Eklat beim Natizusammenzug von Belgien. Nach dem Spiel am Samstag gegen Österreich (1:1-Remis) ist der langjährige Goalie und Vize-Captain Thibaut Courtois (31) unerwartet aus dem Nationalteam abgereist. Den Grund dafür haben die Belgier bisher nicht ganz klären können.
Laut Trainer Domenico Tedesco (37) ist der Real-Goalie nach einem persönlichen Gespräch wütend auf ihn und beleidigt, weil Inter-Star Romelu Lukaku (30) in Abwesenheit des eigentlichen Chefs Kevin De Bruyne (31) die Captainbinde tragen durfte. Vor den Medien erklärte der Coach, dass er nicht lügen wolle und deswegen auch nicht von irgendeiner Knieverletzung sprach. Und man habe sich eigentlich darauf geeinigt, dass Courtois im Spiel gegen Estland am Dienstag (3:0-Sieg) die Binde tragen dürfe.
«Ich bin verletzt»
Nach diesen Aussagen von Tedesco hat sich am Dienstag dann auch Courtois selbst gemeldet. In einer Mitteilung in den sozialen Medien liess der Champions-League-Sieger von 2022 verlauten, dass er nicht einverstanden sei mit den Worten des Trainers. Er sei «zutiefst enttäuscht» von diesen und stellte klar, dass «die Worte des Coaches über das persönliche Gespräch nicht der Wahrheit entsprechen».
So weit, so gut, aber was danach folgt, gleicht einem Frontalangriff auf den erst im Januar eingestellten Tedesco: «Captain der Nationalmannschaft zu sein, darf nicht eine Laune oder eine willkürliche Entscheidung sein, es muss wohlüberlegt sein. Das konnte ich ihm leider nicht klarmachen. Aber gefordert habe ich nie etwas von ihm», schreibt Courtois.
Zur vermeintlich nicht-existierenden Knieverletzung meint der hundertfache belgische Nationalspieler: «Nach Absprache mit den medizinischen Abteilungen von Real und der Nationalmannschaft haben wir entschieden, dass ich wegen meiner Knieverletzung zum Klub zurückkehre und weitere Untersuchungen mache.»
Keine Spiele mehr in der Nati für Courtois?
Vor und nach dem Spiel gegen Estland war vom Trainer der Roten Teufel nichts mehr zum Thema zu hören. Ob und wann Courtois in die Nationalmannschaft zurückkommen darf, ist nicht bekannt. Laut Medienberichten hatten Tedesco und Belgiens Sportdirektor Frank Vercauteren (66) sogar noch versucht, den Torhüter davon zu überzeugen, im Trainingslager zu bleiben. Tedesco meinte zum Abgang des Goalies noch: «Es ist schade, ich schätze ihn als Mensch und Torwart sehr.» (nsa)
