Kann man besser in eine Heim-EM starten? Kaum. 5:1 schiessen die Deutschen ihren Gegner Schottland weg. Es ist der höchste Sieg für Deutschland in einem EM-Spiel. Der überragende Mann beim Traum-Auftakt: Jamal Musiala (21).
Mit der Rückennummer 10 (für ihn «eine grosse Ehre») führt Musiala sein Team zum Erfolg. In den deutschen Medien gibts Bestnoten und auch von der Uefa wird er zum «Man of the Match» gekürt. Der 21-Jährige ist in der Offensive einfach überall anzutreffen.
Musiala dribbelt über links, dribbelt über rechts – und spielt den Schotten Knoten in die Beine. Der Flügel ist eiskalt bei seinem einzigen Abschluss aufs Tor. Sein 2:0 aus elf Metern knockt die Schotten bereits in der 19. Minute aus.
Musiala sorgt für VAR-Premiere an EM
Zwar findet nur ein Torschuss Musialas den Weg in die Statistik, aber wenns gefährlich wird bei Schotten-Keeper Angus Gunn, ist der Dribbel-König beteiligt. Auch in der 25. Minute, als er an der Strafraumgrenze gefällt wird. Den Penalty-Pfiff korrigiert dann der VAR zwar – doch selbst damit schreibt der Bayern-Star ein kleines Stück Geschichte. Denn der Video-Assistent erklärte erstmals auf der Videoleinwand in der Münchner Arena die Szene schriftlich. Die Uefa will damit für mehr Transparenz sorgen.
Zurück zu Musiala. Seinen starken Auftritt belegt auch der Vergleich mit anderen Spielerstatistiken. Mit 60 Prozent gewonnenen Zweikämpfen (bei 15 Duellen) sticht er im deutschen Team heraus. Keiner hat mehr Zweikämpfe bestritten, keiner hat mehr gewonnen.
Bei den Ballkontakten kommt er auf 59 in Summe, 0,8 pro Minute. In der deutschen Offensive hatte kein Akteur mehr. Auch wenn hier Toni Kroos über allen thront.
Teamkollegen schwärmen von Musiala
Kein Wunder, schwärmen alle von Musiala. «Wenn man Jamal sieht, die Dinge, die er macht, die gibst du ihm nicht vor, die kann er einfach. Schon ein aussergewöhnlich gutes Spiel heute von ihm», sagt Coach Julian Nagelsmann gemäss Sport1. «Er hat extrem viel beeinflusst. Für Jamal hat es mich extrem gefreut. Er hat in Katar schon viele Chancen vergeben, jetzt hat er ein Super-Tor gemacht und ein sehr, sehr gutes Spiel.»
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Auch Teamkollege Kai Havertz ist begeistert, schliesst Musialas Partner Florian Wirtz mit in sein Lob ein: «Die beiden sind überragend. Sie sind nicht nur auf dem Platz überragend, sondern auch als Typen. Sie sind beide am Boden geblieben. Wir können uns glücklich schätzen, dass die beiden in unserer Mannschaft sind.»
Und was sagt die grosse Figur des EM-Eröffnungsspiels selber? «Einen besseren Start konnten wir nicht haben», sagt Musiala bei MagentaTV, findet aber noch ein Haar in der Suppe. «Das Tor am Ende tut ein bisschen weh, sonst wäre es eine 10 von 10 gewesen.»