Leistung. Sie wurde von Vladimir Petkovic perfekt eingestellt und überragend gecoacht. So konnte sie gegen den klar favorisierten Gegner gut ins Spiel kommen, in Führung gehen und auch reagieren, als im Anschluss an die nicht genutzte Elfmeter-Chance Frankreich ein Doppelschlag durch Benzema und einen Kunstschuss von Pogba die vermeintliche Vorentscheidung gelungen war.»

Hitzfeld weiter: «Diese Reaktion ist umso höher einzustufen, als dass sie gegen den Weltmeister gelang und gegen ein französisches Star-Ensemble, das nicht von sich aus zurück steckte oder einen Gang zurück schaltete, sondern von der Schweizer Winner-Mentalität bezwungen wurde.»

Viele der Helden vom Montag in Bukarest spielten schon vor 10 Jahren unter Hitzfeld. Der Deutsche: «Besonders freut mich, dass Granit Xhaka, Haris Seferovic und Ricardo Rodriguez für besondere Akzente sorgen konnten. Diesen drei Spielern vertraute ich, als sie noch jung waren. Ich glaubte an sie, an ihr Talent, an ihr Potenzial. Xhaka war gegen Frankreich ein grossartiger Captain, ein echter Team- und Spielführer. Haris zeigte einmal mehr, dass er alles hat, was einen internationalen Klassestürmer ausmacht. Und Rici Rodriguez darf keineswegs auf den vom französischen Torwart gehaltenen Elfmeter reduziert werden, denn auf seiner Seite war er massgeblich daran beteiligt, dass die Schweiz so gut ins Spiel fand.»

Xhaka-Sperre kein Grund zur Sorge

Petkovics Vorgänger verbeugt sich und zieht den Hut. Hitzfeld: «Ich gratuliere allen Spielern und Staff-Mitgliedern, von denen ich ja auch noch einige kenne. Sie haben alle zusammen als Schweizer Team eine historische Performance abgeliefert und verdientermassen die so sehr erhoffte Viertelfinal-Qualifikation geschafft. Und die Jungs haben mit enormen Teamspirit gezeigt, wie man im Fussball unmöglich Scheinendes möglich macht.»

Hitzfeld wirft auch einen Blick nach vorne, auf den Viertelfinal vom Freitag in St. Petersburg gegen Spanien. Der Ex-Coach: «Dass Xhaka gesperrt ist, mag auf den ersten Blick mit Sorge erfüllen, aber eines der grossen Verdienste von Vlado und seinem Trainerstab ist, dass seine Mannschaft ziemlich unabhängig von verletzten oder gesperrten Spielern funktioniert. Zudem hat die Schweiz grad eben bewiesen, wie wenig einzelne Spieler selbst beim Weltmeister ausrichten können, wenn auf der anderen Seite der Teamspirit so fantastisch ist.»

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