Yann Sommer (Schweiz). Hat mit seinen Top-Leistungen, insbesondere mit seiner Monsterparade im Penaltyschiessen gegen Superstar Kylian Mbappé, definitiv den Nationalhelden-Status erreicht. Neu auch Rekord-Nati-Goalie.
Simon Kjaer (Dänemark). Ein echter Leader – in allen Situationen. Beweist bereits beim Eriksen-Schock auf dem Platz viel Führungsgrösse, indem er das Drama mit kühlem Kopf moderiert, obwohl sein bester Kumpel gerade um sein Leben kämpft.
Giorgio Chiellini (Italien). Auch mit 36 noch eine Bank. Bejubelt noch immer jede Rettungstat im eigenen Strafraum wie ein erzieltes Tor. Er ist der Captain und der Chef, den die Azzurri brauchen. Ein Gute-Laune-Bär, der seine Scherze gar auch taktisch und psychologisch klug einzusetzen weiss. Fragen Sie mal Jordi Alba.
Leonardo Spinazzola (Italien). Eine der grossen EM-Entdeckungen, auch wenn der Roma-Aussenverteidiger mit seinen 28 Jahren schon vergleichsweise alt ist, um sich auf den internationalen Radar zu spielen. Unglaublich, wie viel Dampf er über die Seite macht. Hat mit 33,8 km/h auch den Top-Speed des Turniers hingelegt. Wird im Viertelfinal gegen Belgien zum grossen Pechvogel, als er sich die Achillessehne reisst.
Raheem Sterling (England). Englands Wirbelwind und Reizfigur. Seine Tore begeistern. Sein Taucher nach minimalem Kontakt im Halbfinal gegen Dänemark, der zum Penalty und letztlich zum Finaleinzug der Engländer führt, erzeugte heisse Diskussionen.
Jorginho (Italien). Herz des italienischen Teams. Lenker und Denker, sehr abgeklärt, teilweise gar unauffällig, aber enorm wichtig für die «Squadra Azzurra». Sein entscheidender Penalty im Elferschiessen gegen die Spanier? Ist an Coolness kaum zu überbieten.
Mikkel Damsgaard (Dänemark). Sein Klub Sampdoria hat ihm bereits ein 30-Mio-Euro-Preisschild umgehängt. Der Tempodribbler begeistert mit seinen Power-Auftritten. Hammertore gegen Wales und England – herrlich, wie er im Halbfinal gegen die «Three Lions» mittels direktem Freistoss trifft.
Steven Zuber (Schweiz). Was für ein Turnier des Nati-Flügels! Der 29-jährige Frankfurt-Profi avanciert mit vier Vorlagen zum Assist-König des Turniers. Sackstark, seine Performances gegen die Türkei und Frankreich – womit sich der technisch versierte Linksaussen in die Notizbücher grosser Klubs dribbelte. Norwich, Marseille, Torino und Dynamo Moskau sollen Interesse zeigen.
Cristiano Ronaldo (Portugal). Muss mit Portugal schon im Achtelfinal raus, drückt dem Wettbewerb aber auch mit 36 Jahren noch den Stempel auf. Zusammen mit dem Tschechen Patrik Schick holt er sich dank der fünf Treffer die Torschützenkrone ab. Egalisiert mit der 109. Kiste im Nationaldress den Länderspieltor-Rekord des Iranes Ali Daei.
Harry Kane (England). Der Tottenham-Knipser hat erst ein wenig Anlaufzeit gebraucht, ist dann aber doch noch explodiert. Vier Tore! Nur Englands Legende Gary Lineker traf an grossen Turnieren häufiger.
Lorenzo Insigne (Italien). Sie nennen ihn in Neapel «Maradonino» oder den «Messi vom Vesuv». An dieser EM zeigt er, warum. Von Beginn an stellt er sein Tempo und seine Wendigkeit unter Beweis, gepaart mit seiner feinen Technik ergibt das zahlreiche sehenswerte Szenen – und zwei wunderbare, gefühlvoll erzielte Turniertore.
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Trainer: Roberto Mancini (Italien). 2018 verpasste Italien die WM – und Mancini fand einen Scherbenhaufen vor. Doch der galante Mann aus der Provinz Ancona hat es verstanden, Italien innert Kürze wieder gross zu machen. Mit modernem Spektakelfussball, der echt Spass macht.
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Die Ersatzbank: Gianluigi Donnarumma (Italien), Pedri (Spanien), Kasper Dolberg (Dänemark), Patrik Schick (Tschechien), Dani Olmo (Spanien), Luke Shaw (England).