Wie von Blick angekündigt, startet Trainer Murat Yakin mit einer verjüngten Nati in die EM-Qualifikation für Deutschland 2024. Grosse Namen wie Haris Seferovic (31) oder Flügel Steven Zuber (31) sind für die Spiele gegen Belarus und Israel nur noch auf Abruf. Yakin hat den beiden ihre Nicht-Nomination telefonisch mitgeteilt. «Es waren gute Gespräche», sagt der Nati-Coach, «ich habe ihnen erklärt, dass die Türe in die Nati für sie nicht zu sein wird. Beide können sich durch Leistung wieder aufdrängen. Die beiden haben es akzeptiert.» Auch YB-Star Christian Fassnacht ist nicht mehr dabei. Für ihn gelte dasselbe wie für Seferovic und Zuber. «Es war kein Entscheid gegen sie, sondern ein Entscheid für die jungen Spieler.»
GC-Schmid war über Nomination selbst überrascht
Junge Spieler wie der FCB-Sturm Zeki Amdouni (22) und Andi Zeqiri (23). Wie Nizza-Stammspieler Jordan Lotomba (23). Wie YB-Verteidiger Cédric Zesiger (24), der für den verletzten Fabian Schär nachrückt. Und wie GC-Aussenverteidiger Dominik Schmid (25), die grösste Überraschung in Yakins Aufgebot. «Er hat eine gute Dynamik, ist Linksfuss und jung. Ich will ihm eine Chance geben», erklärt Yakin seine Wahl. Und wie hat Schmid reagiert, als ihm Yakin die Botschaft mitgeteilt hat? Yakin lacht und sagt: «Es war ein paar Sekunden still in der Leitung. Dann habe ich ihn gefragt, ob er noch da ist…»
Trotz Verjüngungskur, der jüngste Schweizer WM-Fahrer ist für den Startschuss in die EM-Quali nicht dabei. Der 20-jährige Ardon Jashari fehlt in Yakins 23-Mann-Liste. Dies habe nichts mit dem speziellen Auftakt gegen Belarus zu tun, der in Serbien stattfindet, sagt Yakin, sondern sei rein sportlicher Natur. «Jashari soll die U21-Nati und Trainer Patrick Rahmen kennenlernen.» An der U21-EM im Sommer ist der junge Luzerner als Schlüsselspieler vorgesehen.
Auch für Captain Xhaka und Shaqiri sei es keine Diskussion gewesen, aufgrund der hitzigen Vorgeschichte auf die Reise nach Serbien zu verzichten. Yakin: «Beide wollen unbedingt dabei sein und mithelfen. Da war keine Diskussion, kein Zögern.»
Wieder Muskelprobleme: Shaqiri ist noch fraglich
Wobei man hinter die Personalie Shaqiri ein dickes Fragezeichen machen muss. Shaq wurde zuletzt bei Chicago Fire verletzungsbedingt ausgewechselt. «XS» leidet einmal mehr unter muskulären Problemen, ein MRI steht noch an. Am Sonntag wird man beim SFV wissen, ob Shaq mitreist. «Wir hoffen, dass er dabei sein wird,» sagt Yakin, «falls nicht, sind wir vorbereitet.» Und wie! Yakins Pikettliste umfasst 16 Namen – und ist damit fast so lang wie seine 23-köpfige Kaderliste.
Er freut sich auf die neue Kampagne mit seiner verjüngten Truppe. «Es ist eine tolle Aufgabe und eine schöne Herausforderung, als Gruppenfavorit zu starten. Wir haben mehr Qualität als unsere Gegner.» Nun gilt es, dies auf dem Platz auch zu zeigen.