Wars das für Hansi Flick? Nach dem 3:3 gegen die Ukraine und dem 0:1 gegen Polen verliert Deutschland auch gegen Kolumbien. 0:2. Ein starkes Kolumbien zwar, das nach dem Verpassen der WM seit neun Spielen ungeschlagen ist. Aber eben: Die Deutschen drehen sich wie die Maus im Rad. Die TV-Quoten stürzen in den Keller. Und nicht mal die Veltins-Arena ist voll. Nur 50'000 statt 62'000 kommen. Und die pfeifen gnadenlos. «Wir müssen mit Siegen das Land hinter uns bringen», hatte Rüdiger gefordert. Hat vorher nicht geklappt. Klappt auch jetzt nicht. Aus den letzten 16 Spielen gabs nur vier Siege. Vernichtend …
Den einzigen deutschen Erfolg kann Torwart Marc-André Ter Stegen verbuchen, als er eine Klima-Aktivistin daran hindern kann, sich am Pfosten festzubinden …
Völler und Matthäus stehen hinter Flick
DFB-Direktor Rudi Völler hatte in einem sechsminütigen Plädoyer im Vorfeld des Spiels einen Trainerwechsel kategorisch ausgeschlossen: «Hansi ist ein absoluter Top-Mann!» Nur scheint das nichts zu nützen. Luis Diaz von Liverpool versorgt eine Superflanke von Cuadrado im Netzhimmel. Und der Juve-Star versenkt die DFB-Elf mit einem Elfer, den Bayern-Star Kimmich mit der Hand 42 Sekunden nach seiner Einwechslung verursachte.
Experte Lothar Matthäus ging mit der Mannschaft noch verhältnismässig gnädig ins Gericht. «Die Niederlage ist vollkommen verdient. Kolumbien war aggressiver und schneller im Kopf. Wir sind hingegen müde und verunsichert. Die Abwehr ist schlecht. Der Aufbau ist schlecht. Und wir machen zu viele Fehler.» Und das Thema Flick? Matthäus: «Der DFB vertraut ihm. Die Spieler vertrauen ihm. Wichtig ist nun, eine Einheit zu werden. Was einst eine deutsche Tugend war.»
Goretzka spricht von dramatischer Lage
Bayern-Star Leon Goretzka antwortet auf die Frage, wie bedenklich der Zustand sei: «Bedenklich reicht da nicht. Die Lage ist dramatisch! Das Niveau in den Trainingseinheiten ist zwar sehr hoch. Und dann fehlt es im Spiel an allen Ecken und Enden. Zudem ist die Leichtigkeit weg und es läuft immer alles gegen uns, auch bei Elfmeter-Entscheidungen wie beim zweiten Tor.»
Nun beginnen die Diskussionen vehementer zu werden. Wäre Jürgen Klopp verfügbar, müsste man sofort wechseln, sagt Steffen Freund auf RTL. Gnadenlos.