Am Donnerstag gibt Nati-Trainer Murat Yakin seinen Kader für die EM-Qualifikations-Spiele gegen Weissrussland (25. März) in Serbien und gegen Israel (28. März) in Genf bekannt. Es ist das erste Aufgebot seit der WM und der Startschuss in die EM-Kampagne für Deutschland 2024.
Auf die Frage, ob es personell im Vergleich zur WM zu grossen Veränderungen kommen werde, meinte Yakin noch vor ein paar Wochen zu Blick: «Es wird eine neue Kampagne, bis im März kann viel passieren. Die Tür zur Nati ist offen. Die Spieler müssen sich aufdrängen. Sie haben es ein Stück weit selbst in den Füssen, ob sie dabei sind. Wie gesagt: Bei mir gelten Momentum und Spielpraxis.»
Yakin bietet Amdouni und Zeqiri auf
Es scheint, als halte Yakin Wort. Laut Blick-Informationen stehen die beiden FCB-Stürmer Zeki Amdouni (22) und Andi Zeqiri (23) für diesen Zusammenzug im Aufgebot. Das Momentum spricht klar für das welsche Duo: Seit dem Trainerwechsel von Alex Frei zu Heiko Vogel treffen die zwei in Rot-Blau quasi nach Belieben. «ZZ Top» in der aktuellen Form wird auch in der Nati für die Musik sorgen können.
Auch die Rückkehr von Jordan Lotomba (23), der bei Nizza in der Ligue 1 regelmässig auf links oder rechts verteidigt, überrascht nicht. Für die WM in Katar hatte Yakin auf den Westschweizer noch verzichtet.
Doch weil der Kader im Vergleich zur WM von 26 auf 23 Mann (so üblich bei Quali-Spielen) reduziert und Platz für formstarke Spieler geschaffen wird, müssen diverse Spieler in den sauren Apfel beissen.
Seferovic und Zuber ohne Nati-Aufgebot
Wie Blick erfuhr, triffts auch renommierte Spieler wie Haris Seferovic (31) und Steven Zuber (31). Die zwei langjährigen Nati-Stützen stehen zum Auftakt der EM-Qualifikation nicht im Aufgebot von Yakin. Seferovic, der nach dem missglückten Türkei-Abenteuer bei Galatasaray nun an Celta Vigo nach Spanien ausgeliehen ist (6 Teileinsätze, 1 Tor), war in der Nati über Jahre im Sturmzentrum gesetzt. In Katar kam er jedoch nur zu kurzen Teileinsätzen. Alter und Momentum sprechen für seine Konkurrenten: Monaco-Stürmer Breel Embolo (26) ist gesetzt. Zeqiri, Amdouni und Noah Okafor (22) sind die Juwelen mit grosser Zukunft.
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Zuber (51 Länderspiele) stand bereits nicht im WM-Kader, damals laborierte der Athen-Flügel an einer Bauchmuskel-Zerrung. Jetzt wäre der EM-Assistkönig von 2021 zwar gesund, dennoch wird er für diesen Zusammenzug nicht berücksichtigt. Ebenfalls nicht dabei sein wird Fabian Frei (34) – der FCB-Routinier laboriert an einem Bandscheibenvorfall. Yakin verjüngt seinen Kader.
Wer von den WM-Fahrern sonst nicht mehr dabei sein wird, verrät Yakin an der Pressekonferenz am Donnerstagvormittag um 10.30 Uhr (live im Blick TV).
Die zwei anstehenden Partien zum Auftakt dürften gleich die anspruchsvollsten der gesamten Qualifikation werden und deshalb schon wegweisend sein: das erste Spiel gegen Weissrussland im serbischen Novi Sad ohne Zuschauer aus emotionaler, das zweite aus sportlicher Sicht. Israel gilt in der Gruppe als unser stärkster Konkurrent. Weissrussland, Rumänien, Kosovo und Andorra starten als krasse Aussenseiter. «In dieser Gruppe sind wir die Gejagten. Bisher hatten wir immer einen Gegner vor der Nase. Nun qualifizieren sich Platz eins und zwei direkt für die EM. Wir haben mit Sicherheit die Qualität dafür», sagte Yakin im Februar.