Ricardo Rodriguez (31) wird den freien Montag im Nati-Camp nicht dafür genutzt haben, um seine RAV-Anmeldung zu verschicken. Doch offiziell ist der Verteidiger seit Montag arbeitslos. Nach vier Jahren bei Torino ist sein Vertrag Ende Juni ausgelaufen.
Lange wird Rodriguez aber nicht ohne Klub bleiben. Der Zürcher beweist an der EM, dass er noch immer über viel Qualität mitbringt. Gerüchte um seine Zukunft gibt es viele. Italienische Medien berichten von einem Potpourri von interessierten Klubs. Besiktas, Augsburg, Inter Miami und Hajduk Split werden gehandelt. Konkretes Interesse soll es auch aus Saudi-Arabien geben. Offenbar hat Rodriguez gleich drei Angebote aus der Saudi-Liga vorliegen.
Vargas mit bester Eigenwerbung
Etwas anders präsentiert sich die Situation von Ruben Vargas (25), der bei Augsburg noch einen Vertrag bis 2025 hat. Der Nati-Flügel hat in der Vergangenheit aber immer wieder betont, dass er sich nach fünf Jahren beim Bundesliga-Klub bereit für den nächsten Schritt fühle. Schon vor der EM gab es immer wieder Interessenten, nach seinem Gala-Auftritt mit Tor und Assist im Achtelfinal gegen Italien (2:0) werden die Anfragen nicht weniger werden.
Vargas wird aber nur wechseln, wenn für ihn das Gesamtpaket stimmt. Anfang Jahr hatte er der Fiorentina kurzfristig eine Absage erteilt. Auch, weil der Luzerner bei seinem neuen Klub gerne eine komplette Vorbereitung bestreiten möchte. Aufgrund der EM wird das aber auch in diesem Sommer schwierig werden. Auch, weil Vargas mit seinen starken Leistungen dazu beigetragen hat, dass sich die Schweiz noch im Turnier befindet. Was allerdings für einen Transfer spricht: Für Augsburg ist es das letzte Transferfenster, in dem der Klub für den Nati-Star noch eine ordentliche Ablöse einstreichen kann.
Shaqiri-Zukunft weiter unklar
Definitiv viel Geld kassieren wird der FC Bologna. Zumindest wenn Dan Ndoye (23) tatsächlich bereits nach einer Saison weiterziehen würde. Inter Mailand ist heiss auf den Flügelspieler, der an dieser EM seinen Marktwert nochmals deutlich gesteigert hat. Aus Italien war nach Ndoyes Treffer gegen Deutschland sogar zu hören, dass sich Manchester United nach ihm erkundigt habe.
Ebenfalls demnächst für einen neuen Klub auflaufen, könnte Xherdan Shaqiri (32). Mit seiner Traumkiste gegen Schottland hat er gezeigt, dass er noch immer den Unterschied ausmachen kann. Shaqiri hat in Chicago noch einen Vertrag bis Ende Jahr. Es scheint aber durchaus denkbar, dass er nach der EM nicht mehr in die USA zurückkehren wird. Aus dem Umfeld des FC Basel ist zu hören, dass eine Rückkehr zum FCB eine Option werden könnte.
Sitzt Amdouni bei Burnley fest?
Als Kandidaten für einen Sommer-Transfer gelten auch Nico Elvedi (27), Zeki Amdouni (23) und Yvon Mvogo (30). Alle drei haben bislang aber kaum Chancen bekommen, sich im EM-Schaufenster zu präsentieren. Elvedi, der noch ohne eine einzige Einsatzminute ist, stand im vergangenen Sommer kurz vor einem Wechsel zu Wolverhampton. Schliesslich verlängerte der Verteidiger aber doch seinen Vertrag in Gladbach. Ein Wechsel nach England ist aber nach wie vor nicht vom Tisch.
Die Insel wieder verlassen könnte Amdouni. Dass der Stürmer in der kommenden Saison mit Burnley in der 2. Liga kickt, ist unwahrscheinlich. Das Problem: Im letzten Sommer haben die Clarets über 18 Millionen Franken an den FCB überwiesen und Amdouni so zum teuersten Einkauf der Vereinsgeschichte gemacht. In diesem Sommer wird aber kein Klub diese Summe für Amdouni auf den Tisch legen. Erst recht nicht nach der bisher sehr unauffälligen EM des Genfers. Eine Leihe scheint darum das denkbarste Szenario. Mvogo, der mit Lorient aus er Ligue 1 abgestiegen ist, soll Gerüchten zufolge unter anderem bei Nancy und Celtic Glasgow auf der Liste stehen.