Alarm ein Jahr vor Heim-EM
Deutsche Medien zerreissen ihre Nationalelf

Die deutsche Nationalmannschaft muss ein Jahr vor der Heim-EM massive Kritik entgegennehmen. Allen voran Trainer Hansi Flick kriegt von der Medienwelt sein Fett weg.
Publiziert: 13.06.2023 um 10:57 Uhr
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Die deutsche Nationalmannschaft schleicht nach dem Testspiel gegen die Ukraine vom Platz.
Foto: imago/Jan Huebner

Am 14. Juni des nächsten Jahres startet in Deutschland die Europameisterschaft. Doch ein Jahr vor dem Eröffnungsspiel scheint der Gastgeber alles andere als bereit zu sein für ein erneutes Sommermärchen.

Am Montagabend duselt sich die DFB-Elf nach einer schwachen Leistung im Freundschaftsspiel gegen die Ukraine zu einem 3:3-Unentschieden, der Ausgleich fällt erst in der Nachspielzeit durch einen Elfmeter. Nach dem Aus in der WM-Vorrunde von Katar und den durchzogenen Testspielen danach ist es die nächste Enttäuschung.

«Willkommen im Mittelmass»

Enttäuschung, die sich einen Tag nach dem Spiel auch in den deutschen Medien spiegelt. «Das ist viel zu wenig, Herr Flick!» titelt die «Bild» und schickt eine ironische Bitte an die Uefa: «Können wir die Heim-EM vielleicht auf 2028 verschieben?» Für die Zeitung ist es «unverständlich», dass Trainer Hansi Flick (58) die drei Hoffnungsträger Havertz, Wirtz und Musiala auf die Bank setzt.

Der «Kicker» schreibt von Alarmstimmung im deutschen Lager und einem Bundestrainer, der an der Seitenlinie einen «ratlosen Eindruck» mache. Ausserdem sei das Erscheinungsbild der deutschen Mannschaft «von vorne bis hinten nicht stimmig» gewesen.

«Willkommen im Mittelmass» lautet das harte Verdikt vom «Spiegel». Man könne glücklich darüber sein, dass sich der Gastgeber automatisch für die EM-Endrunde qualifiziert. Aufgrund der defensiven Probleme schreibt «Eurosport» von «null Stabilität» und meint, Flick müsse seine Kaderauswahl überdenken.

Pfiffe in Bremen

Doch nicht nur in der Medienwelt ärgert man sich über die Leistungen der deutschen Nationalmannschaft. Auch die Zuschauer im Bremer Weserstadion, wo mit der Partie gegen die Ukraine das erste Länderspiel seit elf Jahren stattfand, waren unzufrieden und pfiffen die DFB-Stars gnadenlos aus, als sie mit 1:3 hinten lagen.

«Man sieht, dass wir derzeit nicht mit breiter Brust daherkommen. Daran müssen wir weiter arbeiten. Wir wissen, dass es ein Prozess ist», sagt Hansi Flick nach dem Spiel. Klar ist: Sollten die Ergebnisse auch in den kommenden Testspielen gegen Polen und Kolumbien ausbleiben, droht Deutschland noch vor der Heim-EM eine heisse Trainerdiskussion. (bjl)

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