Üblicherweise brauchts ein Negativereignis, damit der Goalie Nummer zwei einer Mannschaft zum Einsatz kommt. Sei es eine Verletzung der Nummer eins, eine Sperre oder eine hundsmiserable Leistung. Nicht so in der Schweizer Nati. Da wird ein Positivereignis am Ursprung eines Goaliewechsels stehen. Wenn Yann Sommers Frau Alina ein zweites Kind auf die Welt bringt und der Papa bei der Geburt dabei sein will.
Was bedeutet: Yvon Mvogo (27), Fribourger in Diensten des PSV Eindhoven, weiss, dass er wohl bald spielen wird. Vielleicht schon am Mittwoch im Knüller gegen Gastgeber Italien. Vielleicht am Sonntag gegen die Türken im mutmasslichen Showdown für die Achtelfinal-Qualifikation. «Diese Situation ist völlig anders, klar. Aber als Torwart musst Du einfach immer bereit sein, egal was passiert. Wenn der Trainer sagt: Yvon, du spielst gegen Italien, werde ich bereit sein. Wenn nicht, ist auch alles gut. Dann werde ich weiterhin meinen Job machen. Aber die Vorfreude ist natürlich riesig auf einen Einsatz!»
«Italien ist eine Supermannschaft»
Apropos Italien: Die haben ja mächtig beeindruckt beim 3:0 gegen die Türken. Auch Mvogo. «Klar. Das ist eine Supermannschaft! Die haben gegen die Türken ein Superspiel gemacht. Die sind defensiv unglaublich stark. Auch im Mittelfeld. Und auch im Sturm. Aber auch wir haben Qualität und das gegen grosse Mannschaften schon des Öfteren bewiesen. Weshalb ich glaube, dass das Spiel eng sein wird.»
Und der Fall Eriksen? Wie stark ist der noch präsent? Die Nati hat das Drama ja nicht live miterlebt, weil sie im Flugzeug sass. So gab es kein Bangen und Beten, dass Eriksen überlebt. Als das Schweizer Team die Nachricht kriegte, war klar, dass der dänische Superstar über dem Berg ist. Mvogo: «Das war sicher keine einfache Nachricht. Aber wir sind nun glücklich, dass es ihm besser geht. Und wir sind auch erleichtert für seinen Teamkollegen und seine Familie…»